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 spüre  (Fig.  12  u.  13). 
 D e r  grösste  The il  dieser  Gemmen  g eh t  ab e r  du rch   einen  Parasiten   zu  
 Grunde,  welcher  den  rö th lich en   In h a lt völlig  aufzehrt  und  damit  ein  Erhleiclicu  
 h erb eifü h rt.  Ze rd rü ck t  man  die  weissgewordencii  Gemm en ,  so  tre ten   eine  Unzahl  
 kle iner  Sporen  au s,  die  fast  n ic h t  grösser  sind  Avie  Protoplasmakörnchen,  
 sic  entsprechen  in  der  Form  und  im  Aussehen  den  Sporen  von  einer  Bacillus-  
 F o rm ').  In   d e r  Aveiteren  I^n tersu ch u n g ,  die  zunächst  durcli  ande re  Bacterien,  
 die  icli  n ich t  aiisschliesscn  k o n n te ,  gestört  w u rd e ,  bin  ich  le id er  d u rch   meine  
 K ran k h e it  u n te rb ro ch en   Avorden,  und  muss  mir  Aveitere  Einzelheiten  fü r  spätere  
 Zeit  vorbelialten.  —  Dass  die  P ilo b o lu s-M y c e lie ii,  n amentlich  ab e r  die  Eru c lit-  
 träg cr  von  Piptooephalideen  viel  zu  le id en   h a b e n ,  sicht  man  le ich t  au f  jed e r  
 beliebigen Mistcultnr.  Die  Träg er  sind  innen  oft  ganz  mit  den  F äd en   der  P a ra siten  
 angc füllt  n n d   aussen  von  ih n en   dich t  ums])oniicn. 
 Die  Culturen  der  dec apitirenden  P iloboli  v e rb reiten   einen  h ö ch st  Avicler-  
 lich cn   faulen  G eru ch ,  der  n ich t  von Bacterien  h e rrü h rt,  sondern  du rch   den  vege-  
 tiren d en   Pilobolus  entsteht. 
 Die  Avirklichcn  Zygosporen  der  le tzten   vier  Pilo b o lu s-Arten   h ab e  ich   niemals  
 gefunden,  trotzdem  ich  mit  b esonderer  Aufmerksamkeit  danach  gesucht  
 habe.  A u f  den  unzähligen  ro h en   Cu ltu ren   von  den  verschiedensten  Alistsorten,  
 Avelclic  ich  seit  1869  u n te rsu ch t  habe ,  sind Zygosporen  n ic h t  v o rgekommen,  ebeii-  
 süAvenig  Avareii  sie  in   künstlichen  Substraten  d nrcli  lange  consecutive  C u ltu rreih en   
 zu  e rre ich en ,  die  ich  bis  zu  meiner  K ran k h e it  fortgesetzt  h ab e :  es  tra ten   in  
 diesen  immer  n u r  die  geAvöhnlichen  Sporangienträger  auf. 
 Ich   Avill  h ie r  kurz  anschliessen,  dass  ich  mit  ande ren  M u co rin en ,  z.  B.  
 dem  (Mucor  racemosus*)  etc.,  ganz  dieselbe  E rfah ru n g   gemacht  h ab e ,  dass  Aveder  
 in  n atü rlich en   noch  in   k ü n stlich en   C u ltu re n ,  noch  in  consecutiven  Culturre 
 ih e n ,  die  Aveit  ü b e r  100  h in au sg eh en ,  und  lediglich  zu  dem  ZAvceke  u n te rh 
 a lten   Avurden,  die  Zygosporenbildung  etAva  nach  langen  lle ih e n   u n geschlechtlich 
 e r  Fortpflaiizung  h e rb e izu fü h ren ,  jemals  Zygosporen  vorkamen.  Diese  nega- 
 D ie   A b b ild u n g e n   a u f   T a f .  I   s in d   h ie r   m it   T a f .  IV   F ig .   I W   z u   v e r g le ic h e n . 
 9   B e s c h r e ib u n g   u n d   A b b ild u n g e n   d e s   P ü z e s   f in d e n   s i c h   in   d e n   la n d w ir th s c h a f t l.  J a h r b 
 ü c h e r n   V .  J a h r g a n g   lb 7 ü   in   m e in e r   A b h .   ü b e r   d a s   V o r k om m e n   u n d   d i e   V e r b r e i tu n g   d e r   A lk o h o l-   
 g ü h r u n g   im   P f ia n z e n r e ic h e . 
