
 
		fhmierig  anjuorbnen  ift,  läßt  man  fie  allmonatlich nur ein»  bi« jmeimal burdc eigene Turban*  
 nndeler mieber juredjt legen.  lud) bie giiße haben jefct ihre ©efteibung,  bidfoljlige, aus? meinem,  
 rotten  Seber  mit  finalen  Stiemhen  jufammengenähete  ©hülfe,  meldje  nah  »orn  ju  in  eine  
 jotlhoh  emporftehenbe  ©ptfce  auötaufen;  bei  ©efudjen  aber  merben  biefe,  ber  ©itte  aßer  
 ©torgenlänber  geniäf?,  abgelegt  unb  t'or  ber  ©hiire  beb  3mtmerö  fielen  getaffen.  3m  
 liebrigen  nteiben  bie  ©anianen  jeben  ©cfymucE;  nur  Sinber  unb  junge  ©tänner  tragen  um  
 bcn  §alb  einen  golbenen  SRcifen  »on  großem  Umfange,  melier,  im  Staden,  offen  unb  auf  
 ber  ©ruft  »on  größerer ©reite,  einigen  formen  ber ©pangen  aub  ben ©räbern  ber  ©ronje»  
 jeit  fehr  ähnlid)  ift. 
 llngeljinbcrt  burh  ©taatboorfc^riften  ober  burd;  ben  ©taubenbeifer  (ginjetner  üben  bie  
 fricbfidjen 3nbier  ihre  »erbotrcic^e Steligion  aub,  gerätsen  inbeffen  häufig  burh Unahtfamteit  
 unb  böämittige  ©herje  Inberer  in  große ©ertegenljeit,  meil  fie  ffef  ber umftänblihften Steini»  
 gung untertoerfen muffen, menn irgenb ettoab Unreineb fie berührt hat.  ln  ©teile ihrer grauen,  
 meldje  fie,  toie  bereitb  ermähnt,  in  ber  §eimat  gurüdlaffen,  behelfen  fie  fidf  mit  ben  uneben»  
 biirtigen  ©öchtcrn  beb  Öanbeb,  oljne  jebod)  mit  biefen  erjeugte  Sinber  alb  unebenbürtig  ju  
 betradften;  fie  neunten  fidf  berfelben  im  ©egentljeite  beftenb  an  unb  taffen  ihnen  fogar  eine  
 angemeffene  (grsie^ung  angebeilfen. 
 ©on  ihren grauen  trennen  fie  fit^  »on ihren geliebten,  heiligen Siihen trennen fie fic^  
 nid)t.  ©iefe  müffen  mit  ihnen  unter  bemfetben ©ad)»  »»offnen  imb  haben  fidf einer malfrhaft  
 järttichen ©elfanblung ju erfreuen.  Sein ©anian,  andf ber habfüdftigfte nid^t,  mürbe felbft gegen  
 großen  ©eminn  feine  Suh  »erlaufen,  menn er müßte,  baß  i(fr irgenb ein ßeibb gefd^e^en  lönnte. 
 SBie  belannt,  ift  eb  allen  ©ubblfiften  auf  bab  ©trengfte  »erboten,  mittelbar  ober  un»  
 mittelbar  ettoab Sebenbeb  ju  »ernidften.  ©iefe gurdft  »or  ©torb  geht  fotoeit,  baß  man  felbft  
 läftige  ©hmaroherinfetten  nid^t  ¿erbrüdt,  fonbern  fie  belfutfam  inb  greie  trägt:  nic^t  ein»  
 mal gefährliche Spiere töbtet  man,  fonbern  meiß  fie  auf  irgenb  eine  anbere Ir t   unfdfäblidf  ju  
 machen,  ©or  Sauren  fanb  fich  int  3 »ßffaufe  eine  große  ©erlange,  meldfe  bie  ©efudfer  in  
 hohem  ©rabe  ängftigte.  ©ie  frommen  Seute  »ernidfteten  fie  meber  felbft  nodf  burdf  Inbere,  
 fonbern  »ermauerten  ilfre  ©dftupfmintel.  ©omit  mar  ber  ©egenftanb  ihrer  gurdft  befeitigt,  
 offne  ba§  fie,  fßt|fitfei$  genug,  ilfr  ©emiffen  beunruhigt  hätten. 
