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 Dieselben  Sporen,  welche  in  AVasser  etwa  zum  dritten  Theile  gekeimt  
 hatten,  u n d ‘zwar  langsam  und  träge,  keimten  in Nährlösungen  über Nacht  ohne  
 jede  Ausnahme  aus.  Es  s))rossten  aus  den  Sporen  dieselben  Fruchtträger  aus  
 Avic  früher,  sie  waren  aber  grösser  und  in  den Zellen  voller  ausgehildet  (Eig.  20  
 u.  21}.  Gleich  nach  der  Gliederung  der  Keimschläuche  durch  AA'ände  begann  
 die  Aussprossuug  der  langen Conidien  ans  allen  Zellen,  sie  AVurden  zu  so  ergiebigen  
 Fruclitträgern,  dass  die  Alasse  der  gebildeten  Conidien  und  die  Aveitercn  
 Neubildungen  aus  diesen Conidien  nach Ablauf  eines  Tages  einen  dicken Niederschlag  
 in  dem  Chlturtropfcn  bildeten  (vgl.  Fig.  23,  5). 
 AA'ieder  AAuirden  neue ( ¡ n l t u r e n   in der  früheren Art  in   d e n   K am m e rn 
 beschickt  und  d ie   e in z e ln e n   S p o r e n   zum A u s g a iig s p n iik te   g e s c h lo s s e n 
 e r  B e o h a c h tu n g s r e ih e n   gemacht.  Die  erste  Bildung  der  Fruchtträger  aus  
 den  Sporen,  ihre  Gliederung  durch  3  AA'ände,  und  ihre  Formgestaltung  entspricht  
 fast  genau  der  beschriebenen  Keimung  in  AVasser.  Die  beginnende  Ernährung  
 durch  die  Nährlösung  macht  sich  hier  schon,  wenn  auch  noch  Avenig,  
 in  der  Grösse  der  Keimlinge  geltend,  dann  aber  in  eclatantcr  Eorm  in  der  
 Sprossung  von  Conidien. 
 In Eig. 2Ü, 1—3  bildete  sich  zuerst  (i)  eine  Conidie  an der Spitze,  dann  eine  
 ZAveite  unten  an  der Spore  dort,  avo  der Fruchtträger  sicli  verjüngt,  und  avo  vordem  
 in  AA’asser  die  Ahgliederung  der  Fruclitträgcr  erfolgte.  Der  Fruchtträger  
 blieb  sitzen,  seine  unterste  Zelle  befand  sich  in  der  Spore,  nur  die  A'erjüngtc 
 Spitze  sah  heraus  und  unter  der  ScheideAA’a n d ,  welche  sie  durchsetzt,  Avar  die 
 zAveitc  (¡onidie  [b)  aiisgesprosst.  Die  Sporenmembranen  waren  übrigens  so  durchsichtig, 
   dass  man  den  Inhalt  der  inneren  Zelle  sehen,  sogar  eine  A'acuole  in  ihr  
 deutlich  unterscheiden  konnte.  Schon  bei  der  folgenden  Zeichnung  (2),  Avelche  
 ich  am  Abende  desselben  Tages  aufiiahm,  an  Avelchem  die  Beobachtung  begonnen  
 h a tte ,  sind  diese  beiden  ersten  Conidien  ahgefallen  und  6  andere  an  den  
 verschiedenen Zellen  des  Fruchtträgers  in  der Ausbildung  begriffen.  Der Fruchtträger  
 selbst  ist  geAvachsen,  der  freie  obere Theil  besteht  nicht  mehr  aus  3,  sondern  
 aus  5  Zellen:  zum  Theil  ist  dieses  AA’achsthum  an  der  Spitze,  zum  Theil  
 AA'olil  intercalar  erfolgt.  Das  letzte  Bild  der  lleihe  (3)  wurde  am  Abende  des  
 folgenden  ziemlich  kalten  Tages  aufgenommen.  Der  Fruchtträger  ist  in  dieser  
 Zeit  wenig  verändert,  aber  die  Conidien  sind  in Alassen  gebildet  und  sind  in  der  
 natürlichen Lage  wiedorgegeben,  wie  sie  sich  nach  ihrer Abtrennung  vom Fruchtträger  