 tiveii  Llesultute  fallen  mcdir  in s   GcAvicht,  wenn  ich  h in zu fü g e ,  dass  sich  bei  
 anderen  Formen  di(^  Sache  wesentlich  anders  herausstellte.  Bei  der  gleich  zu  
 beschreibenden  Mortie rella  b ildeten  sieh  die  Zygosporen  schon  n ach   kurzen  
 Generationen  iingcsclileehtlicher  F o rtp fta n /u n g ,  ebenso  b ei  Ihptoc ephalis  und  
 Chaetocladium.  Beim  Mucor  M u ced o ,  Ilhizopus  nigricans  etc.  d au e rt  es  viel  
 läii'mr,  bis  die  Zygosporen  au ftre tcn ;  beim  Mucor  dichotomus  (Sjiorodinia  g ran -  
 (lis)  hingegen  u n d   beim  (Mucor  fusigcr  h ab e  ich  die  Zygosporen  in  k e in e r Cnltur  
 ver<rohlich  gesucht.  Sie  bilden  sich  neben  den  imgeschlc chtlichcn  'rrä g e rn ,  die  
 bald  zahlreich  b ald   seh r  spärlich  au ftretcn   und  zu  En d e  November,  Avcnn  die  
 Hutpilze  vcrschAviiideii,  Avorauf  sie  le b en ,  fast  ganz  zu  G u n sten   der  Zygosporen  
 zn rü ck trc te n '). 
 Nehmen  Avir  dies  v e r s c h i e d e n e   V e r h a l t e n   d e r   E o rm e n   d e r   Z y g o -   
 n iy c e t e i i   i n   d e r   E r z e n  g u n g   d e r   u n g e s  c h l e c  h t l i  c h  c n  u n d   g e s c h l e c h t l 
 i c h e n   E r u c t i f i c a t i o n e i i ,   wie  es  sich  aus  langjährigen  mühevollen  Cnlturen  
 natürlich  ergeben  h a t,  als  Thatsaclie  h in ,  so  lässt  sie  sich  so  au sd rü ck eii,  dass  
 mit  dem Mucor  dichotomus v erglichen  in  den Eormen Avie  z. B.  Piptocephalis, M o rtierella  
 l i s f k .,  IMucor Mucedo  etc.  ein Z u r ü c k t r e t e n   d e r   g e s c h l e c h t l i c h e n   
 E o r t p f l a n z u n g   z u   G u n s t e n   d e r   u n g e s c h l e c h t l i c h e n   erfolgt  ist,  und  
 dass  dies  Z u rü c k tre te n   b ei  dem Mucor  raccniosus,  den  P ilo b o lu s-E o rm en   etc.  fast  
 oder  vie lle icht  ganz  b i s   z um   V c rs c liA v in d e n   d e r   s e x u e l l e n   F r u c h t f 
 o rm e n   r e s p .  d e r   S e x u a l i t ä t   mit  diesen  E rü c h tcn   fortge schritten  ist.  Natü r-  
 lichcrAvciso  AA’ü rd cn   die  B eoba chtungen  resp.  die  bcoha clitcten  Th a tsach cn   niclit  
 ausschliessen,  dass  die  Eru ch tfo rmcn   doch  einmal  n ach träg lich   Aviedcr  auftretcn,  
 da  ja   eine  Voraussetzung,  dass  sie  ü b e rh au p t  n ic lit  existiren  oder  existirt  haben,  
 dass  die  betreffenden  Pilze  u rsp rü n g lich   ascxucll  gCAvesen  sin d ,  n ach   der  n ah en   
 VerAvandtschaft  der  Eormen  der  Zygomycetcn,  zu  Avelcheii  die  le tzterwäh n ten   
 zweifellos  g e h ö re n ,  möglichst  iniAvahrschcinlich  sein  Avürde. 
 Ich   Averde  sp äte r  G eleg en h eit  n ehm en   au szu fü h ren ,  dass  dieselben  T h a t-  
 sachen,  Avclcbe  liier  bei  den  Zygomycetcn  kaum  einer  (Missdeutung  fäh ig   sind,  
 auch  b ei  den  I'ürnien  der  ande ren  Pilzklasseii  vorliegcn,  u n d   dass  es  n u r  möglich  
 Avird,  ü b e r  je tz t  bestehende  U n k la rh e iten   in  ih re r  B eu rth eilu n g ,  n amentlich 
 In   m e in em   V o r t r ä g e   1.  c .   ü b e r   c o p u lir e n d e   P ilz e   1 S 7 5   h a b e   ic h   s c h o n   ü b e r   e in ig e   R e d 
 e n   R o ih e n c u l tu r e n   b e r i c h t e t ,   d i e   ic h   b e i  M u c o r -A r t c n   s e it   1 8 su lta t e 7 2   u n t e r h a lt e n   h a b e . 
 B r c fü ld ,  BoUq,  üiitorsucliuiigou.  IV.