
 
		gugebacpte  Unbill  mtb  entpüdt  fomit  feinem  Sßflegcv  eine  biefem  nod)  unbefannte  (Sette  
 fetned  SBefenS. 
 Socp  ber  ©alago  ift  ein  toiet  gu  cutgiepenbeS  ©efcpöpf,  als  baff  bet  ¿orn  eines  Spier»  
 jrcunbeS  lange  anpalten  fönnte.  £>cr  (Cerluft  ber  Singoögel  wirb  oerfepmergt,  ber  Sfoinba  
 bafür  gewonnen.  aidgemacp  befreunbet  fidj  ber  Störrifcpe  mit  feinem Sßopltpäter.  IlS   ent»  
 fcpicbcner  greunb  beraufepenber  ©etränfe  rneibet  er  baS  äBaffer,  audj  trenn  man  ihn,  in  
 ber  älbficpt  feinen  Srofe  gu  brechen,  längere  ¿eit  burften  liefe:  baS  ihm  enblicp  Oorgefepte  
 ■  Sdjädpen  Sorbet  aber  ift  boep  gar  gu  oerlodenb,  als  bafe  er  eS  unberührt  fiepen  laffen  
 fodte.  Cis  auf  bie  Steige  föplürft  er  eS,  fein  (©epagen' burep  Kaute  betunbeub,  welcpc  
 an  baS  Schnurren  ber  Qnfctn  erinnern,  unb  bantbar  gteidpfam  led't  er  au<p  nocp  ben  
 mit  ber  füfecn  S'lüffigteit  befeuchteten  ginger  ab.  9tad;bem  einmal  baS  (SiS  gebroden,  pält  
 eS  nid;t  ferner,  i(pn  toeiter  gu  gä(pmen.  Calb  nimmt  er  in  UliHlcp  gemeintes  SBeifebrob  gu  
 fiep;  itacp  furger,  Beit  finbet  er  bereits  an  geändertem  SSl^ee  nnb  ft'affee  ©efaden;  fc^tiefelic^)  
 gewöpnt  er  fiep  fo  an  biefe  ©etränfe,  bafe  er  nie  oerabfäumt,  gute  Speeftuitbe  freitoidig  fid)  
 einäufteden.  -Sjegüglic^  ber  feften  3tahruitg  beparrt  er  treuer  bei  feinen  alten  ©ewopnhciten.  
 S'leifd)  bleibt  unter  adett  Umftänben  feine  KieblingSfoft,  obfd/ou  er  fiep  herbei  iäfet,  an  einer  
 Banane  gu  tnabbern,  eine. SDtango  auSaufaugen,  eine  äpnlid;e  gruept  gu  geniefeen.  £)ocp  
 • gefepiept  ©ieS  oietteiept  nur  beSpalb,  toeil  bie  füfee grudjt  il;m,  fo  gu  fugen,  mehr  als  geron»  
 neneS  ©etränf,  bemt  als  Sßaprung  oortonunen  mag.  gteifch  ber  »erjehiebenften äBirbcltpiere,  
 oor  Idem  aber  Äerbtpierc,  bleiben  feine  Hauptnahrung,  unb  erft  nach  längerer  ©efangen»  
 fepaft  entfd;tiefet  er  fich,  auch  gefodjteS  gleifcp  als  geniefebar  gu  betrachten. 
 Gut  Cerlaufe  ber  ¿eit  vergilt  er  bie  ifera  getoibmete  Sorgfalt  bnreh  gute  SDienfte.  3n  
 bem  Staume,  toeld;er  einen  Äomba  beherberget,  enbet  ade  ©emütlicpfeit  beS  KebeuS  einer  
 SfitauS;  in  bem  ¿immer  ober  auf  bem Scfeiffe,  toeld;eS  ij>n  beherberget,  ftedt  er  ben  fo  läfti»  
 gen,  grofeett  Sd;aben  mit  unermüblichem  (Sifer  nach-  Uns  erfcheinen  biefe  Äerfe  efelhaft,  
 bem  Äomba  als  föftlidje  Kederei.  Unhörbar  bahinjehreitenb  nahet  er  fiep  ber  oon  ipin  
 erfpäpeten  Schabe,  bie  fpinuengleid;en  ginger  «weit  gef^reigt;  plöpticp  greift  er  gu,  gerbritdt  
 in  bemfelben  lugenbtide  bie  erpadte  Ceute  unb  führt  fie  unmittelbar  barauf  behaglich  
 fd/mafeenb  gum  iDtuitbe.  9)üt  Cergnügett  erinnern  toir  uns  einer  Ceobad)tuttg,  welche  wir  
 Wäprenb  einer  langweiligen  Seefahrt  anftedtcu.  Sie  Hdenge  ber  uitjer  Sdfeff  beoölfernben  
 Schaben  machte  eS  nothwenbig,  oon  ¿eit  gu  ¿eit  unfere  Sileiberfiften  gu  unterfud;eu.  -S)er  
 oon  ben  Schmarotzern  herrüprenbe  ©eftanf,  meld;er  uns  beim  Deffnen  -ber  Stifte  entgegen»  
 brang,  lodte  uitferen  gähnten  ©alago  herbei.  Srop  ber  ihnt  ungelegenen  SageSgeit mufterte  
 er  mit  gröfeter Slufmerffawfeit  ben Snpalt  ber Stifte,  bewies  uns  auch  kalb,  bafe  er fehr wohl  
 wufete,  warum  er  geiommen;  beim  er  hatte  jefet  oodauf  gu  thuu,  um  baS  oon  uns  aufge»  
 rüt;rte,  wimmetnbe  Heer  gu  paaren  gu  treiben.  iOüt  überrafchenber  ©ef endlich feit  fuhr  er  
 blihfepned  balb  nach  biefer,  batb  nach  jener  Stedc,  hier  eine  auSgebilbete  Schabe,  bort  eine  
 '(puppe  ergreifenb,  unb wäprenb  er  mit  ber  einen Spanb  bie eben gepadte  am  fauenben ültunbe  
 feftl;iett,  war  bie  anbere  befepäftigt,  neues  2Bilb  gu  erjagen.  So  fpäpete,  laufdpte,  fchaffte  
 unb  fepmaufte  er,  bis  wir  unfere  Slrbeit  beenbigt. 
