haines sichtbar waren. Daselbst angekommen, setzten wir uns
in einem ebenen Teil dieses Baumgartens fest und schickten uns
an, die Hütten aufzuschlagen. Wir schickten an den Dorfhäuptling
Botschaft, er möge uns Bambuse liefern gegen Vergütung;
dieser aber verweigerte es, verlangte, wir sollten den Ort räumen
und uns wieder aus dem Land machen, worauf wir Befehl gaben,
alles nötige Holz von den nächsten Bäumen herunterzuschlagen
und alles Unterholz wegzuschaffen, um bei etwaigen Händeln klares
Terrain zu haben. Daraufhin sahen wir den Häuptling in großer
Bewaffnung mit Gefolge wegeilen in der Richtung nach dem
Flusse 0 .
Nun folgten uns auch unsere fürstlichen Begleiter, die am O
zurückgeblieben waren, voran der Fürst von Banawa, der uns berichtete,
das nahe Dorf Sunggu sei voll von Menschen, denen
nicht zu trauen sei; deshalb wünsche er, seine Hütten bei uns
aufzuschlagen, und er bitte, ein etwa nötig werdendes Gefecht
mit seinen Leuten eröffnen zu dürfen. Wir ließen nun alle unsere
Leute ihre Hütten in großem Kreis um die unsrige herum errichten
und nachts überall Wachtfeuer unterhalten, damit nichts
Fremdes hereinschlüpfen könnte; es wurde jedoch nichts Verdächtiges
mehr bemerkt. Ja , in der Vprnacht erschien wieder
unser junger Freund, der Prinz Dompo, mit Gefolge auf dem Plan
und betrachtete sich das ganze Biwak, indem er jedoch gegen uns
sich steif abschloß. Vielleicht war er von seinem Vater Tome-
latoinda um Kundschaft geschickt; doch konnte es uns ja ganz
recht sein, wenn er berichtete, wir seien gut bewaffnet und zu
jedem Empfang bereit.
Während der Nacht schlugen sie im nahen Dorf immerzu
auf die große Trommel, um Leute aus der Umgegend für den
kommenden Morgen zusammenzurufen, wie wir nachträglich erfuhren;
als wir aber Botschaft schickten, was das zu bedeuten
habe, antworteten sie, sie hätten am Koro-Flusse einen Kopf erbeutet,
um ihn beim Bau des neuen Lobo unter den ersten Pfahl
zu legen, sie feierten ein Fest für die zurückgekehrten Helden.
Die Sache mit dem Kopf verhielt sich zwar richtig; das ewige
Trommeln hatte aber noch den genannten anderen Zweck. Übrigens
ließen sie uns in Ruhe.
4. S ep tem b e r. Den Reisvorrat, welchen wir bei unserem
Rückzüge in Kulawi hatten zurücklassen müssen, fanden wir unbeschädigt
vor, und es zeigte sich jetzt, daß wir zur Fortschaffung
unseres gesamten Gepäckes noch weitere zwölf Kulis nötig hatten,
die zu liefern aber uns verweigert wurde. Da wir nicht Lust
hatten, hier zu säumen, bis allerhand verdächtiges Gesindel aus
den umliegenden Bergen zusammengeströmt war, so drängten wir
zu raschem Aufbruch und verteilten den übrig gebliebenen Reis
unter die Kulis. Da weigerten sich viele; lieber wollten sie zurück
nach Palu. Wir erklärten, den überschüssigen Reis eher in den
vorbeifließenden Bach werfen zu wollen, versprachen aber eine
Extrazulage für den ersten Tag. Daraufhin fügten sich die Kulis.
Während all das sehr lange aufhielt, betrachteten wir die
Rollblöcke im Bache Sunggu, von denen mehrere eine schön
schwarze Kohle enthielten, Stücke verkohlten dikotylen Holzes in
offenbar mittel - tertiären Mergeln eingeschlossen; auch der uns
von anderwärts bekannte neogene Grauthon zeigte sich hier.
Wir erklommen den südlichen Rand des Kulawikessels, auf
gutem Pfade etwa 200 m steil aufwärts. Unterwegs kam uns ein
Häuptling mit Begleitern, alle wohl bewaffnet, entgegen und fragte
sichtlich erregt unseren Führer nach unserem Vorhaben; er trat
sodann aber höflich zur Seite, als er unseres [langen Zuges ansichtig
wurde.
Oben angelangt, orientierten wir uns über die tektonischen
Verhältnisse. Man sieht die West- und Ostkettenzüge im ganzen
genommen nordsüdlich weiterstreichen, doch erscheinen sie wie
bisher aus Teilschollen zusammengesetzt, welche je Nordnordost-
Südsüdwest-Richtung haben, etwa nach dem Bilde schräg umgefallener
Dominosteine. Der Zwischepraum zwischen den beiden Hauptketten
ist durch niedrigere Ketten ausgefüllt, auf deren einer
unser Weg in Südsüdost-Richtung weiterführte. Diese kleinen
Zwischenketten werden von Miocänmassen, Grauthon, gebildet,
während die Hauptketten aus krystallinischem Gestein bestehen.