
©te religiöfcn - geftlid?feitcn ber SBludlimtu ©aufibard ititterfdpben ftct> nicht
toefentlich oon beit aitbcrdtoo üblichen; bad »ichtigftc berfelbeu, 3lib el Sebir ober große«
geft, bet große Sehn» bet Sürtcn, wirb p t ©mtiteruug au bad SD^fcv Hbraham« uttb
gleichzeitig au bie Jpebfchira, bie giltst ÜMpntmcbd gefeiert, tont Junten bid Jtoölften
Xage bed ÜKonatd iDult^cbfd;vn, loeld/er tut 3 alpe 1862 mit imferem 3uni begann; ed
fällt alfo na^eju mit beut ©tbe bed ittai;aimnebattif^eu 3 alped pfannnen.
©ad attbere ipaupfeft fd;ließt fid; an ben 9vamabai;tt (int 3at)re 1862 mit bem
Streiten UKärj bcginnenb), beit äkonat bet (gnthaltfamteit au, beffeit Slnfang unb @nbe ®e»
legcnheit p mehr ober mittbcr lärmenbeu geierlidjieiten gibt. (Sinctt ober p>ei Sage ttad;
teilt 'Jieutnonbe, »eld?cr ber gcftjeit ooratigeht, fielen bte ©laubigen in grünerer äluja^t at«
getoölplid; am ©traute unb auf jonftigen bßlä^en, toeldje einen freien ©lid gewähren, unb
Oeobadptt mit gcfpimitefter Slufmerffamfeit bad @rfd;cinen bed erfteu, ÜÄeri ©dpnmerd eine«
tobißen, fid/clförmigett 'Streifend, toeld^er beut eitropiifdpt Singe noch gauj uuieüutlich ift —
bed iuttgeit 'Jionbed. ©obalb er bcinertt loorbeit, fuatterit phllofe 3'lintcnfd;üffe itt unitnter»
brod;euer golge; alle glaggen ber Stabt unb bed Ipafettd loerben gel?i&t; oott ber glotte
bed Sultafnd, foioie oott ben gcrabc aittoefenben Sriegdfd;iffcu ber ©tglättber ttttb fjraitgofctt
ertönt ein boniternbet ©ruß oott cinuuöpattäig Sationenjdpffen. Slut leigten Ibcnbe ber
entbehrungsreichen ¿eit flauen bie fd;inachtenben SJludlitntn mit faft nod; größerer In h alt
pm tpimmcl emfior, um ben bleichen Schein p getoalpen, loeld/er fie »oit ihren Seibett erlöfen
joll, unb loicberuut toirb er mit grettbe unb 3ubel, mit geitertocrf unb mit Sauonen» unb
gliutenfdpffen begrüßt. ®ic geier biefcd Slib ed esoerir ober ileincn gefted, and; Sltb et
gebier ober geft bed griihftiided genannt, loeit ed bad ©tbe bed gaftend begeic£>net — ber
ileine ©cirant ber Sürfen — gef<^>iet;t hattpfächlidj bttrd)"©ebete unb bauert nur einen
Sag, obiool bie greube unb bad ©d;ntaufcn ber (Siiigeliten nod) geraume ¿eit »alpen mag.
Sliißerbcut feiern bie ©uafyeti, aber nur biefc, bad neue 3af;r ber ftcrfifc^en
¿eitredpung, Sflerufft (and; siku ja muaka, Sag bed 3at;red genannt), toeldpd nach
©urton jtoifcfien ben 3at;ren 1829 unb 1879 auf ben 28. ober 29. Sluguft fällt.