 um  die  Spore  gruppirten.  An  der  Spitze  des  Fruciitträgcrs  finden  sich  2  
 Sterigmen  je  mit  einer  Conidie  vor;  an  einer  anderen  Stelle  in  r,  hat  eine  Ce-  
 nidie  am  Fruchtträger  eine  secundäre Aussprossung  von  dor  l-’orm  einer  Conidie  
 getrieben,  dasselbe  ist  auch  schon  an  einer  der  ahgefallenen C'onidien geschehen;  
 zwei  andere  von  diesen  (h)  sind  aber  schon  länger  ausgewachsen  und  ihre  lang  
 cylindrischen  Fäden  sind  je  von  einer  Scheidewand  durchsetzt,  während  au  den  
 Enden  Conidien  aussprossen  von  derselben  Form,  wie  sie  am  primären  brucht-  
 träger  entstehen.  Eben  diese  zvvei,  aus  den  primären Conidien herangewacliscnou,  
 am  Abend  noch  zweizeiligen  jungen  Ernchtträger,  waren  am  nächsten  Morgen  
 vielzellig  geworden;  ein  Theil  der  anderen  Conidien  war  nun  zweizeilig,  dio  
 übrigen wuchsen  au s ;  die Einzelheiten hatten  sich  aber  ungünstig  verschoben und  
 sind  für diese Reihe  nicht  weiter  gezeichnet.  ^   Ganz  ähnlich  verlief  d ie   zw e it e   
 R e ih e   in  Fig.  21,  l—;i,  welche  ich  zum  \   ergleiclie  heigcfügt  habe.  Auch  liier  
 sprossten  die  ersten  Conidien'vereinzelt  direct  zu  neuen  Conidien  aus,  die Mehrzahl  
 wuchs  aber  zu  Fruchtträgern  heran,  die  schon Conidien  aussprossten,  wenn  
 sic  erst  zweizeilig  waren.  —  Die  Sterigmen  an  den  Zellen  der Fruchtträger  sind  
 nach  dem  Abwerfen  der  Conidien  nur  als  mebr  oder  minder  stumpfe  Aussackungen  
 zu  sehen.  Die  Ahgliederung  der  anssprossendcn  Conidien  erfolgt  
 ungefähr  in  der Oberfläche  der  Zellen,  die  sich  nur  aussacken  und  au  den  Stellen  
 der  Aussprossung  breiter  werden,  wie  es  die  verschiedenen  ahgebildeten  
 Fruchtträger  (Fig.  19— 23)  zeigen. 
 Ein  vollständigeres  Bild  von  der  Entwicklung  des  Pilzes  wurde  aus  der  
 Reihe  in  Fig.  23,  1—5  gewonnen.  Sie  ist noch  dadurch  von  besonderem  Interesse,  
 dass  in  diesem  Falle  der  erste  Fruchtträger unten  am  Gelenk  von  der  Spore  abge-  
 stosseii  wurde,  dass  also  die  Frage  entschieden  werden  konnte,  ob  nun  neue  
 Fruchtträger  von  der Spore  gebildet  werden.  In  dem  Bilde  1  ist  der  dreizellige  
 Fruchtträger  (a)  unten  von  der  Kcimsporc  ahgestossen,  er  trägt  schon  2  Conidien  
 und  der  kleine  Stumpf  an  der  Spore  treibt  einen  nmien  Spross  (i)  aus.  
 In  2  hat  sich  der  abgestossenc  FTuclitträger  («)  verschoben,  er  ist  vierzeUig geworden  
 und  trägt  4  Conidien.  In  ist  er  noch  vierzclhg,  hat  aber  scliou 
 mehrere  Conidien  gebildet;  eine  ist  abgcfallen  und  schon  zweizeUig  [c],  eine  
 andere  sprosst  am  FTuclitträger  nach  unten  eine  C.'oiiidie  direct  aus.  Auf  dem  
 kleinen  Stumpf  der  Spore  stehen  drei  Sprosse  (6),  einer  (liiiksl:  ist  eben  umge-  
 falleii.  Hierauf  folgt  -l,  leider  auf  der  Tafel  aus  der  Reihe  gesetzt.  Vou  dem 
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