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 diesem  genau  so  an  den  ScheidcAvänden  und  an  den  Enden,  Avie  bei  den  kleinen  
 direct  aus  den  Sporen  keimenden  Fruclitträgern  anderer  Brandpilze.  —  Die  
 Grösse,  bei  Avelchcr  die  Fäden  fruchtbar  Avcrden,  ist  ganz  verschieden.  Bei  sehr  
 scliAvacher  Ernährung  hlcibt  der  Faden  einfach,  bildet  nur  eine AA'and  aus,  und  
 au  dieser  und  an  den  Enden  treten  Conidien  auf.  Ich  habe  aber  niemals  gesellen, 
   dass  eine  Conidie.  Avenn  sie  ausgeAvachsen Avar,  direct  aus  sich  eine  neue  
 Conidie  sprosste,  Avie  es  bei  den  früheren  Brandpilzen  geschah.  Bei  guter  Ernährung  
 treten  immer  erst Gliederungen und Verzweigungen  der  Fäden  auf,  erst  
 dann  Averden  sie  zu Fruchtträgern,  d.  h.  sie  bringen Conidien  hervor.  Während  
 sie  schon  in  der  Alitte  Conidien  bilden,  Avachsen  sie  an  den  Enden  fort.  Durch  
 neue Nahrungszufuhr Avachsen  sie  immer  grösser  aus  und  können  schliesslich  zu  
 sehr grossen Fruchtträgcrn Averden,  Avclche  in  allen  älteren  Zellen  und  dann  auch  
 in  den  Endzeilen  Conidien  aussprossen. 
 Die  Sprossung  der  Conidien  an  den  Gliederzellcn  der  Fruchtträger  geschieht  
 in  der  gleichen  Art  Avie  an  den  Keimsporcn.  AVenn  eine  Conidie  nicht  
 ahgestossen  AAurcl  durch  die  nächste,  also  sitzen  bleibt  und  fort wächst  zu  einem  
 Fruclitträgcr,  so  Avird  die EntAvicklung  eine  etAvas  andere,  als  Avenn  die  Conidien  
 immer  regelmässig  nach  einander  ahgestossen  Averden.  —  D ie   a b g e s to s s e n e n   
 C o n id i e n   e n tw i c k e l n   s ich   n iiv e r z ü g lic h   z u   n e u e n   F r u c h t t r ä g e r n ,   
 Avelche  in   n ic h ts   v e r s c h i e d e n   s in d   v o n   d e n   F r u c h t t r ä g e r n ,   d ie   aus  
 den   C o n id ie n   d e r   K e im s p o r e n   h e r a n w a c h s e n . 
 Es  ist  durch  die  unmittelbare  Fortsetzung  der  EntAvicklung  schAver,  die  
 Avirkliche  Grösse  der  Conidien  zu  bestimmen,  Aveil  man  nicht  Avissen  kann,  ob  
 sie  nicht  schon  ausgewachsen  sind,  und  dies  geschieht  ja   oft  schon  auf dem  Sterigma. 
   An  grösseren  Fruclitträgern  Averden  hei  guter  Ernährung  die  langen  
 Gliederzellen  an  beiden  Enden  fruchtbar;  die  an  den  benachbarten  Zellen  an  
 der  ScheideAvand  gebildeten  Sterigmen  kreuzen  sich  der  Regel  nach  in  ihren  
 Richtungen.  Die  Sterigmen, welche  schon  länger  fruchtbar  gewesen  sind,  Avachseii  
 hiermit  auch  häufig  grösser  aus,  d.  h.  die Ahgliederungsstelle  der  Conidien  Avird  
 höher  hinauf  nach  aussen  verlegt.  Sie  nehmen  oft  ein  unegaies  Ansehen  an,  
 Avas  daher  kommt,  dass  die  Stelle  der  Aussprossung  der  Conidien  nicht  genau  
 dieselbe  bleibt.  Sehr  oft  Avächst  die  ZAveite  C'onidie  seitlich  von  der  vorhergehenden  
 rf'ig.  2,  6),  die  noch  ansitzt,  aus  dem  Sterigma.  Späterhin  habe  ich  in 
 Objectträgerculturen  drei  Conidien  sicher  ziisammensitzen  sehen;  die  Sterigmen  
 sahen  knorrig  und  höckerig  aus,  Avenn.  die  Conidien  abgefallen  Avaren;  man  
 könnte  sie  für  Basidien  halten  nnd  die  Höcker,  an  welchen  die  verschiedenen  
 Conidien  ahgegliedert  sind,  für  die  minimalen  Sterigmen. 
