wölkung notiert. Messungen der Luftelektrizität haben wir
bald aufgegeben. Auf Reisen hatten wir blos - Maximal- und
Minimalthermometer und Hygrometer mit.
Zoologie.
Die Einrichtung des Laboratoriums auf den Station brauchen
wir hier nicht zu schildern; wir hatten alle die Instrumente und
Chemikalien mit, welche zu moderner mikroskopischer Arbeit
notwendig sind, auch eine gute Bibliothek. Anders auf Reisen.
Hier bestand unsere Ausrüstung einfach aus zwei Sammelkistchen
mit Klappdeckel von 40 cm Länge, 30 cm Breite und 20 cm Höhe.
Darin waren je sechs Fächer angebracht, wovon in fünfen Deckelgläser
mit Spiritus, von Watte umgeben, standen, während im
sechsten Pincetten, Messer, Lupen, Chemikalien usw. untergebracht
waren. Die Ausbeute an kleinen Tieren wurde jeden
Abend mit einer Etikette, welche Datum und Höhenzahl trug,
in einen Gazebeutel gebunden und in den Spiritus versenkt.
Zarte Tiere, wie Planarien, kleine Oligochäten oder aus der
Schale genommene Mollusken wurden in Glastuben isoliert. Wir
kamen mit wenig Raum aus, weil wir von den einzelnen Tierarten
nur wenige Exemplare mitnahmen ,... indem es uns blos auf
den wissenschaftlichen Nachweis der Arten ankam und Museumszwecke
uns gänzlich fern lagen. Zum Abbalgen von Vögeln und
Säugetieren hatten wir einen eigenen Mann mit; auch hier beschränkten
wir uns, selbst bei neuen Sachen, auf wenige Stücke.
Die Bälge wurden in einer Blechkiste transportiert und von Zeit
zu Zeit der Sonne ausgesetzt.
Als praktisch erwies sich die folgende Methode. Um die
Kulis zu veranlassen, unterwegs gefundene Tiere nicht wegzuwerfen,
setzten wir Belohnungen auf eingelieferte Sachen aus.
Da wir aber nicht so viel kleines Geld mitnehmen konnten,
halfen wir uns mit Bons, Papierstückchen mit der Aufschrift:
10, 20, 30 Cts. etc. Diese wurden dann am Ende der Reise eingelöst.
Unter unseren Leuten kursierten diese „Banknoten“ wie
gutes Geld.
Endlich dürfen wir dankbar ;der großen Hilfe gedenken,
welche uns die Direktion des Botanischen Gartens zu Buitenzorg
dadurch geleistet hat, daß wir zwei geübte und vielgereiste javanische
Sammler in unseren Dienst nehmen konnten.
Botanik.
Pflanzen zu konservieren, machte uns noch mehr Schwierigkeiten
als Tiere. Die Methode, die ganzen Gewächse zwischen
Papierblättern in Spirituskisten zu stecken, war uns unsympathisch,
weil die so auf bewahrten Pflanzen ein entsetzlich häßliches Aussehen
bekommen und wir auf das Ästhetische nicht ganz verzichten
mochten. Freilich war es schwer, bei feuchtem Wetter
genügend trockenes Papier zum Einlegen und Umlegen zu beschaffen.
Wir fanden-aber bald eine praktische Methode. Jeder
Kuli bekam durch den Mandur einige wenige Bogen zugeteilt,
die er über seinem Herdfeuer trocknen mußte. Auf diese Weise
hatten wir rasch so viel trockenes Papier als nötig beisammen.
Als Presse diente das bekannte Berliner Modell mit Drahtgeflecht.
Von kompliziert gebauten Blüten, wie z. B. Orchideen, wurden
stets eine oder zwei zur späteren Untersuchung in Glastuben mit
Spiritus isoliert. Unterwegs wurden die Pflanzen einfach in eine
große Mappe mit Papier gesteckt; diese war mit Wachstuch
überzogen, um bei Regen nicht weich zu werden.
Auf die Station zurückgekehrt, setzten wir den gesamten
auf der Reise gesammelten Pflanzenvorrat einer nachträglichen
Trocknung in einem eigens aus einer hohen Kiste konstruierten
Ofen über einer Petroleumlampe aus; dann wurde er eingelötet
und versandt.
Geologie.
Zum Zertrümmern des anstehenden, gesunden Gesteins hatten
wir einen eigenen Mann mit sehr schwerem (ca. 10 Kilo) Hammer
mit; es ist dies in den Tropen wegen der enormen Verwitterungsschicht
nötig, wenn man gute Proben erhalten will. Sofortige
Bezeichnung des gesammelten Gesteins mit Fundort- und Höhen