
 
        
         
		aber  hierbei  seine  kugelige  oder  wenig  längliche  Form  bei.  Sobald  die  Vor-  
 grössening  aufgohört  hat,  cutioularisiren  die  äus.scren  Gewebslagen,  ebenso  die  
 llyphenhaarc  au  deren  Obortläcbe,  welche  mehr  an  der  Basis  gelegen  sind  und  
 nach  üben  hin  aufhören.  Auf  der  oberen  AVölbung  hebt  sich  an  dem  sclnvarz  
 gewordenen  Fruchtkörper  eine  hellere  rund  umschriebene  Stelle  ah.  Sie  ist, wie  
 man  mit  starker  Vergrösscrung  bei  scharfer  Eiikstellimg  sieht,  eine  O e ffn u n g   
 m it  e in em   iM uiidhe sa tz   a u s   k u rz e n   c o n c e n tr is c h   g e s te llte n   Uyxihen  
 (Fig.  12 3).  Die  Bildung  dieser  Oeffnung  kann  nicht  direct  verfolgt  werden;  
 sie  kann  aber  kaum  anders  entstehen,  als  durch  ein  Auseinanderweichen  des  
 Gewebes  an  einer  Stolle,  die  an  der  Zellvormehrung  in  der  av eiten  Umgebung  
 und  an  der  A'ergrösserung  des  Fruchtköriiers  resp.  der  Zunahme  dos  Umfanges  
 in  den  mittleren  llcgionen  nicht  betheiligt  ist. 
 Dies  obere  Doch  ist  nur  die Fortsetzung  einer  i n n e r e n   H ö h lu n g ,   die  
 ebenfalls  auf  bevorzugte  Zellvermobrung  der  peripherischen  Partien  und  dadurch  
 bedingte  ErAveitcrung  des  I'mfanges  nnd  ein  AuseinandcrAveichcn  der  inneren  
 Gewebselcmente  natürlich  zurüekzuführen  ist.  —  Die  auscinandcrAveichcndcn,  
 die  innere Höhlung  bekleidenden  Zellen  leiten  nun,  sobald  sic  an  der  Innenseite  
 frei  liegen,  d ie   B ild u n g   d e r   S p o r e n   ein.  Es  treten  an  ihnen  kurze,  eiförmig  
 anschwcllende  Ausstülpungen  auf.  Diese  entstehen  an  beliebigen  freiliegenden  
 Stellen  der  Zellen.  An  einer  Zelle  können  sich  2— 3  Aussprossnngen  gleichzeitig  
 bilden;  sie  sitzen  den  Mutterzellen  direct  ohne  Sterigmen  anf (Eig.  3  ii.  4).  
 Es  Avürde  nichts  im  AVege  stehen,  die  S])oren  bildenden  Zellen  auch  als  Basi-  
 dien  aufzufassen,  Avelche  ihre  Sporen  ohne  Sterigmen  bilden. —  AVievicl Sporen  
 eine  ZeUe  zu  bilden  vermag,  lässt  sieb  natürlich  nicht  sicher  ermitteln.  Da aber  
 der  Si)orcnbildungsproccss  niclit  an  derselben  Stelle  im  Innern  des  Eruclitkorpers  
 bleibt,  vielmehr  von  Innen  nach  Aussen  fortsclircitct,  also  anf  die  äusseren  Gewebszellen  
 übergeht,  Avährend  die  inneren  vergehen,  und  sich  statt  ihrer  die  
 dunkelgrünen,  von  Schleim  verklebten  Sporenmassen  ansammeln,  so  scheint  es  
 nicht  unAvahrsclicinlich,  dass  sich  die  Zellen  mit  einmaliger  S^iorciibiklnng  erschöpfen  
 und  dann  vergehen,  vielleicht  zu  dem  Schleime  sich  auf lösen,  der  die  
 Sporen  verklebt. 
