
 
		Saffengeßängc,  Srobbcutei,  ©äde  unb  ioaS  fonft  nocß  nötßig,  angefertigt,  aueß  eine  ©au  
 (arabifcßeS Süftenfaßrjeug) p r   lieberfaßrt gemietet.  Sn  ben Früßftunben  beS  29. ©eptember  
 1860  tourbe  baS  ©epäd  etttgefc^ifft,  unb  gegen  4  Ußr  SRacßmittagS  legte  fieß  baS  Faßrjeug  
 jenfeit  ber  Sanbfpiße  ©cßangani  Bor  2ln!er,  um  ßier  bie  nädjft  aufiomraenbe,  günftige  Srife  
 p   ertoarten. 
 ©etegenttieß  eines  früheren  3tuSftugS  unfereS  iReifenben  naeß  bem  ©anfibar  gegenüber  
 gelegenen  Sagantoio  unb  bem  tinganiftuffe  Ratten  bte  farbigen  SRatrofen  einen  un«  
 miberfteßtießen  |>ang  pm  ©aoontaufen  betätigt.  ©ent  fottte  bieSmat  Borgebeugt  tnerben.  
 Soratti  erhielt  bie  Seifmtg,  an  Sorb  p   bleiben,  um  äßnticße  (Sigenmacßtigfeiten  p   oer«  
 ßinbern.  Stber  ber  getoanbte  tReifemarfcßatl  tourbe  überliftet.  (Sr  ßatte  fieß  bureß bie Söitten  
 ber  2Rannfcßaft  ertoeießen  laffen  unb  ißren  Sßerfprecßmtgen  ©tauben  gefeßentt.  SRan  ßatte  
 oergeffette  fteinigfeiten  ^erbetfe^affen,  bon  Frau  unb  Äinbern  atbfeßieb  nehmen  motten,  Ber*  
 fpraeß,  in  tängftenS  enter  ©tunbe  mieber  prüd  p   fein u. bgt. m.,  unb als nun ©eden  gegen  
 Stbenbp  ber  p r   Stbfaßrt  feftgefeßten  ©Pnbe an Sorb  !am,  feßauiette  bie ©au  außer  einem  
 ©cßiffSjuttgen  nur  nocß  ben  mütenben  Soratti.  ©ie  SRacßt  braeß  ßerein,  boeß  teiner  ber  
 SDtänner  ließ  fic^  feßen,  urtb  }o  blieb  pießt  nichts  SlnbereS  übrig,  als  pm  Sanbe  prüdp«  
 teuren  unb  mit  §itfe  einiger  ffreunbe,  meteße  bem  iReifenben  baS, IbfeßiebSgeteite  gegeben  
 Ratten,  eine  SRapa  auf  bie  Flüchtlinge  p   unternehmen,  ©ie  mürben  gtüdticß  mieber  ein«  
 gefangen  unb  an  Sorb  gebracht —  nur  eine  mistige  ißerföntießteit  nießt:  ber  ®ocß.  ©eden  
 befeßtoß,  auf  feine  §itfe  p   Berpßten  unb  ließ,  um  fernere  Unanneßmlicßfeiten möglicßft  p   
 Berßüten,  bie  ©au  ein  gutes  ©tüd  »etter  Born  Canbe  ab  legen.\ 
 ©ie  an  ber  SDfttüfte  StfrifaS,  aueß  in  Irabien  unb  Snbien  üblichen  Faßrjeuge,  ©aus,  
 Meißens,  SogatoS  u.  f.  m.,  finb  plumpe,  ßoeßborbige ©cßiffe  bis  p r   ©ragfäßigieit  Bon  
 ctrna  breißunbert  ©onS.  9tur  bie  größten  unter  ißnen,  bie  SogatoS,  befißen  einen  
 gut  gebedten  3taum;  bie  anberett  ßaben  mol  tßeitmeife  ein  ©ed,  bodj  feßten  pmeift  bte  
 ©edel  für  bie  8u!en.  2tm  breiten  §intertßeiie  finbet  fieß  gemößnticß  ein  §atbbed  pm  
 ätufentßalte  für  Kapitän  unb iReifenbe,  barunter  für  teßtere  ber ©eßtafraum,  beffen Fußboben  
 ein  bis  p ei Fuß  unter  bem  ^auptbed  liegt  unb  auf  btefe  Strt  eine  2üde  pm  ©ureßfrieeßen  
 aus  bem  unteren  in  ben  oberen  SRattm  läßt,  ©n  menig  oor  ber  äJiitte  beS  FaßrjeugS  
 fteßt  ber  große  äRaft  (mangodi),  ein  ftarter,  roß  pgerießteter  Saumftamnt,  melcßer  ein  
