
 
		Attfcnfgd  verurjacbte bin:  Anbau  ber Ißhtßfatmtß  außerhalb  ber Sioluffeu »tele ©cbwterig*  
 fettet,  weil  man  nicbt  wußte,  baß  bcibe  ©cfc^fcdjkt:  auf  verfcbiebene  Säume  vertf;eilt  fittb.  
 'Alb  man  bied  itad>  längerer  ¿eit  erfannt,  pflatijtc  man,  bcv  Sefrnd)tung  Wegen,  einige  
 männlicbe  Säume  mit  unter  bie  weiblichen,  ein  ©erfahren,  burd;  meldjed  man  itatiirlid;  viel  
 Saunt  t'erU'V.  linblicb  entbeefte  pubert,  ein  ehifidftigev  Sßflattjev  auf  Sourbon,  burd;  viele  
 Serfuche,  baß  man  auf  uiänuliebe  'jiflanjen  auch  weibliche  ¿Weige  p f v o p f e u  fötttte  unb  
 umgefebrt.  Sott  nun  an  pfropfte  man  allen  weiblichen  Säumen  ein  ciitjiged  ttiämtlid)ed  
 dictb auf;  ben männlichen Saumen aber febnitt mau füniinrtiihe ¿weige ab bis auf einen, welcher  
 jur  Sefrncbtiutg  bienen  foUte,  unb  erfepte  fie  burd)  weibliche.  ipierbunh  mürbe  bcv  ©Ttrag  
 einer  SRudiatpflanpng  viel  ficherer  unb  reichlicher. — 
 Sen  ben  bidlfer  erwähnten  'pflangen  liefern  nur  jtvei,  bie  Kofodpalntc  unb  ber  ©c*  
 lvürgnelteibautn,  merifpvviic  §nnbeldgegenftänbe;  ed  bleiben  jebod;  itod)  jwei,  allerbingd  
 weniger  ftattlicbe,  barnnt aber nicbt mittber wichtige ©ewähfe  51t  ermähnen  übrig,  ber  ©efcitn  
 unb  ber  rvtbe  ober  ©utneapfeffet.  Son  leytcrcut  finben  ftd)  großartige  tpflanjmigcn  in  
 bem  fteinigen  inneren  ber  oufel,  lifo  man  iaurn  vermuten  Samt,  baß  irgettb  eine  ififtange  
 SBurjel  ju  fcblagen  unb  fortjnSoiiimcii  vermag.  ©er  i)ier  auf  fieinen,  faft  verfümmerten  
 ©träudfevn  ermadtfene  -ßfeffer  fdfeint  von  befferer  Sejhaffcni;eit  ju  fein,  ald  ber  von  ben  
 großen,  üppigen  Süfcben,  welche man  häufig  an  ber  Sfitftc  unb  in  ber  Sähe  ber  ipäufev  an*  
 trifft.  ®ie  Sfe ff erpf lanje,  Capsicum  annuum  L.,  eine ©olanee  ober  nadjtfhattenartige  
 Sflanje,  ftammt  and  ben beißen ©egenben,  ift aber  feit brei 3 abrl;mibcrten aitd; bei und fe eilt«  
 gebürgert,  baß fie,  wenigftettd wäbvenb bed ©oittmerd,  in freier Stift audbült.  ©ic Slütter finb  
 lang,  jcbmal  unb  von  btinfelgrüner  garbe,  bie  Sliitcn  Hein  unb  Weiß.  SDic  rotben  unb  
 gelben ©ebenen,  Sßilpiti  ber  ©nabeli,  finb  von  lvecbfelnber  ©eftalt,  einige  lang,  attberc  fttrj,  
 runb  ober  berjförmig  unb  werben  im  Haube  allgemein  juut  Si'ürjen  ber  ©p.eifen  gebrautbt,  
 üt  viel  größerer  Stetige  aber  nach  ©ttropa  außgefübvt. 
 Sei  ber  großen  ©hülfe  beß  rotben Sßfeffetd  ift  es  gefährlich,  fid) ba  aufjubalten,  wo  er  
 vor  ber Serfcbiffuttg  getrocfitet  wirb;  baut leicht  geräH) ein ©tüubd)cn  bavon in bie Augen nttb  
 verurfaebt  (ner bie beftigftert ©d)merjcn.  And; burd;  bie Kleiber  bringt  ber feine,  fd)arfe ©taub  
 unb  ruft  an  ben  enipfiiiblicbften  ©teilen  eitt  unerträglihed  3 udcu  betwor.  ©elbft  bie  büf*  
 häutigen  Dieger,  welche  mit  bem ©rodinen  nttb  Scrlaben  bed  'bfefferß  bcfd)äftigt  finb,  müffett  
 ¡ich  nach  gefhebener  Arbeit  grünblich  burd)  ein  ©eebab  reinigen,  falld  fie  bie  9lad;t  über  
 ävttbe  haben  wollen.  . 