 D ie   S p o r e n a b s c h n ü r u n g   geht  auf  der  ganzen  inncrn  Höhlung  des  
 Iruchtkörpers  vor  sich  (Fig.  3)  ;  hiervon  ausgesclilosson  heibt  alhnn  die  Mündung  
 der  nacdi  oben  fülircnden  Oeffnung.  Hier  bilden  die  Zellen  keine  Sporen, 
 sic  wachsc‘11  nur  zu  kurzen  Fäden  ans,  Aveicbe  den  .strahlig  geordneten  Mundbesatz  
 dos  Loches  herstollen,  d e n   m a n   v o n   o b e n   und  auch  auf  a x ile n   liäiigs-  
 schiiitteii  sicht  (Fig.,  I 2 :t). 
 Durch  den  stark  aufquellcndeii  Schleim,  Avclchem  die  S])orcn  eingebettet  
 sind,  Avordon  sic  mit  ilirer  zunclimenden  Ansammlung  im  Innern  in  dunklen  
 Tro])fen  aus  der  Oeffnung  gepresst  schon  zu  einer  Zeit,  avo  die  Bildung  d(“r-  
 sclhcn  iu  der  Umgebung  noch  lebhaft  fortdauert.  Diese  erreicht  (*rst  ihr  Ende.  
 Avomi  alle  zartwandigen  inneren  GcAvebsiiarticen  des  Fru(;htkörj)ors  crsch'öiift  sind,  
 und  nur  die  cuticularisirten  äusseren  Tlieile  als  Kajisel  Zurückbleiben.  Die  eiförmigen, 
   an  beiden  Enden  ctAvas  zugcsxntzten,  innen  mit  Fetttröjifclien  verschonen  
 S])oron  von  ü,ÜOf) Mm. Breite  und  0,0085 Mm.  Länge  sind  sogleich  keimfähig  
 und  bilden  in  weiteren  Culturen  regelmässig  je  nacb  8  bis  10  Tagen  neue  
 Pycniden. 
 Die  vorstehende  Beschreibung  entsxn'iclit  der  Bildung  der  Pycniden  an  
 einzelnen  (Mycelfäden.  Häufig  habe  ich  gesehen,  dass  sie  dort  ihren  A n f a n g   
 nahmen  (Eig.  10),  wo  2  E ä d e n   b is   z u r   s e itl ic h  en B er ü h ru n  g  z u s am m e n g 
 e t r e t e n   w a r e n ,   wobei  beliebig  auftretende  Fusionen  zwischen  den  Zollen  
 dieser  Eäden  als  Scxualact  zu  deuten  gewesen  Avärcn.  Auf  den  2  Eäden  entstand  
 nur  e in   einlicitlicher  Eruchtkörper.  In  ändern  Eällen,  avo  die  Fäden  
 SüAveit  entfernt  von  einander  lagen,  dass  die  corresiiondirencl  angelegten  
 Fruchtanlagcn nicht  direct A'crschmclzcn konnten,  bildeten  sich V c rA v a c h s u n g c n   
 aus  (Fig.  11). 
 Neben  den  Objectträgcrcnlturen,  anf  Avelehcn  ich  den  EntAvicklungsgang  
 der  Pycniden  genau  verfolgte,  habe  ich  zahlreiche  M a s s c n c u l tu r e n   a u f   
 p ilz f r e iem   B ro d c   gemacht,  welches  mit  Nährlösung  durchtränkt  Avurdc.  Ich  
 säete  Avcnige  Sporen  an  der  einen  Seite  eines  langen  Brodstückchcns  aus.  —  
 Nach  10 Tagen  zeigten  sieh  in  der  nächsten Umgebung  die  ersten  Eruchtkörper.  
 Ihre Anlage  ging  Aveiter  fort,  bis  nach  G  AVochen  das  ganze  Brod  mit  Pycniden  
 besetzt  Avar.  Die  Culturen  Avnrden  dann  in  derselben  und  in  anderer Art  Aveitcr  
 fortgesetzt. 
 Das  (Mycclinm  der  Pycnide,  welclies  liier  in  (Masse  auf  dem  Brode  sich  
 anliäufto  und  nicht  selten  zu  Strängen  vereinigte,  hatte  eine  graugelbc  Farbe.  
 Avar  total  verschieden  von  dem  Mycel  der  Peziza,  die  Eruchtkörper  sassen  dem  
 Alyccl  eingebettet  und  AA-aron  leicht  an  den  aus  den  Ocffnungen  austretenden