 In  diesen  ausführlichen  Darlegungen  ist  das  wcchselvollo Bild  der  Formgestaltungen, 
   wie  cs  die  ersten  Culturen  der  Ust.  longis.sima  auf  dem  Objectträger  
 in Nährlösungen  ergaben,  zu  einer natürlichen  EntAvicklungsfolge  verbunden,  
 Avelche  diesen  Brandpilz  von  allen  früher  untersuchten  Formen  auszeichnet. 
 Bis  zur Erschöpfung  der Nährlösungen  sind  die Culturen  verfolgt; —  aber  
 damit  ist  die EntAvicklung  des  Pilzes  noch  nicht  erschöpft. —  Es  bleibt  zu  ermitteln  
 übrig,  Avas  g e s c h i e h t ,   w e n n   d ie   B i l d u n g   d e r   C o n id i e n   u n d   au s   
 d e n C o n id ieA i  d ie  B i ld u n g   d e r   F r u c h t t r ä g e r   a u f h ö r t .   Hierüber  kann  
 mit  Sicherheit  nur  die  weitere  Beobachtung  in  den  Kammern  Auskunft  geben. 
 Der Verbrauch  der Nährstoffe  in  den Nährlösungen  macht  sich  allmälilich  
 geltend.  Die  Conidiensprossungen  werden  langsamer,  und  die  ahgefallenen  C'onidien  
 wachsen langsamer  zu Fruchtträgern  aus.  Die  letzten Conidien  sind  schmäler  
 und  kleiner  als  die  früheren.  Die  AVirkung  der  erschöpften  Nährlösnng  macht  
 sich  also  zuerst  als  verzögerte  Fortbildung  nnd  dann  als  Stillstand  bemerkbar.  In  
 den  verschiedensten  Stadien  der Entwicklung  werden  die  vorhandenen Bildungen  
 von  dieser  AVirkung  ereilt.  Von  kleinen  Conidien  bis  zu  grossen  Eruchtträgern  
 sind  die  denkbaren  Uebergangsformcn,  Avomöglich  in  einem  Gesichtsfelde  des  
 Aiikroskopes,  zu  scheu.  Alle vorhandenen  Elemente  sind  inhalterfüllt nnd  namentlich  
 die  Eruchtträgerzellen  nicht  durch  fernere  Conidienbildung  entleert.  Der  Inhalt  
 soll  eine  andere  A'erAvendung  iinden,  cr  dient  zum  A u s t r e i b e n   v o n   
 K e im f ä d e ii. 
 Die Eäden  sind  vcrhältihs-smässig  dünn,  sie  treiben  aus  den  Zellen  junger  
 und  alter Fruchtträger  meist  in  der Nähe  der  ScheideAvände  aus.  dort,  aa'o  früher  
 Conidien  gebildet  Avurden;  hei  den  Conidien  selbst  kommen  sie  aus  einem  oder  
 aus  beiden  Enden.  Jede  vorliandene  Zelle  der  Conidien  oder  der  Fruchtträger  
 in  ihren  A'crschicdenen  EntAvicklungsstadicn  kann  an  den  Enden  zu  Fäden  austreiben  
 (Taf.  IX.  Fig.  S— IP .   Nur  von  der Lage  hängt  es  ah,  ob  dies  geschieht.  
 Eine  zu  grosse  Anhäufung  der  Bildungen  an  einer  Stelle  ist  der  Auskeimung  
 weniger  günstig,  mehr  isolirt  gelegene Theile  keimen  allgemein  aus.  An  heisscn  
 Tagen  gellt  die  Fadenauskeirnung  sehr  schnell  vor  sich.  Schon  über  Nacht  sind 
 l l r e f o ld ,   Biitiiii,  Unt«rRii<;liuni;i-ii.  V,  jg