 außerorbentlicß großes,  lateinifcßeS ©eget (tanga)  an einer mäeßtigen,  fc^räg auffteigenben 9taa  
 (formali)  tragt;  ein  fteinerer  SRaft  auf  bem  §interbed  mirb  feiten,  nämtieß  bei  ganj  flauer  
 Srife  gebraucht,  ©ie  eine  ©eite  beS  faft  breiedigen  ©egetS  ift  feßr  lang,  bie  anbere  fürs,  
 biefe  ßeißt  josch,  jene  demani;  ebenfo  ßeißt  aueß  jebe  ©eite  beS  ©cßiffeS  josch  ober  de-  
 mani,  an meteßer gerabe,  je naeß ber Dticßtung ber Faßrt unb beS SinbeS, baS  furje ober  lange  
 ©egetenbe  befeftigt  ift,  eine  Sejeicßnung,  meteße  unferem  „ 8uf"  unb  „ 8ee"  entfprießt,  „©eite  
 an  tmb  unter  bem  Sinbe".  S i l l   man  baS  ©eget  menben,  fo  muß man  aueß  bie  9iaa,  an  
 melcßer  jenes  mit ©triden  feftgebunben  ift,  niebertaffen,  umbreßen  unb barauf  mieber  empor«  
 ßolen;  bei  biefer  umftänbticßen  §anbßabung  oertiert  baS  ©cßiff  gemößnticß  meßr,  als  eS  
 oorßer  bureß  ©egetn  feßarf  beim  SBittbe  gemonnen.  ©n  ®reupn mit  foteßen  ®üftenfaßr«  
 jeugen  ift  atfo  ßöcßft  unerfprießtieß;  bagegen  fegetn  fie  treffließ  Bor  bem  SBtnbe:  babei mirb  
 ein  langer  Saum,  dasturi,  querüber  geiegt,  um  baS  breite ©eget  p   fpannen  unb bie große  
 Seinmanbftäcße  Böttig p r   SluSnußung  p   bringen. 
 Strabifcße  ©cßiffer  faßren,  faüS  eS  irgenb  angeßt,  längs  ber  Äüfte  ßin,  oorpgSmeife  
 in  bem  rußigen  SBaffer  ßinter  ben,  in SDftafrtia  fo  ßctufigen,  ber  ^üfte  gteießtaufenben 3nfet«  
 fetten  ober  tRiffen.  §ier  füßten  fie  fieß,  troß  ißrer  großen  Unfenntniß  beS  Fflßwofiei:^r  
 fießer;  benn  fie  bangen  nießt  Bor  bem  Üiufiaufett  auf  einer ber joßtreidiett ©attbbänfe,  meit fie  
 miffen,  baß  ißr ©cßifftein ®em  miberfteßt  unb  mit näcßfter Flut mieber frei fommt.  Slußerßatb 
 ber  oft  engen  unb  nur  für  fteine  Faßv^euge  geeigneten,  inneren  ©traße  ßingegen  geigen  fie  
 fieß  ungemein  ängfttuß,  tßeilS  meit  fie  beforgen,  fie  möcßten  außer  ©ießt  beS  SanbeS  bie  
 iRid^tung  Bertieren  unb  oerfeßiagen  merben,  tßeilS  meit  fie bte  ßoßen SEBogen  beS meiteu SBett«  
 meereS  fürd^ten,  benen  ißre  offenen  Soote  fcßußtoS  preisgegeben  finb.  ÜRitffen  fie  bennoeß  
 einen  breiteren  SDieereSarm  überfeßiffen,  fo  fteuern  fie  nießt  gerabe  auf  ißr  M   fonbern 
 fegetn  fo  lange  als  möglicß  längs  ber  feßußbietenben,  Bon  unferen  ©cßiffen  fo  feßr  gefüreß«  
 teten  ¿üfte  ßin  unb  fteeßen  ba  in  ©ee,  mo  bie  Ueberfaßrt  am  fürjeften.  5Run  erft  
 ßolen  fie  ben  fteinen  tompaß  (dira)  ßerBor —  oorauSgefeßt,  baß  ein  fotdßer überßaupt  Bor«  
 ßanben —  feßen  ißn  in  ein  mit  £>irfeförnern  gefülltes  tifteßen,  um  eine  naßep  maagereeßte  
 ©tettung  p   errieten,  unb  merfen  mirftieß  bann  unb  mann  einen Stid  auf  bie  fliabet. 