 ©intfitn  ober  ©efant,  von  ben  ©nabelt  iDtafuta,  b.  i.  gett  ober  Del  ge*  
 nannt,  wirb  in  fei?r  beträchtlicher  Stenge  von  ©anfibar  audgefübrt,  unb  ¿war  tbeild  ber  
 in  ben  feuchten  ©bälent  unb  ©benen  ber  Snfel  felbft  gebaute,  tbeild  ber  von  ber  Mfte  i)tx*  
 beigebrachte.  SDiefc,  nach  tperobot  febon  feit  ben  älteften  ¿fiten  berappte,  wichtige  Delpflanje  
 foU  utfpriittgltcb  auf  ©eplon  unb  an  ber  SialebarJüfte  beimifcb  gewefen  fein,  ift  aber  gegen*  
 märtig  über  alle  beißen  lärbflricbe  verbreitet,  gebeibt  in  bem  fernen  Sapan,  in  Dberegbpten,  
 in  ©enaar,  in  Abeffpnien,  SDongola,  unb  würbe  burd;  bie  Sieger,  welche  feine  ©amen  
 leibcnfcbaftlid;  lieben,  auch  nach  Amerifa  gebracht. 
 ©er ©efant, Sesamum indienm ober orientale L.,  gehört jur Familie ber Signoniaceen,  
 Welche  ben  lippenblütigen  Sßffanjen  unb  ben  Serbenen  nabe  fleht,  ©ein  viertantiger,  Staut*  
 artiger  ©tengel  wirb  etwa  ¿Wei  guß  hoch  unb  fenbet  einige  feitliche  ¿Weige  and,  an  benen  
 fidt Heute,  bräuttlicbweiße,  ju  einer  lofen ©raube  vereinigte Slüten  entwideln.  SDie- fettfiorn*  
 großen,  ald  rother  unb  weißer  ©imfim  untcrfcbieöenen ©ampt werben,  gut getrodnet unb  
 in  fpi^e  Siattenfäde  verpadt,  an  trodeneit  ©teilen  bed  ©ebiffed  verloben,  ba  fie  burd)  
 geuefitigteit  verberben,  ©ad  bureb  Treffen  and  ihnen  gewonnene  Del  fd)medt  anfangd  
 unangenehm,  befommt  aber  fpäter  einen  vortrefflichen,  füßen  ©tfdnnad;  ed  eignet  ficb  ju 
 * 
 bevfclben  Serwenbuitg,  tote  bad  feinfte  Dliveuöl,  bl1^  bot  biefent  uod)  ben  Sorjng,  baß  ed  
 nicht  ranjig  wirb,  ©ic ©amen  werben  bäuf'fl  geröftet  unb  mit Sffiaffer  gcmifd;t  ald eine Art  
 Subbing  gegeffeu;  ihr  ©efebtuad  foll  erwärmenb  fein  tvie  ber  von  fd;wad)cnt  ©ettfe. 
 (£d  fiitbett  ficb  auf  ©anfibar  ttod;  maud;cr!ci  (Sclväd;fc,  tveld;e  aitberwärtd  von  großer  
 3Bid;tig!cit  finb,  unb  and;  hier  einer  gewinubringeubcit Audbcittung  fähig  fein  würben,  wären  
 bie  Araber  weniger  träge  unb  unwiffenb,  unb  hätten, bie  (Europäer  ebenfoviel  getverbiid;ett  
 ald  Saufmäratifcbett  Unternebmuugdgcift.  Unter biefett bßflangett ber Bufuaft ftebt bad ¿uifc'r*  
 rohr,  Saccharum  officinale  L.,  obenan.  @3  tvirb  faft  nur  jur  üederei  gebaut:  bie  
 Sieger  lieben  leibenfd;aftlid)  beit  füßeit  ©aft,  welchen  fie  beim  Attdlauen  bed  gcfd;ätten  
 Diobred  fangen.  3nt  inneren  ber  Snfel,  auf  ben  ©rmtbftüdcn  reid;er  Sefibcr,  gibt ed jwar  
 einjetne,  größere  SfUmsim8<m  von ¿uderrobr;  matt  preßt and;  ffitt unb ba  ben ©aft  mittelft  
 einer  einfachen  SJlafchine  aud,  verarbeitet  ihn  aber,  nur  für  ben  ©elbftgebraud)  ju  einem  
 binnen  ©irop,  nid;t  aber  ju  feftem,  veriättflid;ctt  ¿líder.  (£iu  in  früheren  3at;ren  attge*  
