eines ©anb - ober itobtenßlterg. Samt ßefft cS nicht mehr unappetitlich au® unb ift auch, foniel man f)at
beobachten lönnen, ohne naChtfjeiligen ©inßttß auf bie ©efunbheit. SDer ©ebanle an ben tlrfprung unb an
bie mögliche Betunreittigung biefet glüffigteit hat trofcbem immer etwas Unangenehmes; ber englifche Sonful
gog e§ baffer nor, felbßgefammelteS SRegenwaffer gunt SErinten unb Äodfen gu benupen. ©r leitete ben non
ben geräumigen, platten Oädfern feines HaufeS abßießenben Siegen in eine gemauerte ©ifterite unb feilte,
um baS ©intreten ber gäitlttiß gtt oert)iubern, einige Heine griffe hinein, welche alle tffierifche ©ubftangen,
SRüdenlarneit u.^bgl., aufgehrten: biefeS SBaffer, oon welchem [Chon einige ftarle Stegengüffe genug für ein
gattgeS gahr lieferten, blieb auch wälirenb ber heißen geit immer IriftaHhell unb gut.
(13) ©eite 115.
©ine überfithtliChe SEafel ber o ß afriian ifd fen ®efChichte naCh ihren HauptjahreSgahlen finbet ftch in
einem befonberen Änbang beS wiffeufChaftliChen SEffeileS. S i r ’ benutßen hiergu ben etflen 2:^eit be§ oben-
genannten, Bortrefflichen SetleS uon ©uiltain.
(14) ©eite 127.
® o n je (oieleitht baS inbifChe gunny) nennt man einen aus 3Rafd)ßatta (f. ©. 101) geflochtenen SRetien-
facE welcher Bier graSla ober hunbertfiinfgig SfJfunb beS ©ewürgeS faßt. ©ewöffnlich nennt man biefe
©äde makanda (Sinh- kandaj.
(15) ©eite 168.
3u Slfrita hat man fafl nirgenbS non 5Eheilwerthen ber größeren äRitugetnlfeiten einen
begriff. 3n ben oberen SRiHänbern, in Sttpffinien g. B ., oerlangt man für jebeS Oing einen 2Raria=a;hereßa=
Scaler; erfl in neucßer Seit fCheint ß<h bort ein lltnfChwung angubahnen, feit bie Befehlshaber ber englifChen
©ppebition bei ben Häuptlingen einiger Sanbßrid)e bie ©infühtung non engtifChem unb inbifChem Supfergelb
burthgefept haben. SDerfelbe SRangel an SHeingelb brüeft auch anberorts ben Bertelfr, bod[ weiß man fidh
hier unb ba einigermaßen gu helfen: an einigem Süßettpla(5en beS ©anßbargebieteS 5. SS. lauft ntan ® e =
tre ib e für bie ©ilberthaler uttb taufest mit biefent bie nötfjigen itleinigteiten ein; in SRabagaSiar aber unb
auf ben Komoren gertbeilt man ben ßangößfdfen SEffaler mit SReffer unb Hammer in B ie r t e l, S it t e l
uttb ©edfgeffntel — gewiß bie urfprüitglichße Slrt, fiCh ©dfetbentünge gu oerfChaffeti.
(16) ©eite 176.
©in leichtes © a n fib a rfie b e r nerldnft gewöhnlich in folgcnber SBeife: gtterß fühlt ber baoon Be-
faüene ein Sieben in bat ®liebern, eine Steigung 31t gähnen unb fiCh 3U behnen unb ein balb leidstes balb
ßärlereS girieren; hat man bie großßhauer, gegen welche Weber biete itleiber uoCh warme ©etränfe fidf nüplid)
erweifett, gebttlbig überßanben, fo' tritt ftarle nßie mit Brennen in ben Äugen ein. geht nerfdfaffen einige
©laS Simonabe große Sinbermtg: bie ¿ifee oerftiegt unter lebhaftem ©Chwipen, unb ber Äranle fühlt fiCh
wieber nerhältnißmäßig wohl, namentlich wenn er noch einige Seit gefdflafen. Ser ©ine wirb mehr nont
groß, ber Änbere mehr non ber geplagt; »Ke aber Hagen währenb ber Sauer beS gfieberS über ©in-
genommenheit beS HopfeS unb berfpüren ein eigenthüntliCheS Srütfett im Hinterhaupt uitb ein ©aufeit in
ben Ohreit, wie cS audh burCh ftarle ©äben ©hinin heroorgcbraCht wirb, 2Rit wirtlichem ©dßnerg ift ijaS
leichte ©anßbarßeber ntdht oerbttnbeu; oft ift eS fogar ohne ©inflnß auf bie heitere Saune beS Patienten:
ich wenigßenS habe felbft in ber fChlimmften ißeriobe beffelben luftige Sieber fingen unb pfeifen unb mit
greimben, welche mich befugten, leblfaß unb fthergenb fpreChen tönnen.
