
 
        
         
		in  (li'r  Eormausbildung  in  einem  möglichst  grossen  Contraste  zu  den  Conidicn-  
 irüchten  stehen.  Die  Stäbclien  zeigen keine  oder  einzeln  schwache Kcimnng.sßihig-  
 keit.  die  meist niclit  iiis  znr  Bildung  fructificircnder  Mycelien  fortsclircitet.  Icii  
 möclite  sic,  abwcieliend  von meiner  früheren  aus  den Kcimnngsersclicinungen  lier-  
 geleiteten  Deutung'),  jetzt  mit  der  gleielien  Wahrsclieinliclikeit  als  männliclie,  
 rudimentär  gewordene  Früclite  anffasscn;  sie würden  dann  den  Spermatienträgern  
 der  Asco-  und  Aecidiomyceten  liomolog  nnd  zugleicli  als  das  einzige  flcbor-  
 hleiiisel  der gesclileclitliclien F nlclite  zn deuten  sein,  mit ilircin Untergänge wären  
 somit  die  letzten  Spuren  der  Sexualität  bei  den  Basidiomyceten  erlosclion. 
 Die  Basidiomyceten  sind  eine  Formenrcilic,  wclclio  sicli  aus  Asco-  nnd  
 Aecidiomyceten  in  der  Art  licrleitcn  lässt,  dass  nur  die'  dort  ungesclilcchtliche  
 ( ■onidienfruehtform,  begleitet  von  rudimentären  Spermatienträgern,  sieli  fortent-  
 wickclt  liat  zu  einer  in  dem  Gesanimtgcbiete  der Mycologie  sonst  nielit  oiTciclitcn  
 iiölic der morpliologisclien Gliederung.  Die Basidiomyceten  sind  also  nichts  anderes  
 als  Iioch  differenzirte  nngcsclilcelitliclic Conidienfrnclitformen  der Asco-  und Aecidiomyceten, 
   denen  die  Ascns-  nnd  Aocidicnfrüclito  folilcii.  Hieraus  folgt,  dass  
 die  Grenzen  der  Classen  der  Asco-  und  Aecidiomyceten,  die  sicli  ja   für  sicli  
 nocli  bestimmen  lassen,  wenn  da.s  untersclicidcndc  Merkmal  der  Sporangien  und  
 Accidionfrüclitc  existirt,  nacli  den  Basidiomyceten  hin  nicht  mehr  bestimmbar  
 sind.  Die  Basidiomyceten  sind  als  Classe  nur  eine  künstliche  Abgrenzung  von  
 .-Vseo-  nnd  Accidiomycctcn-Formcn,  welche  dort  anfängt,  wo  die  Ascns-  nnd  
 Aecidicnfrüclitc  aufliörcn.'  Man  hat  als  typische  Basidiomyceten wolil  diejenigen  
 Formen  zusammengefasst,  an welclien  sicli  die  typische Basidie  ausgebildet  findet,  
 was,  wie  icli  gezeigt"),  wohl  unabhängig  in  der  Ascus-  und  Aecidiomycetcn-  
 Rcilie  gesclielien  sein  dürfte.  Ich  möchte  aber  auch  diese  Grenze  nicht  mciir  
 festhaltcn;  denn  genau  besehen,  tragen  schon  Conidienträger  von unzweifelhaften  
 Ascomyceten  Basidien,  und  sind  als Basidiensporenträger  für  sich  höher  differenzirt  
 als  die  der  typischen  Basidiomyceten.  Was  ist  der  Fruchtträgor  von Aspergillus  
 anderes  als  eine  Basidie  mit  rfelen  Stcrigmcn,  welche  die  Sporen  nicht  
 einzeln,  sondern  in  Ketten  bilden?  Und  was  ist  selbst  der  Conidienträger  von  
 Piptocephalis  anderes  als  ein  Basidicntrügcr  mit  Conidien,  welclie  sich  noch  zergliedern  
 ?  Die  Grenze  in  der  typischen  Basidie  ist  also  auch  nicht  lialtbar. 
 9   S c h im m e lp il z e   I I I ,  H e f t ,   p .  1 8 4   n .  1 8 5 , 
 *  1.  C.  d e r   S c h im m e lp il z e   p .  1 8 8  — 1 9 4 . 