2lu<h bie ¿eiteintheiluitg ber ©uat;eli »eicht oon ber gett>ö^rtlid;ert, mahantnteba»
nijcfyen etioad ab. Slderbauer unb Seeleute, betten ed auf eine genaue ©nlpltung ber 3 ahred»
¿eiten üiifomuten muß, bebienen fi§ nätnlid; nid;t ber fouft gebräuchlidpn äkonbedmonate
■prf' »eil biefc ein 3alp oon nur ettoa 854 Sagen ergeben, alfo nad; fttrger ¿eit bie größte
©eriotruiitg l;eroorbrittgett müffeu — fonbern jählcn bie einzelnen Sage bid p 365 oon
iljtrcni 'Jlerujfi att, ber ¿eit, p toeldjer am ©ngange bed rotfyen SOieered bie Sonne im
¿enithe fteftt. So redpen fie ¿. iß. bie Heine egeitgeit ober ©uli oora panäigften
bid ettoa gnut fünfjigften, nnb bie große Dtegenjeit ober SDiafifa oon bem ¿loeihuitbertfieit
bid ¿locitpiibert unb oiersigften Sage nach Dteruffi.
S5on arabifc^ett tDtonatditamen t;at matt nur IKebjabu, Sd;abani unb SRamabani
entlelpt. ®ie anberett iöionate nennt man gungua unb jä^tt. fie oon gungua mofi, ber
erften, bid p r gungua tenba, ber.neunten, eine ißejei^nung, toelt^e an unfere lateinifdfen
ütamen Sefttember, Dftober u. f. to. erinnert. 5Die bem arabifdfen Sc^atoa^l entfftre^enbe
gungua mofi begann int 3 at;re 1862 mit bem erften Iftril; loie alle anberen auf bad
ÜJtonbedja^r begrünbeten ¿eiten toeid?t fie alliäl;rti(^ um ettoa elf Sage gegen unfere 9ie(^
nung prüd
3n eigentl;üittli(^er uttb jtoedmäßiger SBeife toirb bad 3at;r nad) berajenigen Sage
ber SBodje benannt, an toelc^ent ed beginnt, j. iß. 3 a^r bed'ÜJtontagd^ Sa^r bed
®iendtagd u. f. to., eine iBejeicfmung, toelc^e, bei Inna^me oon 365 Sagen, in jebem
folgenbett 3 at;re oon bem näd;ftfolgenben SBoc^entage entlehnt nterben muß.
(Srfter Sodfentag ift ber greitag, ®juma ober Sag, b. i. großer Sag genannt,
©on fyier ab jäfylt aber, abtoeid;enb oott bem ©cbraudfe ber nac^ fübifc^er SEBeife redpenben
Slraber, ber Sonttabenb nidjt ald ©abt ober fiebeuter Sag, fonbern ald erfter Sag, ® juma
mofi, Sonntag ald jtoeiter ober ©junta ja fytti u. f. f. bid pnt fünften Sage; beim ©onnerd»
tag ober fedjften Sage ieljrt man toieber p r arabifd;en iöejeidpung prüd: man nennt
iljn Sll^amifi, b. i. nod;mald „fünfter Sag".
®ie jtoölf Sagedftunben loerben nidjt oon ÜJtittag an geredjnet, fonbern oom Unter»
gange bid put Slufgange ber ©onne unb ebenfo bid toieber put Sonnenuntergänge, ¿ur
Sejetcfpung ber Sagedpiteit bebient man fid; jebot^ pmeift ber oeruuftalteten fkanteu
ber arabifc^ett ©ebetftitnben: S llfä jir i, ¿eit bed ©onnenaufganged; Slfuljuri, ÜJtittag;
SHafiri, Btadftmittag ober bie ¿eit um t;alb oier Uljr; SO'ialaribi, ¿eit bed ©omten»
unterganged unb (Sfdja, eine Ijalbe ©tunbe barnac^. Slußerbem gebraud)t man nodj bie
Sludbritde Öfiotti, Slbenbd ober gegen Slbenb, unb Stfubui, am ifftorgen, SöiU man eine
fefyr frü^e SOiorgcnftunbe bejeidpett, fo gefd;iel;t bied burd^ fonberbare, audbruddootte ffleto»
nung legieren SBorted.