©olche gieber werben hauptfäChliCh burd) bie IRegelmäßigteit, mit welker fie fiep gttmeiß ttt ben StadfmittagSflunbeu
jebeS gweiten SEageS wieberholett, unb burdf bie SRattigteit, welche fie■ hinterlaffen, auf bie
Sauer unangenehm. SeSljalb barf man uicht gögent mit Slitwenbuttg ber belanuten H e ilm it te l, etwa:
guerft einen Söffel IRicinuSöl ober ein Brecßpuloer, um ben gumeift gleichseitigen BerbauititgSßöruiigeit abgtt-
helfen; bann ungefähr äWölf ©ratt fchwefclfaurcS ©hinin; aut sweiten, nierten mtb-.fechstett Sage nach beut
Äitfade, einige ©tunben benor man bie Sieberholttng erwartet, ©hinin in ®abcn non acht, fechS unb Bier
®ran unb enblieh, um SRüctfäHe abäuf^ueiben, noch einige Sage lang ein bis gwei ©ran, ftatt beffen auch
tnrä oor fyriihftüCf uitb SDiittagSbrob einen Speelöffet noH ©hinarinbcnpulncr mit einem, ©ifenpraparat in
Engnat ober ©herrt; gerührt, ober ein ®laS ©hinimoein (einen leichten S e in , welcher eine SeiHattg mit
©hinarinbe in Berührung war).
©Chlimmere, p e rn te iö fe lie b e r , welche mit ©Chwinbel nnb Ohnmacht beginnen uitb bisweilen an
einem Sage mit bent Sobe enbigen, tommen im ©anfibargebiete feßt feiten nor, eigentlich nur int ©üben
beffelben, in Äitoa, unb weiterhin in äüofambit unb ähnlichen Berrufenen ißlähen.
Sem grieber entgeht faß TOemanb, ber non einer Dieife aus bem inneren nach ber Süße ober non
einem ifttßenaitäßitge nach ©anfibar äuriiCtlehrt. Biele meinen mol, man lönneftCh burch tägliches ©in-
nehmen Heiner Utengen ©hinin fdjüpeu, Änbere aber ßrtb ber Äuficl)t, baß ber hüußge ©ebrattch 001t ©hinin
ber ®efunbheit mehr fdjabct als ein leichter, in bén meißen gälten nicht einmal fefjr befChmerlicher gieber-
anfatt. Stußättig ift eS, baß bie erften ©puren beS leichten SlimaßeberS fid) erft lange Seit, »ft jwei bis
brei SBo^ett unb nod) fpäter, na^ bem ©inwirten ber böfen ©inßüße geigen, üleulinge, welche an einem
gagbauSßug na^ bent geftlanbe Sheil nahmen imb in ben erften Sagen barauf noch SftidßS nom gieber
merlten, geben ßdj bisweilen Der Hoffnung hin, ße würben, als non ber Statut befonberS Begünftigte, frei
auSgehen: aber baS gieber tommt ßd)er wenn auch langfam, unb non gwangigen einer foldjen Steifegefelt-
fchaft tommen fetten mehr als gwei bis brei ungeftraß banon.
Änd) ber im gefunbett ©anßbar woßttenbe Europäer bleibt oft nicht gang nom gieber nerfdfont, obwol
er Dentfelben burch ÜRäßigteit in ®enüffen aller 3trt fowie, wenn er heftige Stnßrengungen unb Äufregungen
nernteibet unb feinem fiörpcr regelmäßige Bewegung nerfChafft, in ben metften gälten entgehen tarnt. 9toth=
wenbig iß eS, bie Haut burch fragen 001t wollenen Untertleibern unb ben Seib burdj eine Bau^binbe
warm gu halten — Wollene Sleiber fmb unter bem ©teidfer weniger entbehrlich als in ben ißotargebieten —
unb egtpfehlenSwerth, ftch nicht- ohne Jtoth ber unmittelbaren ©inwirtung ber ©onnenftralen auSgufehen,
nielmehr bie lattbeSüblichen ©Chuptnittel (mit biCfem ©toff umwidelten Hut, weiß übergogenen 9tegenf<hirm)
angnwenbeu, falls eS nöthig wirb, gur heißen SageSgeit auSgugehen.