 Die  Basidiotiiyccten  sind  das  Ansniüiidiingsgebict  von  verscbiedenen 
 Forincnrcibcn,  die  liier  zusamineniiiessen.  AVo  man  sieb  nacb  rückwärts  den  
 Uebergang  in  die  zwei  Arme  der  Stanmiformcn  denken  kann,  babe  icb  früher  
 gezeigt'),  und  füge  jetzt  ergänzend  binzu,  dass  ich  einen  weiteren  Uebergang  
 auch  in  fadenförmigen  Basidieuträgcrn,  wie  icb  damals  schon  andeutete,  sicher  
 anncbmen  möchte.  Uebrigens  ist  die  Herstellung wabrscbcinlicber  \  crbindungen  
 zwischen Basidiomyceten und  Aecidiomyceten  einer-  und Ascomyceten  andererseits  
 mehr  Sache  des  'lactcs  für  richtige  Vcrgleicbs})iuiktc,  als  ein  Gegenstand  von  
 Wichtigkeit  für weitere Untcrsucliungcn;  AVicbtigkcit  bat  der Aufscliluss  darüber,  
 dass  man  weiss,  wie  die  Verbindung  stattfiiidet,  und  wie  und  wo  hier  die  \  ei-  
 gleicbspunkte  zu  suclien  und  zu  finden  sind,  und  da.s  babe  icb  bereits  im  
 LU.  Hefte  der  Scbimmolpilzc  ausfübrlicli  dargclcgt. 
 Halten  wir  nun  einen  kurzen  I lü c k b lic k   zunächst  ü b e r   d ie   F o rm en   
 d e r   n i e d e r e n   F a d e i ip i l z c ,   so  ergibt  sieb  ans  den  vcrgleicbcnden  Alomenten  
 in  der  Rückbildung  der  Sporangien  zu  Conidien,  in  dem  Auftreten  der  bruebt-  
 formen  und  ibrcii  Bezicbungen  zur  Sexuabtät  das  nnzwcifolbafto  Resultat,  dass  
 d ie s e   v c r s c liie d e n e n   F o rm e n   d e r   n i e d e r e n   P il z e   ziemlieli  nabe  ver-  
 wandtscbaftlicbe Bezieliungen  haben,  welclie  es  rocbtfertigeii  können,  sic  a ls   d ie   
 v e r s c h i e d e n e n   d i v c r g i r e n d c n  F i n tw i c k lu n g s g l i e d e r   aus  e in em   v ic l-   
 l e i c b t   g em e in s a m e n   U r s p rü n g e   a n z u s e b c i i .— Nach  unten bcrrscbt noch  
 fast  ausscbliesslicli  das Siioraiigium vor,  Rückbildungen zu Conidien  sind  vereinzelt;  
 nach  oben  sind  in  den  Ustilagineen  und  Eiitomopbtborcen  die  (.'onidien  schon  
 fast  allgeraciii. — Die  Fruchtfornien,  unten noch  fast vollzählig,  sind  oben  lückenhaft  
 geworden  und  stellen  auf  dem  Punkte  der Rückbildung  zu  einer  einzigen.  
 Fiidlicb  ist  die  Sexualität  an  dem  unteren  Ende  in  gcscblccbtlicben  brucbt-  
 formeii  und  Sexualact  unverkennbar  und  ungcscbwäebt  erbaltcn,  nach  dem  
 oberen  zu  geseliwäcbt,  in  zweifolbafteii  Andeutungen  allein  noch  bestehen  geblieben, 
   oder  mitsammt  den  Eruclitformcn  oder  nur  aus  diesen  versclnv unden.  -   
 Eine  bübere  Diffcrenzirung  in  der  morpliologiscben  Gliederung  der  Hypbc  zn  
 tballösen,  bestimmt  geformten  Bildungen  in  den vegetativen  Zuständen,  und  als  
 -Frucbtkörpcr  von  bestimmter  Formausbildung  in  der  Fructification  ist  eine  ganz 
 9   i .   C.  d e r   S e h im m c lp il z e   p ,  1 9 7 .