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(ornu'ii, so ist in anderen Fällen auch das ues'ativo Ergelmiss langer ('irltiirreiheu,
in ivelclien immer nur eine Eruchtform auftritt, nicht ohne Wichtigkeit, insoweit
es erneu thatsächlrclien Beleg iür die Aimahme gibt, dass ehoii die weiteren
Iruclitformeri im Rückgänge begriffen, oder schon völlig cingogangeii sind, eine
Aiiualime, welche für die Bcurtlicihmg der Pilzformcn in biologischer Hinsicht
kaum von geringerer Bedeutung sein dürfte'). ~ Als ein ferneres Beispiel von
( ulturresnltatcn dieser Art, will ieli auf den Agaricus mcllens hinweiscn, den
leb im III. Hefte dieser 8cliiuuiiclpilzc behandelt habe. Es wurden ans einzelnen
Sporen dieses grossen Hutpilzes Rlüzomorphcii gezogen von heträchtliclicii
Dimensionen, und au dem C.'ultnrmatorialo über die Moriihologic der vegetativen
Zustände des Agaricus mcllcus und eine Reihe iiocli unklarer biologischer Erage-
piuikte mehr Aufschluss gewonnen, als dies bislier an dem natürliclien Materiale
möglich war. Ebenso konnte von Pozizcii und anderen Ascomyceten inan
vcrgleiclie die letzten Abhandlmigcii dieses Heftes) ein (hilturmatcrial für die
Untersuchung Iiergestellt werden, wie es gleich ausgiebig upd ühorsiclitlicli in der
Natur gar nicht zu linden ist. — Dabei sind gieiclizcitig Boobachtimgen nach anderer
Richtung von selbst an die Hand gegeben, die sonst kaum eine Beachtung
finden würden. So stellte cs sich heraus, dass unter den Pilzen eine nicht geringe
Anzahl .sich findet, bei welchen das Licht für den Ablauf der normalen Entwicklung
unentbclirlich ist, dass ohne Licht bald die Anlage der Emchtköriicr
Überhaupt nicht cintritt, bald Vergeilungen des Stieles nach Art höliercr Pflanzen
Platz greifen, bald die Anlage der Sjiorangicu nntcrhlciht, bald endlich
\ organge der Strceknng nicht möglich sind, welclie die Entfaltung des Eruclit-
körpors und damit zusammenhängend seine Entlecnuig von Sporen bedingen.
Das naheUegendstc Material für d ie ,A u s f ü h r u n g d e r ( 'u l t u r c i i a u f
fe s tem S u b s t r a t ist in dem Miste von kräntcrfrcssendcn Tliieren gegeben.
Man weicht den Mist mit Wasser zu einem dünnen Breie auf und stellt die gut
verdeckte Miscliung einen ganzen Tag hindurch in ein Dampfbad; dann sind alle
vorhaiideiicn Piizkcime todt und auf dom Miste, von wclciicm man den flüssigen
Tlieil abgiesst und , als Nährlösung verwendet, lassen sich, nachdem er vorsichtig
in reine, mit breitem Glasdeckcl verdeckte Krystallisirschalcn übertragen ist, die
') I c h v e rw e i s e h e z ilg lic h w e ite r e r E in z e lh e i t e n a u I d ie d r e i le t z t e n A b h a n d lu n g e n d i e s e s
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( ‘ulturon auf (las Iciclitc'.stci uusfüliriui. Man IchI, in der Art. wie (’s bei < )hjcr.t
traii'crculturcii davgc'lc'^t ist, (‘iii(‘ S p o r i' oder uiiicn juiif;cn Kcdnihnji aui sumi;
Obcrtläulu'; jo nacb riustüudoii, wenn das Sporcnimitoriul "an/, rein ist, kann inun
auch inohrcre übcrtraG'cii. — A\bll man oinou noch cr^ii'bi^oi'cn, für die; lindsten
Pil/ionnoii geoig-notc'n Nälirbodc'n sicli künstlicli hcrsbdlcn. so ^dbt cs kcdii
besseres Material bierfür wie uiii'esäuc'rtes ilrod. AA'cim cs zw(d mal 2-1 Stundcm
einem Luftbade von I 5(P’ au.SDOsclzt i?ewcs('n ist, so kann es als idl/.frtd aimcse-
beu werden. Ks wird mit aus‘>'(‘kochtciu Wassm' in rcdiimi Kryslallisirscbab'n wieder
aufj;ewcicht und so filr die ('ultur bmintzt. Statt AVasser kann man nun auch
beliebige Nährlösungen anwonden, das Brod gleichsam noch zu düngen. Hierfür
ist in dem einen f'allo Alistdecoct vorzuzielien, in einem zweiten die natürlicluni
Ih-uclitsäfte, die sauer rcagirini, im dritten soleln; Säfte, in w(dcben man die
Säure dureb Ammoniak neutralisirt hat. — l''ür Rei h en g (‘n e r a t io n c n in
( 'n l t u r e n d ie s e r A r t , d e r e n A u s f ü h r u n g fü r d ie ( x ew in n u n g d e r
v o r s e h ie d e n e ii K ru c h tfo r n ic n , o d e r f ü r d en N acli w e is , d a ss sie n i c h t
m e h r a u f t r e t c n , nicht genug angerathcn werden kann, muss man natürlicli
die Sporen lon den cinzcdncn (.'nlturen suiumeln und immer für die folgende
das Sporemnaterial der vorhergehenden verwenden.
Für die Ihitersnchung von Gähruiigspilzcn. namentlich für W'rsuche darüber,
ob und welche Formen die alkoholischen oder andere Gährungon erregen,
sind natürlich nur C u l tu r e n in f lü s s ig e n A lc d ie n . in Zucker etc. haltigen
N ä h r lö s u n g e n ausführbar. Hierfür verweiuRt man z. B. künstliche Nährlösungen
aus bestimmter Alciige 'rrauheiizucker mit etivas .Ammoiiiaksalzon und
minoraliscdieu Bestaiidthcilen aus Cigarronasche, nie früher angegc-hcii wurde.
Nährlösungen dieser oder ähiiliclier Art, di(' für dii' Filze der AlkoholgiUiruiig um
besten etwas sauer hoizustelleu sind, werden in Kolbcai ausgekocht, die mit einem
Ivautscliukkorke versehen sind, in u'elchcm ein AhUdtungsrohr verschieden um-
gebogcii (oder auch s])äter mit AVasser, odm- (Ru-cksilbcrvorlagc- vcrscdieii) ange-
braclit ist. Hat mau reines Material, so kann mau viele Sporcai einfübren, sonst
beliebig von einem einzelnen Keime, z. B. bei A'orsucheii mit 8cliimmcl])ilzcn,
ausgohen. — Es diärfte nicht übc'rilüssig sein. hier zu bemerken, dass für alle
Nährlösungen in Kolben ein A'erschluss mit zwei- oder dreifachem Filtrir])a])ier
für eine längere .Vuihcnahrung dann genügt, ivenn die kochenden Dämpfe beim
Auskochen der Lösung eine Zeit lang durch das Papier eiitwicheii sind. Kork