 ©elbftoerftänblich  genießen  bie ©anianen  aubfdjliefjlich  pftanjlidfe Soft,  ©leidf  ben Sng»  
 länbern. leben  fie überall,  mohin  fie  lommen,  genau  ebenfo  mie  in  ihrer  §eimat  unb  bringen  
 llleb,  mab  ihnen  bajit  nöthig,  mit  ficf)  in  bie grembe.  ® a  fie  nie auf ©eitern effen,  fonbern  
 auf  ben  hanbgroßen  ©lättem  beb  heiligen,  inbifdfen  geigenbaumeb,  beb  fogenannten  
 ©anianenbaumeb,  mußten  fie  andf  biefen nadf iffient neuen ©Sohnorte »erpflanjen,  um  für  
 jebeb  ©eridjt  ein  ncueb  ©latt  brechen  ju  tonnen.  In f   bie  eigenthümlidffte  ©Seife  bereiten  
 fie  ihre ©peifen  ju,  genießen  fie  auch nie  in ©egenmart grember j  fogar beim Sodfen berfelben  
 barf  ihnen  lern  Ungläubiger  äufeffen.  §ierburdf  gerathen  fie  auf  ©eereifen  oft  in  ©ebräng»  
 niß;  benn  fie  miiffen,  menn  nicht  etma  bie  ganje  ©tannfdfaft  aub  ©laubenbgenoffen  befteht,  
 entmeber  faften  ober  fidf  an  einfamen  ©uniten  an  Sanb  feigen  taffen,  ©ei  foldfer  ©etegen»  
 heit  fotl  eb  einmal  »orgelommen  fein,  bat  ntan  ben  armen  ©onberling  abjuffolen  »ergat  
 itnb  er  auf  einfamer  ©anbbanl  elenbigtidf  »erhungerte.  3 um  Inbenlen  an  bie  traurige  
 ©efdjichte  heißt  ber  Drt  noch  W w   bei  ben  ®d)iffern  fungn  ja   Baniani:  ©anianbfonb.  
 ©Baffer "unb  ©tildf,  ihr  audfdffießlidjed  ©etränl,  mirb  »on  3ebem  aub  einem  befonberen,  
 iupfernen  ©echer  geraffen,  melier  forgfältig  »or  Sntmeitmng  bemahrt  mirb. 
 ©obte  »erbrennt man  im  greien,  am  ©tranbe  fübfth  »on  ber  ©tabt  in  ber Slähe  einer  
 ©chamba  ber  franjöfifchen  ©iiffion,  unb  mirft  bie  Ifche  in  bab  ©leer. —” 
 Sroh ihreb Sieichthumb nimmt  biefe  Slaffe  »on 3nbiem leine befonberb geartete ©tetlung  
 ein,  »ermuttid;  meit man  ihnen  ihren  ©eminn  mitgönnt;  oft  genug  merben  fie  fogar  megen 
 ihrer  geigheit  unb  ihrer  fonberbaren  ©ebräu^c  »on  unartigen  tienten  genedt  unb  »erfßottet.  
 P r   gemöhnlich  leben  fie  einfach,  ^   cS  ^ ncn  bctr °uf  «nfommt,  möglichft  balb  fooiel  ©elb  
 ju  »erbienen,  alb  fie  ju  einem  angenehmen  ßeben  in  ber  §eimat  für  erforberlich  haiten;  
 bei  feftlichen  ©elegenheiten  jebod),  befonberb  ju  ihrem  grieten  gefte,  bem  Sleujahr,  ertauben  
 fie  fi<h  ganj  ungemöhnlid;e  ©erfchmenbung,  taffen  bab  §aub  »on  oben  bib  unten  reinigen  
 unb  meit  anftrei^en,  fchmüden  ben  Saben  unb  bie  baneben  befinbliche  ©tube  aufb  
 ©efte  unb  beleuchten  alle  SRäumc  glänjenb  burch  einen  ober  mehrere  große,  meffingene  
 Seudjter,  beren  jeber  jmanjig  bib  breißig  glommen  fßeift.  In f   ber  ©traße  aber mifcht  fich  
 ein  3 if<hen  unb  Snattern  »on  ©chmärmern  unb  glintenfchüffen  mit  bem  ©efeßrei  unb  
 Samhjen  ber  umhermogenben  SOienge,  metche  bie  ©eijigen  alb  ©ßenber  ber  greube  feßen  
 miß.  Im   freigebigften  geigt  fich  hellt  ber  3 »tlh<mbßächter  Subba.  S r  gibt  beb  Ibenbb  ein  
 großeb  geft  mit  ©anj  unb  SJlufit  unb  labet  fnerju  feine  ©efchäftbfreunbe  ein  unb  unter  
 biefen auch  bie ©Bafungn.  ©iefe  unerhörte  ©erfchmenbung  ift  jeb'och  nur  fdjeinbar,  bie  außer»  
 gemöhnliche  lubgabe  eine  geringe,  ißm  fieberen  ©eminn  bringenbe.  ©or  ©eginn  beb  gefteb  
