
er ju feiner ©uria (SebSweib) ergeben Witt, genau auf ihre förderlichen ©igenf haften, aber
hu inneren eines fjoufes unb ot;nc bie ©dficflidfieit 51t oerle^en.
3n ben weiften gälten ift ber »erlänfer ber ©Haben ein älnberer als ber §änbler,
welcher fic aus bem inneren brachte: eigentlich nur ein ©tälter, welcher, aufer ben Soften
für »erpflegmtg, für feine »emiihungeit einen lnß;eit an 'bem ©rlöfe erteilt; etwa jtoei
unb ein halb eorn ^unbert. §>übf<he ©täbchen führt er bereits ant ©torgen in ihrem
fünften »u^e bitrch bie ©tobt, unt bie Stufmerlfamteit ber Käufer auf fie ju lenien unb fie
womöglid; fd>on unterwegeS loSsufthtagen.
5Dic ©Habenpreifc fdfmanten 51t oerfdnebenen feiten Steifheit weiten ©rensen. tinber
iann man für fünf bis sehn Xhaler laufen, gewanbte Söurf¿heit unb ©tänner für sehn ßtS
ßtersig; grauen unterliegen als ©egenftanb ber Siebhaberei feiner beftimmten SCaje: ber
Senner besagt für eine ®irne, welche nah ttnferem (Srmeffen faum breiig £haf« toerth
ift, Dielt eicht neunsig bis fmnbert Xhalet, unb feinere SBaare, bie Sibhfcf)ta« unb © alta«
m ä b dj e n, tDete£>e übrigens nicht jum öffentlichen ©iatfte gebradet werben, ersielt fogar oft
greife oon mehteren pmnberten.
»on ihren §erten toerben bie ©Haben burhauS gut behemboit. ®ie befhäntenbe
fache, bah ber fogenannte gefittete ©tatfh unb Khtift ein oiet graufamerer p m ift als ber
wegen feiner niebrigen ©ilbung oft bebauerte ©htSlim, betoühtt fidf auef htet. ®et weife
©Haoenbefiher in ätmerila fcheut fich nicht, bie. sarteften gatnilienbanbe getoaltfam su s«s
reifen, wenn eS ihm »ortheil bringt; er mifhanbett feine Untergebenen um ber geringften
»ergehen wißen- in ber graufamften SOBeife unb täft fich nicht einmal butef) ©parfamfeitS*
rü(ffid;tcn abhaiten, feinen mit ahhunbert bis taufenb ®oßarS besahlten ©larat 5U »erftümmeln,
Ober feinen £ob sü beianlaffen, wenn er baburch feinem irgenbwie erregten 9tad;eburfte
»efriebigung oerfdwffen fann. ©ogar ber ©ahlomme beS ©egerS ift bort ein oeradeteter
»aria; felbft im britten unb eierten ©efhtehte, wenn faum noch ein troffen fhiearsen
»luteS in ihm rollt, gilt er nicht für ebenbürtig; er wirb beruhtet, unb ob er auch burd;
Seife ber £>aut, ©chbnheit ber ©efichtS« unb türperbilbung unb geiftige ©egfamleit ben
gelblidfbleichen, faulen Sreolen befchäine. Unb nid;t bloS bie §ärte beS ßiinseinen brüdt
ihn, auch baS ©efeh ift hm feinb; benn ein milber §err barf eS nicht wagen, bem ©llaeen,
Welchem er wohl leid, bie greiheit su fhenten. ®ieS ift noch heutigen ber gaß:
troh beS ruhmreichen SriegeS fpielt ber Sieger in ben »ereinigten ©taaten noch immer eine
elenbe ©olle, fa gerabe in benfenigen STheßen berfelben, wo man für feine ©efreiuttg gelämpft
hat, bie erbärmßchfte.