 (Sin  wirflid;  gegähnter  ©alago  ift  weit  liebenSwürbiger  unb  anmutenber  als  ein  älffe.  
 Störungen  feines  SageSfcplafeS  berühren  natürlich  auch  frömmften  höchft  unangenehm;  
 SlbenbS  aber,  nachbem  er  fich  oodftänbig  ermuntert,  beweift  er  feinem  ©ebieter  eine  grofee  
 Inpänglidjfeit  nnb  Warme  ¿utteigung,  obfd/on  er  hierin  hinter  feinen  SrbnungSoerwanbten,  
 ben  HliafiS,  noch  gurüdfteht.  älber  er  geftattet,  bafe  man  ihn  angreift,  gibt  fich  mit  Cer»  
 gitügen  ben  ihra'crwicfenen  Schmeicheleien  hin  unb  benft  gar  niept  mehr  baran,  oon  feinem  
 feparfen  ©ebiffe  ©ebraud;  gu  machen.  S)iit  Seinesgleichen  oerträgt  er  fiep  oorn  Anfänge  
 an  oortrcffliip;'auep  an  anbere  HauStpiere  gewöhnt  er  fich.  ®&Snn  er  erft  gelernt  hat, 
 oerfchiebeiterlet Stahrung  gu  fid;  gu  nehmen,  hält  eS  nicht  fdjtoer,  ihn nach  (Suropa gu bringen.  
 3n  ber  neueften  ¿eit  ift  ®ieS  wieberholt  gelungen,  unb  bie  herüber  gefommenen  Halbaffen  
 haben  bei  forgfältiger  pflege  fich  3 ahre  lang  erhalten,  jebodj,  fo  oiel  uns  befannt,  noch  nie»  
 matS  fortgepflangt. »— 
 glebermäufe,  namentlich  Hufetfennafen,  finb  nicht  feiten  auf  Sanfibar;  über  bie  
 Slngahl  ber  oorfommenben  älrten  aber  hat  man  bis  jefet  noch  feinen  Ueberblid  gewinnen  
 fönnen.  (SS  erfcheint  uns  fehr  Wahrf^einlidh,  bafe  bie  Slrten  beS  nahen  geftlanbeS  auch  auf  
 ber  3nfel  gefunben  werben,  ba  anbererortS  naefegewiefen  ift,  bafe  fie  weit  gröfeere  SluSflüge  
 unternehmen;  bodj  läfet  fi^  bie  3ii<htigfeit  biefer  Vermutung  einftweilen  no^  nicht  auf  
 ©runb  wiffenfchaftlicher Seobad^tungen  erweifen.  3Bir  geftepen  ein,  bafe  wir nicht im Stanbe  
 finb,  bie  in  unferem  ©ebiete  ftänbig  lebenben  Slrten  aufgugählen. — 
 Ungeachtet  ber  geringen  ©röfee  beS  (SilanbeS  leben  hier  mehrere  Diaubthiere  unb  unter  
 ihnen  eingelne,  wel^e  ebenfooiel  Schaben  anridjten  als  unfer  CuchS  unb  feine  SBerwanbten,  
 oon  ben  (Eingeborenen  beShalb  amh  über  adeS  Söiafe  gefürchtet  werben.  Unter  bem  tarnen  
 Panther  oerftehen  bie  auf Sanfibar  lebenben  grangofen,  unter  ber  beffer  gewählten SJenen»  
 nung  Sigerfafee  bie  jDeutfdjen,  unter  Sfchui  bie  Suaheli  ben  S e rw a l  (Felis  Serval  
 Schreb.),  jene  hochbeinige  ^afee  oon  SudjSgröfee  unb  achtunggebietenber  Stärfe,  welche,  wie  
 befannt,  in  gang  9lfrifa  gefunben  wirb.  ®aS  3faubthier  bewopnet  hauptfächlich  jene  Söufdh»  
 bidic^te  im  inneren  unb  im  Often  ber  3fnfel,  unternimmt  jeboefe  oon  hier  aus  nicht  feiten  
 Streifgiige  in  bie  bebaueten  unb  bichter  beoölferten. ©egenben,  nach  ^afeenart  ben  Sdfenfchen  