 Itlabenbticß  läßt,  fattS  nießt  befonbere  Umftanbe  obmalten,  ber  madere  ©cßiffSßaupt«  
 mann  ben  erjeßnten  iRuf  ertönen:  tia  nanka —  „merft  ben  Slnfer!"  ©aS  Fußrjeug  ßätt,  
 bie  IRaa  mirb  ßerabgetaffen,  baS  ©eget,  um  eS  p   feßonen,  toSgebunben  unb  unter  ©ang  
 unb  ©amtamfeßtag  in  einem  ©ade  geborgen;  bie  SRannfcßaft  begibt  fieß  ans  Sanb,  um  
 (Setreibe  bureß  ©tampfen  p   entßülfen  unb  für  bie  Ibenbrnaßtseit  ßerprießten. 
 ftnSnaßmSmeife  foeßt  man  baS  (Sffen  aueß  an  Sorb,  im  Saucße  beS  ©cßiffeS;  bei  
 fdßtecßtem  Setter  aber  unb  bei  ßoßem  Sogengang  auf  offener  ©ee  ift ©ieS  nießt  möglicß;  
 bann  ßätt  bie  SRannfcßaft  gelungenes  Fuften,  bis  mieber  beffere  Sitterung  eintrüt  ober  
 ein  günftiger  8anbungSptaß  fteß  finbet. 
 «mit  früßeftem  SRorgen,  in  raonbßetteu  5Räcßten  au^  Bor  ©onnenaufgang,  mirb  bie  
 Faßrt  fortgefeßt. 
 ©er  ©cßiffer  ober  Staßofa  (iRaiabar),  pmeift  ein  Slraber  aus  bem  Slorben,  ift 
 gemößnticß  ©gentßümer  beS  Fuß^sugeS  ober  ßat  menigftenS  Stntßeit  an bem  ©eminne  ber 
 8abmtg.  (Sr  iteibet  fieß  nidßt  beffer  als  anbere  feiner  SanbStcute  (in  baummotteneS  §emb  
 unb  Senbenfdprj),  feßtaft  bei  jeher  Sitterung  oßne  irgenb  toelcßen  ©cßuß  auf  ®ed,  läßt  
 naeß  einem  iRegenguffe  feine  tleiber  am  8eibe  trodnen  unb  leibet  in  Folge  beffen  ßäufig  an  
 iRßeumatiSmuS  unb  Fieber. 
 ©ie  Semannung  eines  arabifeßen  tüftenfaßrseugeS  Bon  25  bis  30  ©onS  ift  ebenfo  
 ftart  als  bte  eines  seßnfaeß größeren  europaifeßen ©cßiffeS:  bie  f^marjen  SDlatrofen  (baharia  
 ober  wanamadschi,  b. i.  ©eeteute)  finb  eben  feine  auSgebienten  Seute,  fonbern  gemößnticße  
 9ieger,  meteße  Bon  IReifeluft  getrieben  fieß  bem  ©^tffer  für  bie ©auer  ber  iRetfe  oermietßen,  
 oßne  ißm  Semeife  Bon  ißrer  ©efeßidtießfeit  abtegen  p   müffen:  oerfteßt  biefer  boeß  felbft  p   
 menig  oom  §anbmerfe,  um  große  Inforberungen  an  feine  8eute  fteüen  p   bürfen.  -Sßre  
 Sößnung  ift  eine  feßr  geringe;  boeß ßaben  aueß  fie  gemößnticß  einen  Stntßeit  an  bem ©etoinne  
 ber  iReife,  in  äßntidßer  Seife,  mie  ©ieS  bei  ben  Satfifcßfaßrern  ber  Faß. 
 Ungeacßtet  btefer  ungeregelten Serßättniffe  ift  bie  iRßeberei  feßr  einträgiieß.  luSrüftung  
 beS FaßrjeugS  unb Unterßatt ber ÜRamtfcßaft beanfprueßeu  eine  faum nennenSmertße ©urarne; 
 ber  Jpanbet  aber  mirft  fo  guten  ©eminn  ab,  baß  baS  ©cßifftein gär  nießt  fetten  binnen 
 QaßreSfrift  fieß  frei  fäßrt. 
 $ur  günftigen  SiaßteSjeit  fattn  man  ein  Setßen  u.  brgt.  für  ein  bis  p e i  ©oiiarS  
 tägtieß  mietßen,  oft  aber  ßat  man  eine  meit  beträcßtlidßere  §euer  p   pßten,  praat  menn  
 man  fieß  nießt  auf  baS  ©efcßäft  oerfteßt. — 
 Stm  30.  ©eptember  begann  bie  fReife  fübmärtS.  ©er  ©übmeftmonfun  bebingte  ein  
 fortmäßrenbeS  treujen  unb  außerorbenttießen  Slufentßatt.  ©ie  ©nge  beS  mit  nidjt  eben  
 reintießen  fUtenfcßen  oottgepfropften  FaßtäeugS  unb  ßäufige InSbrücße  ber ©eefranfßeü, mel^e  
 Borjügticß  bie  Frauen  ßeirafueßte,  maeßten  bie .Faßrt  ßöcßft  unangetteßm.  Ittmäßticß  mürbe  
 bie  Srife  immer  frifeßer,  unb .baS  ungebüßrtieß  f^>aufetnbe  ©.cßifftein  mußte,  um  bem  ßoßen