 ftetttev  Serfitcb  eiticd  graujofen  von  Stéunion,  feftett  ¿uder  von  beit  Sflanjutigen  bed  ©ul*  
 tabud  51t  gewinnen,  fd;eiterte.  ©er ©ultabit lieferte liämtid; bad 3uderrol;r  unb  bie  nötl;igen  
 Arbcitdh'äfte;  ber  graujofe  foUte  bie  Serarbeitmtg  befotgen,  batte  aber  nur  fd)led)te  Sia*  
 fd;ineit  unb  geringe  ©elbmittel  jur  Scrfüguug,  fo  baß  er  nach  einigen  Sabren  bad  Unter*  
 tiebmen  wieber  aufgeben  mußte,  ©robbeut  unterliegt  ed  feinem  3toetfel,  baß  ein  gef^idter  
 IKann  mit  genügenbem  Kapitale  vortreffliche  ®efd;äfte  mit  ber  ¿udergewiunung  machen  
 würbe;  berat  bad  b^lse 3udcrrol;r  ift  von audgeseicbncter ®itte,  erreid;t  eine bebeutettbe §öl;e  
 ffrofct  von  ©aft  unb  gelangt  bereitd  in  neun  HEonaten  jur  SReife,  wäbrettb  an  anberen  
 Drtctt  bajtt  fütifsebn  SOionatc  itnb  noch  länger  erforberlid;  finb;  ettblich  ift  ber  Soben  nod;  
 nicht  audgefaugt,  wie  in  anberen  ¿udertänbern:  lurg,  alle  Sebingniffc  jnttt  ©ebenen  biefer  
 3ttbuftrie  finb  vorbanbeu.  3n  neuefter ¿eit  bat  berat  aud;  ein  (Snglanber  bett  alten'  Serfud;  
 wieberbolt  unb  in  fo  weit  Gsrfolg  gehabt,  baß  er  bereitd  Heine  Sftengeit  ¿uderd  auf  ben  
 Sltarft  bringen  fonnte. 
 Auch  ber  Sitbigo,  Indigofera  tinctoria  uttb  Anil  L .,  eine  ©ihmetterlingdblumen*  
 pflattje,  wüd)ft  häufig  nttb  ^war  wilb  auf  ber 3nfeí.  Sor  vielen  Sabren  batte  ber  ©ultabtt  
 ©eib  ©aib  baraud  unter  bem  Seiftcuibe  eined  granjofen  3nbigofarbe  gewinnen  wollen;  bie  
 Sflanjung  gelang,  bie  (Srnte  war  reich <  lieferte  aber  nid;t  ein 8otb  bed  eblen  ©toffed;  berat  
 ber  frerabe  ©chwittbler  verftanb  fid)  ebeufowenig  auf  bie  3 nbigobereitung  ald  ber  ©ultabn  
 fetber.  ©eitbern  bat mau  ficb  nie  wieber  mit  ber  ©rjeugratg  bed  foftbaren  garbeftoffed  be*  
 fd)äftigt,  obgleich  ficherlicb  bie  barauf  verwenbete  3Riibc  ficb  reichlich  lohnen  würbe. 
 ©ine  gleiche  Sewanbtniß  bat  ed  mit  bem  taffe e .  ©in  englifd)ed  §aud  batte  taffee*  
 famen  von  Sourbon  unb  SteWa  foiitmcn  laffen  unb  audgebebnte  Sflansungen  angelegt,  war  
 aber  genötl;igt,  bie  ©efhäfte  auf  ©anfibar  aufjitgebeu,  e|e  ein  entfd;eibenbed  ©rgebniß ergielt  
 Worben  war.  ©0  wirb  ed  wol  noch  lange  bauern,  bid  wieber  einmal  ein  ähnlicher  Serfud;  
 gemad;t wirb,  junta!  ed  fd)eint,  ald  ob  ber  Kaffee  auf  beit  trodenen §ügeln  ber  Küfte  beffer  
 fortfommen  müßte  ald  auf  ber  feuchten  unb  niebrig  gelegenen 3nfel. 
 ®ie  Saumwollftaube  gebeibt  gleichfalls,  namentlich  auf  bod?  gelegenen  unb  etwad  
 trodenen  Drten;  ihre  SGSolle  foll  ittbeffen  furj  unb  wenig,  fein  fein,  aud)  ber  häufig  unb  
 unregelmäßig  fallenbe  Diegen  ber  ©üte  bed  Stobufted  fhaben  ober bod)  bie  ©rnte  mtfihev  
 mähen.