S3on ben anfäffigen Slrabern müffen bie nur jeittoeilig antoefenben ©uri unb fjant»
mali unterfRieben Perben. Grrftere fommen alljä^rliti^ p einigen Saufenben mit bem
Btorboftmonfune oon ber Stifte oon Dma^n B^nb unb treiben fidf bid pm ißeginne bed
©übweftd tl;eild in ©anfibar felbft, tljeild auf Süftenfa^rteit jtoifdjen ^ier unb ültabagadEar
um^er. ©djon eine flüchtige äliufterung biefer ungebänbigten ©ölpe bed 97orbend oerrätl;,
toeldjen ©eifted Sinb fte finb: ber unangenehme, ftec^enbe ißlid, bie toilb um bad §aufst
hangenben, fdjtoarjen Soden, bad ftolje, faft unöerfdjätnte ©ebaren unb babei bie unrein»
lid)e Sleibung — außer ber unentbehrlichen ißetoaffnung mit ©^mert, Sanje ünb ©^ilb,
haupfäthlich and Senbentud), fdjmuäiggelbem §embe unb Surban befteljenb — alled ©ied
ift toenig geeignet, ihnen ¿utrauen p ertoeden. Sie finb in ber S()at unruhige, ftreit»
füchtige, faule unb biebifdje ©efeHen, Peldhe friebliche Seute unabläffig in Slngft unb
©orge oerfehen; fo lange fie in ber ©tabt toeilen, fjbrt man forttoährenb oon ißranb»
ftiftungen, ©crtounbitngen unb Soblfcblägeit, unb erft nach ihrer Slbreife tritt toieber ©icher»
heit unb Drbnung ein.
©n ©egenftiid p ihnen bilben- bie fpammali ober Su lid , b. i. Saftträger oon
§abramaut ober'Scheher in ©übarabien, eine toegen ihrer unerntüblichen 2lrbeitfamfeit
gerabep unentbehrliche Uftenfchenflaffe. ©urch ihte ©ermittclung allein »erben bie ©klaren
jtoifchen ©thiffen unb ÜUagapteit ber Saufleute l;in unb fyex beförbert; bedhalb fieht man
fie auch überall in btr 9tähe bed ©tranbed, in ber ©efdjäftdgegenb ber ©tabt, oom frühen
SDSorgen bid pm Slbenbe befchäftigt. ©5enn man auch behaußtet, ob mit 9iecht ober
Unredht tragen toir nicht p entfeheiben, baß ihre Sraftleiftungen benen euro^äifdjer
Irbeiter bebeutenb nachftehen, ift boch fooiel getoiß, baß Sulid fleißiger, Haftiger unb poer»
läffiger finb ald Bteger. Uebrigend fielen fich bie Seute nicht fchledht, ba ihr täglicher ©er»
bienft tool fechjehn bid gtoangig tßefa beträgt, ¿ur ¿eit bed Slorboftmonfuned haben fie am
nothtoenbigften p thun; im ©übtoeft unb p r 9iegenjeit iönnen fie fich oon ihren Slnftren»
gungen ettoad erholen. Slber aud; bann raftet ihre ©etriebfamfeit iti^t, fie befdjäftigen fieß
p biefer ¿eit mit ©erarbeitung Oon 2)lafd)hatta — banbartige Streifen eined oon ber
Süfte fontmenben gledtttoerfed — p ÜJtatten unb ©äden, »eiche oon ben Saufleuten in
fehr beträchtlicher SDtatge oerbraucht toerben. ®ie Ip* befchäftigten Suli, ettoa jtoei» bid
breihitnbert ÜJtann, fotlen in mehrere älbtheilungen unter einige §aupleute ober Unternehmer
oertheilt fein,, bei toeldheu aud; bie Irbeiter beftellt unb bie Sölpe bejaht toerben. —