©ans anberS oerhält eS fich in Dftafrila. ®em ©tufetraanne — Araber ober
©uaheli —• oerbieten ©eligion, ©equemli^feit unb »ortheil, einen ©Haben übermäfig ansu*
ftrengen ober su mifhaubeln: ¡ ¡ ¡ | lommt eS fogar öfters oor, baf ber einem Gruropäer
oerbingte ©Habe biefem wegen empfangener ©chläge entläuft unb su feinem tperrn surüd*
lehrt, welcher ihn Weber K n ip S noch fchlägt, noch oerächtlich behanbelt. @S nehmen
hier bie ©ftaoen aud; fhon aus bem ©runbe eine beffere gefellfchafttiche ©tellung ein,
weit fic ihten §erren an »ilbung nicht weit nahftehen: fie werben getoiffermafen als
©lieber ber gamitie betrachtet. ©iemalS wot oerweigert man ihnen bie ©rlaubnif su
§eirathen, ba eS ja im »ortheile beS »efherS liegt, baf fein §auSftanb bur<h tinber*
erseugung einen 3 uwa<hs' Bon ©llaoen erhalte, ©olchen p fu entfproffene Sinber werben
gut gehalten, oietteid;t fogar in bie ©<hule gefefidt, wenn fie gähigleiten seigen; ben
hübfeheren unter ben ©täbdjen aber fteht baS angenehmfte 800S bebor: fie werben fpäter
Su ©attinnen unb ©ebieterinnen ber früheren §erren erhoben, ©benfo überläft man bem
©llaoen bis $u .einem gewiffeit ©rabe bie freie Saht feiner ©efchäftigung unb oerhinbert
einen befonberS »egabten nicht, fich emporsuarbeiten: man lennt ben Staffen« unb ©tanbeS«
ftots nicht in bem SDiafe, Wie bei uns, freut fich im ©egentheile, wenn ein fähiger ©iann
mehr als ein gewöhnlicher §anbarbeiter einbringt. 3n folchem gatte oerbient unb erffart
fid; ein ©Habe bisweilen fobiel, um fich em IteineS »efihthum laufen unb felbft ©Haben
halten su IBnnen; ©inselne fd;wingen fid; fogar bis su h°hen ©tellungen im ©taate
empor. Gsrlangung ber unbeeinträchtigten greiheit enblich ift leine ©ettenheit: gar mancher
fromme ©tufelmann gibt einige feiner ©Haben los, um fich mßglichft fidlere Slnjpriiche
auf bie greuben beS -ifSarabiefeS su erwerben, unb bie greigelaffetien treten fofort in
bie Stoffe ber greien ein, ohne baf ihnen ober wenigftenS ihben Stachlommen ein weiterer
©talel anhaftet.
Sa S fehlt alfo bem oftafritanifchen ©Haben su feinem ©lüde? ®r ift ber iEhtannei
feines ©ultahnS ober ber Slelteften feines ©tarnmeS entronnen unb frei geworben, freier in
ber £hat ais äßcmcher, weither frei genannt wirb; aus feinem armfeligen ®orfe ift er
nach berjenigen ©tabt gelommen, welche ihm als ber Inbegriff aller »olltommenheiten
erfcheint; er hfll ©enüffe lennen gelernt, oon benen er früher Stifts wufte, hflt ©etegen«
heit erhalten, bie Se it su fehen unb feinen ©efichtStreiS su erweitern, wirb auferbem noch
©tahammebaner —~ ein feinen ©tols ungemein Hhelitber ©ebanle: benn ©tufelmann ober
Slraber su fein, war balb baS Siel feines haften ©hb'getseS geworben! ätßem Slnfd;eine
nach hat tx emen glänsenben £aufch gemacht. 3n ber Xhat fehnt fich auch Seiner ber
©eraubten unb »erlauften Wieber nath ber ipeiraat surüd; oielleicht fchon im sarten Sllter
hierher gelommen, haben fie bie leisten (Erinnerungen an »erwanbtf^aft unb »aterlanb gar
fchnefl berloren.
v. ® e r fe n f öieifeu* 6