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gewölmlicli aus den Conidien der zwei beiiaclibarteii Zellen des Fruclitträgers gebildet
wird. Fs ist dies ganz natürlich, da die Auskeimung zu den ]''usionsfäden
zumeist au den Enden der Cbnidicn und zwar au ihrem inscrirten Ende erfolgt.
ln Fig. 14 habe ith einen sehr grossen Fruchtträger abgebildet, der aber
zu der Grösse'der Keimsporen im A'erhältniss stellt. So beträchtlich wie die
(irösse der Sporen sclnvankeii kann, können auch ihre Fruchtträger in der (irösso
A'erschicdeii sein (Fig. 12— 14).
Die Zellen der Fruchtträger erschöpfen ihren Inhalt für die Bildung der
(¡onidien; selten treibt eine nicht ganz entleerte Zelle einen Keimsclilauch aus
..Fig. 15’. — Die fusionirten Conidien verhielten sich in AA'asser sehr träge, nur
Aveiiige keiiiiten fadenartig aus.
B e i A in v e n d u n g v o n iVähr 1 ö s u iig war d ie K e im u n g d e r S p o r e n
eine allgemeine. Die Fruchtträger der Sporen erzeugten bald nach dor Bildung
der Scheidewände an diesen und an den Enden die kleinen citronenförmigeu
Conidien in übersclnvenglicher Fülle. Die Conidien, die etAA’as grösser und voller
waren als die früheren, sprossten an den Fruclitträgoni Aveiter aus zu grösseren
Colonien, Avelclie sich zu dicken Klumpen häuften (Eig. 17 und 18;. A'on irgend
einer Fusion Avar aucli nicht die S])ur zu sehen. AA'enn die Colonien abgcfallen
Avareii, so bildeten sich neue an den Trägern. Die abgefallenen sprossten ihrerseits
Aveiter aus zu Kiesencolonien von Hefen, die sich Avie Körnchen, schon mit blossem
Auge erkennbar, in dem ('ulturtropfen abhobeii. Kleine Colonien kamen kaum
Aor. AA'ollte ich die Sprossung genauer verfolgen, so musste ich die ('oloiiicii
zerstossen. In dieser Art habe ich die kleinen ( ’olonien Fig. 19 a—c abgebildct,
eine grössere in Fig. 19 <7. Die Conidien sind bei ihrer Kleinheit sehr regelmässig
gehildet und d ie S p r o s s c o l o n i e n s t e l l e n e in e b e s o n d e r s c h a r a k t
e r i s t i s c h e H e f e a u s s e h r k l e i n e n C o n id i e n d a r. Ihre Gestalt ist
eiförmig, der Inhalt licht und durchscheinend mit einem oder mclircreii grösseren
Körnchen, die Grösse = 3—5 g Länge und 2—3 g Breite. Ich habe im Laufe
der Cultur (.'olonien gehabt a’o u der Grö.sse eines Nadelkoiifes, die aus vielen
Tausenden von (¡onidien bestanden.
Erst Avenn die Nährlösung arm an Nährstoffen wird und damit die Sprossung
naclizulassen beginnt, dann lockern sich die (¡olonien und sie zerfallen.
Sehr bemcrkensAvertli fielen bei diesem Vorgänge die Fruchtträger an den Sjioreii
auf. So lange sie a'o i i den Conidiensprossungen umschlossen Avaren, konnte
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n u r der k lum p en artig e T'mriss gesehen Avorden: mit dem Zerfalle der (,'onidien-
sprossuiigen an ih n en Avurden die F ru c h tträ g e r Avieder sich tb ar, und n u n zeigte
es .sich, dass sie Aveitere A 'e r zA v e ig u n g c n gebildet h a tten , welche von ScheideAvändcn
durchsetzt Avareii, und vorzugsAveise oben noch Conidien tru g en Fig. I 7
u n d 18). Die A'erzAveigungen Avaren n u r kurz u n d zeigten, Avie ein A'ergleich
der g ez eichne ten F ig u ren ergibt, k eine Regelmässigkeit, sie gingen nach allen
Richtimgen, nach u n te n , nach o b e n , im re ch ten oder im spitzen Al'inkcl von
den p rim ären F ru ch tträg c rn ah.
D ie ( 'o n i d i e n , AVclche Avährend der E rn ä liru n g durcli dio Näh rlö su n g nichts
anderes als die fortdauernde Sprossung e rk en n en licssen. f u s i o n i r t e n n u nmeh r,
als die Näh rlö su n g erschöpft Avar. a l l g e m e i n , am meisten paarweise, ab e r auch
zu dreien u n d mehreren. I'ic lc von den Eusionspaarcn vergrösserten sich in
beiden (¡onidien b e trä ch tlich , ehe sie zu Eäden ausAvuchsen (Fig. 20 . Dieselbe
A'ergrösserung h ab en Avir sclion an den fusionirten ('o n id ien des A ntherenbrandes
(Taf. 1. Fig. 18—2o constatirt. Auch die S ch läu ch e, AVclclie aus fusionirten
Conidien au stre ib en , sind grösser u n d dicker als die von einzelnen ('onidien
(Fig. 20 c u nd d \ . — Betreffs AVcitcrer Details verAveisc ich au f die frü h ere n äh e re
Au sfü h ru n g beim Hst. Scabiosae )I'st. llosculorum).
Mehrere AA’oclien lihulurch habe ich in R e i l i e n c i i l t u r e n auf Object-
trägcrn die Conidiensprossungen fortgesetzt. Bei fo r td a u e rn d e r E r n ä h r u n g
is t k e in e F u s io n zu b e o b a c h t e n , s ie t r i t t im m e r e rs t d a n n e in . Avenn
d ie E r n ä h r u n g a u f h ö r t : ihr einziger Effect ist die Auskeimung zu etwas
längeren Fäden, abgesehen von der A'erurösseruiig der (¡onidien.
D ie B r a n d s p o r e n d e s F il z e s t r e t e n in k ü n s t l i c h e n C u l tu r e n
n ic h t a u f : es scheint, dass sie allein in den Nährpiianzen, und zAvar ohne die
('onidien der künstlichen Cultur. zur Ausbildung kommen.
AVcnn man von diesem Brandpilze ju n g e EiitAvicklungsstadieii aus der
Nährpfianze u n tc rsiu 'h t. so e rk en n t man le ich t die Art der Sporenbildimg. Sie
en tsteh en in den verAvickelteii lAlden des Filzes als seitliche oder mediane Auftre
ib u n g en äh n lich den s])ätorcii Bildern von 'Tilletia Caries 4'af. X I IL Fig. 47—
52), nu r dass die Fäden dich t A-erknäiilt sind: dio Arembranvcrzierungeii und
die F a rb e der Sporen tre ten erst in den letzten Reifestadien auf.