 nämlich  erfcheinen  bie  mit  Subba  in  ©erbinbung  ftehenben  ©anianen  unb  bieten  ihm  ein  
 ©elbgefcfjent  bar,  um  ihre ©anlbarleit  ju  bejeigen,  baß  er  ißnen  in  bem,  mit  heutigem ©age  
 »erftoffenen  fpanbelbjahre  ein  Sonto  offen  gehalten,  unb  um  ihn  ju  bemegen,  baß  er  bieb  
 für  bab  folgenbe 3 aljr  mieberum  thue.  ©eßmeigenb  treten  fie  ein,  unb mit  lächelnber ©tiene  
 legen  fie  ihre  ©abe,  melche  ficf)  bei  ben  gleicheren  bib  auf  breißig  ®hater  beläuft,  in  einen  
 hierju  befümmten  Saften;  fdjtoeigenb  unb  mit  feierlicher  ©tiene  empfängt  Subba,  melcber  
 nebft feinen ©ößnen  auf einem  perfifchen ©eppidje  fi^t,  bie ©penbe,  jeießnet  bie §ölje berfelben  
 in feinem ©ndf» forgfältig auf  unb  eröffnet  fomit  bab  neue Sonto.  Cögleid)  bie ©efudjeT  fich  
 nur  einen lugenblid,  „um  bie  ©ulfe  nicht  mitjunehmen",  nieberfeßen  unb  ]t<h barnach fogleich  
 mieber  entfernen,  mirb  bo<h  bab  ¿immer  mehrere  ©tunben  lang  nicht  leer:  eb  mag  atfo  
 eine beträchtliche ©umme  einlommen,  unb  bie  Soften  beb gefteb,  fo  h»<h  man  fie  auch  öeran»  
 fdjlagen  mag,  finb  jebenfaüb  im ©oraub  fdjon  gebedt.  Unfereinem  mürbe ©ab  genügen  
 bem  ©anian  nicht;  er  meiß  eb  fo  einjurichten,  baß  bie  ©agebeinnatmie  ungefürjt  in  feinen  
 ©ädel  fließt,  läßt  feine  ©äfte  bab  ©chaufpiel  felbft  bejahten.  Sticht  einmal  bie  ©Bafungn  
 entgehen einer ©teuer;  mit ©cßmeichetn  unb ©treiben  beb ©arteb mirb  fié  »on ben  gemanbten  
 ©änjerinnen  eingetrieben.  Unb  hat  Sitter,  ber  ©itte  unlunbig,  fich  m<ht  mit  ©etbe  »er»  
 fehen,  fo  }d;ießt  ihm  ber  freigebige  ©Birth  bereitmiflig  bie  nötigen  ©oßarb  bib  auf  ben  
 nädjften  ®ag  »or. 
 ©Bir  haben  mehrere  ©täte  einem  foldjen  Statfch  ober  ©ajaberentanje  beigemohnt,  
 glauben  jeboch  nicht  beffer  thun  ju  lönnen,  alb  menn  mir  bie  ebenfo  lebenboolle  alb  treue  
 ©djitberung,  melche  Quaab  in  einer  früheren  Sefd;reibung  »on  ©anfibar  »eröffentlichte,  im  
 ©Befentliehen miebergeben. 
 „©ach  ©eenbigung  beb  oben  ermähnten,  geminnreidjen  liteb  führt  Subba  unb  in  einen  
 „großen,  »on  »ielflammigen  Seuchtern  erhellten  ©aal.  ©unte  ©trohmatten  bebeden ©Janb  
 „unb  gußboben;  ju  rechter  jpanb  ftehen  ©tühle  für  bie  Suropäer,  jur  Unten  liegen  perfifche  
 „©eppidje  für  anbere  ©efucher.  Stach  unb  nach  füßt  fich  bab  ©emadj:  gemeffenen  «chritteb  
 „treten ©anianen,  jpinbt  unb  ©uaheli  herein,  reichen  bem  §aubherrn  bie  §anb  unb  fetten  
 „fich  mit  »erfchränlten  ©einen  auf  ben  angemiefenen  ©Iah". 
 „3n  einer  Sde  lauern  bie  ©pieter,  jmei ©tufifer  unb  jmei ©änjerinnen,  »on  benen  bie  
 „eine,  alt  unb  häßlich,  gteichfam  ben  ©hatten  ju  bem  ©oflmonbblihte  ber  ©cbönheit  ihrer  
 „jungen  ©efährtin  barftellt.  ©or  bcn  lugen  ber  ©efeßfhaft  »ertaufhen  fie  ihre  Ißtagb»  
 „fleiber  mit  feftlichen  ©emänbem;  bie  3 nftrumente  merben  geftimmt,  unb  ber  ©anj  beginnt.  
 „Stah  bem  ©alte  ber  einförmigen  ©tufit,  begleitet  »on  bem  Slirren  ntberner  Setten,  
 „methe  oberhalb  ber  Snöhet mehrmatä  um  bie  ©eme  gefhtungen  fin í,  bemegt  er  fih  öalo