@S fCheint hier am Sptape gu fein, auch über bie anberen im ©uatjeligebiete nortommenben Srantbeiten
einige SBorte gu fageit. Eu ro p ä e r haben uächft bem gieber am meißen bie S p S e n te r ie ober rotße
IRuhr gu fürchten; bod) auch biefe ift hier bei SBeitem nicht fo gefährlich als anbermärts. ©ie emfteht leicht
burd; ©rtältung, namentlich beS ÜRagenS, fowie burch ben ©enuß non fchledßem Sßaffer unb wirb eigentlich
nur, wenn fie lange anbauert, gefährlich. Bor Stffenterie tarnt man ßdj burd) Bermeibuttg ber erwähnten
fchäblichen ©ittßüffe, nor Ällettt aber burch SBarmhalteit beS Unterleibes nermittelft einer wollenen Sgpbinbe
fchühen. Hat ntan ßd) tropbent eilten Ättfall gugegogen, fo wcitbet man gewöhnlich guerß eine gute ©abe beS
ftart abführenben IRicinuSöleS att (auS bem gedenähnlichen ©atnen beS äBunberbaumeS (Ricinus communis
L .) , bann ftopfenbe ÜJtittel, wie Opiumtinttur unb ißfefferniüngöl, unb trinH babei Äbtodfungen non
SReiS mit etwas Äußöfuttg non arabifchent ©umiip Bcrmeitgt, ober mit ©ifettchlorib nerfepteS SBaffer. Äußer-
bem fittb Europäer öfters non norübergehenbett H a u t ira n tlje ite n geplagt, am hdußgften non bem
fogenannteit rothen Hnnbe, einem entgünblichen ÄuffChwellett ber Haut, welches norgüglich iRachtS in
ber heißen igahreSgcit eintritt unb burd; unerträgliches guCfcn beit ©dilaf ftört. @0 unangenehm biefeS
friefelartige Seibett ift, fo fiird)tet man eS bodj nicht, weil ntan glaubt, baß eS wäffrettb feiner Sauer nor
gieber fchüfft, auch fuHft man cS nicht (g. B . burch iahe Äbttthlung ber Haut) gu nertreiben, weil man ß<h
baburCh baS gieber gugugiehen .meint. Seltener leiben SBafmtgu an B e u l eit (gnrunteln), welche an allen
Sheilett beS ÄrpcrS hernortontmen unb nicht ttur fehr läßig fottbent auch gefährlich werben föitnett.
Bei ber eingeborenen ober eingew anbertett B en ö lfe ru ttg ßnb bie S ra n th e ite n ber
H au t bie aügcmcittßen. Begeidjnenb für ihre Häußgteit iß eS, baß bie Sprache adß bis gehn oerfdßebene
SBörter fiir ißußelit, Beulen, Blütchen u. f. w. befipt. Ä11 ihnen leiben befonberS bie uitterften ©tänbe, gu-
uteift itt golge ihrer Unreinlidßeit ober beS ©citttffeS Bon halbncrbor6eitcn gifdjen uitb ©epien. 3läd)ftbent
fiept man ant häußgßett böfe SBttubeit, welche ittbeß weniger attS äußeren Bcrleputtgen beS ÄörperS als
auS Beulen entfteheu ttitb befonberS babur^ gefährlich werben, baß ntan ße mit ißech, Sulßoib unb anberen
©Chmiercreien beKeißert. SaS Uebel greiß baittt ßhiieE um ß^, bie Eiterung bringt bis auf bie itnoehcit,
bte SBimbe wirb ilbclriedfettb, unb eS tarnt, wenn itttit nicht ettblicf) nerttünftige Beljaiiblung attgewenbet wirb,
leicht ber Braitb bagutreten. 3)ie äRehrgahl ber Srattlen, welche bie Hitfe beS ÍReifcitben begehren, ßnb mit
folchett Sßuubctt behaftet; burch SReinigung berfelben, burCh häußge llmfchläge noit taltem, mit Ärnitatinltur
nerfeptett SBaffer fowie burch Sßegäpeit ber böfen Siäitbcr mit Hülicitßcitt gelingt eS in beit nteifteit gätteit,
nad) Berlauf non einigen SBodfett beS UebelS Herr gu werben. Utifcre Heilmcttjobc war, befonbepS wenn wir
uitS nur furge 3eit aufhielten, fehr energifdh: wir machten in baS untgebenbe wilbc gleifch galjlreiche, tiefe
©infdjnitte bis auf baS gefunbe gleifd) uttb äptcit bann mit ftarter §bScttßeinlöfuttg; nad) einigen Sagen,
wann baS gebeigte gleifch fdfwarg geworben uitb abgeßorbett War, gogett wir eS ab unb nerfuhrett mit ber
bariutter beßitblicheit ©chidß nochmals auf biefelbe SBcife, bis cttblich bie Oorher bleißiftbicfett iRäitber ner-
fchwattbctt unb bte SBttnbe eilt gutes, reinliches ÄuSfehett bclant. Hierbei muß bie ©etaffenheit unb ©ebttlb
ancrlatmt werben, mit welker fid) felöß fiiuber biefer nicht .gerabe angenehmen Behattblung ttntergogen:
niemals hat einer unfercr Sraitlcit feilten ©ntpßnbuttgett burch Bergiehen beS ©efiChtcS ober gar burd) Saute
SlijSbrud gegeben 1
Ä u g e n tra n th e ite n ßnb nur an eingelnen Orten hüußg.
®ie ÄtterweltStranK)eit „S u ß fe u d je " fehlt auch auf ©anßbar nicht; bodj feßeint fie weniger nerlfeerenb
aufgutreteit als an anberen Orten; nietteicht übt baS Slima, oiedeidjt auch bie bei ben ÜRännerit allgemein
Übliche Befchtteibitng biefe güitßige SBirtung auS.