 oorfidjtig  auSWeid^enb,  Heinere  H^^cnthiere,  namentlich  ¿iegeit,  bagegen  gefahrbenb.  Stuch  
 oon  ihm  wirb  ab  unb  gu  ein  Stüd  in  gaden,  beren  iBau  uns  unbefannt  geblieben,  ge»  
 fangen  unb  bann  nach  *>er  ©tabt  gebracht,  in  ber  H0ffnunS^  P *  ben  »ttfchäblich  gemalten  
 Dtäuber  au^  noch  ©tüd ©elb  gu  ergielen.  Selbft  ber  Sultaljn  läfet  fich  her^e^ 
 Sfdjui  gu  faufen  unb  ifem  baS  ©nabenbrob  gu  geben,  Weit  eS  ja  überhaupt  unter  ben  Cor»  
 nehmen  jener  ßänber  üblich  ift,  gröfeere  ®afeen,  gewiffermafeen  als  Sinnbilb  ber  SDfa^t  
 unb  H^tfchaft,  gitr  Schau  gu  fteden.  ®effen  ungeachtet  hält  eS  nid;t  fdjwer,  ein  foldjeS  
 Sfeter  Oon  bem  Httrfcher  gum  ©efthenfe  gu  erhalten,  ba  bie  arabifche  Sitte  eS  faft  unmög»  
 lid;  macht,  einer  Söitte,  Welcpe  erfüllt  werben  fann,  bie  ©ewähr  gu  oerfagen.  3ung  aufge»  
 gogene  SerWalS ■ Werben,  wie  ade  SBilbfafeen,  aufeerorbentlidj  gaffm,  oorauSgefe(|t  natürlich,  
 bafe  man  fie  entfprcchenb  behanbelt;  alt  eingefangene  bagegen  behalten  bie  oode  Unbänbigfeit  
 ¡hreS  ©ef<hled)teS,  toben  Wie  unfinnig  im  Säfig  umher,  faud;en  unb  gifchen,  fobalb  fie  einen  
 'Ktenfchen  gewähren  unb  finb  jebergeit  gerüftet,  im  gelegenen.ülugenbßde  ihm  einen  wohl»  
 gegielteu  fpranfenfchlag  beigubringen. 
 Söir  meinen,  auch  oon  2Bilbhunbe.it,  welche  Sanfibar  bewohnen,  gehört  gu  haben,  
 oermuten  aber,  bafe  man  unter  ihnen  nicht  eine  oftafrifaitifche  Sdjafalart,  fonbern  nur  
 oerwitberte  HauShunbe  oerfteht,  über  weld?e  wir  weiter  unten  (SütigeS  mitgutheilen  haben  
 Werben.  SOüt  Hamburger  Schiffen  finb  aderbingS  oon  Sanfibar  aus  mehrere  Sdjafalarten  
 unb  unter  ihnen  ber  in  aden  Sammlungen  nodj  fehr  feltene  Canis  adustus  Sundev.  
 lebenb  nach  ©uropa  gelangt;  eS  fragt  fich  jebod;,  ob  biefelbcn  nicht  oiedeicht  auf  bem  gegen»  
 über  tiegenben  geftlanbc  gefangen  würben. —  Hfeäiten  fehlen  ber  3nfet  gänglich. 
 ©enauer  als  über  bie  bisher  genannten  Ütaubthiere  finb  wir  über  bie  Schleichfafecn  
 unterrichtet.  Con  ihnen  leben mehrere älrteti  auf Sanfibar:  ¿ibetfafecn,  ©enetten  unb  3)lan»  
 guften.  Unter ben erfteren ftcht  bie  ¿iw e tte   (Viverra civetta Buff.),  'Jigaua  ber  Suaheli,  
 obenan,  ein Spier,  oon  beffen  Cebentutig man  fiep  bei  uns  gu  Sanbe  faum  eine  richtige Cor»  
 ftedung  maept,  weil  man»nur  in  wenigen  Sammlungen  wirtlich  auSgewachfene  Stüde  gu  
 ©efidjt  befommt.  Solcpe  übertreffen,  ungeachtet  ipreS  niebrigen  CaucS,  unferen  gucpS  be»  
 beutenb  an  ©röfee  unb  fiepen  ipm,  was  befonberS  peroorgepoben  gu  werben  oerbient,  faum 
 v.  i>.  O e  den,  Oicifeu.  r