
liihig zu weiden. — Hieriiacli kann diese A’erbindung als ein CTCSclilcclitsvor-
gang im Sinne der eben bozeiclinctcii Sexualität niclit wolil aiigesolion wordoii,
sie eiitsjiriolit vielmebr den A'orgäiigeii, welclie wir als Fusionscrsclieinuiigcn bei
den Filzen nnd zwar in vcrscliiedenen Formen bei Keimungen von Conidien
und älteren Aiyceliäden bereits keimen. D ie von de B a n j e in g o f f l l i r t e B e -
z c i c l in u i ig « C o p u la tio n « f il r d ie V e r b i n d u n g d e r C o n id ie n w ird
s om it z u t r e f f e n d e r d u r c h d e n A u s d r u c k » F u s io n « e r s e t z t w e rd e n .
D ie F u s io i i i r u n g d e r C o n id i e n t r i t t n i em a l s e in , so la n g e
s ie n o rm a l e r n ä h r t w e r d e n u n d s i c h d u r c l i S p ro s s u n g v e rm e lir e n
k ö n iie n . s ie e r f o l g t im m e r n u r d a u n , w e n n d ie N ä lir lö s u n g e r -
s c liü p f t i s t , sic kann folglicli dadurcli verliiiidcrt oder vereinzelt eingetreteii
in den Culturen unterbrochen werden, dass man duroli erneute Zuiuhr von
Nälirstotfen den Punkt der Erscliöpfung niclit ciiitrctcii lässt oder ilm wieder
auf hebt; icb liabe dies in oft wicdciholtoii Versuchen stets mit demselben Erfolge
praktisch ausgeführt. —
D a s R e s u l t a t d e r k t t iis tlic b c ii C u l tu r d e r S p o r e n des A iitlie -
r e n b r a n d e s i s t e in ü b e r a u s g ü n s t ig e s , es t i b e r t r i f f t a l l e E rw a r tu
n g e n . Es lä s s t s ic h a b e r n i c h t l e u g n e n , dass, es ein e in s e itig e s
i s t , es g e h t ü b e r d ie r e i c h e C o n id i e n s p r o s s n n g n i c h t h in a u s . —
Die Conidien entspreclien der ungesclileclitliclien Eructification anderer Pilze.
Die hervorgelioliencn Eigentliümlichkeiten, dass die Conidien u n t e r Flüssigkeit
gebildet und dureli directe Sprossung in Form von Hefen vermehrt werden, sind
für die Beurtheilung ihres morphologisclien AVertlies an sicli, also als Conidien,
von nebensäcliliclier Bedeutung.
I n e in em k u r z e n A u s d r u c k e w ü rd e a ls o d a s R e s u l t a t d e r
k ü n s t l i c h e n C n l t u r so z n f a s s e n s e in , d a ss d e r P i l z s ic h f o r t g e s
e t z t n n d a u s s c h l i e s s l i e h in d e r n n g e s c l i l e c l i t l i c h e i i F r u c t i f i c a t i o n
d e r C o n id ie n e n tw ic k c it u n d v e rm e h r t.
Dies Resultat liat aber nach den Cnlturversuchen, welche ich bis daliin
beschrieben liahe, nur einen verluiltnissmässig beschränkten Umfang von Tliat-
sachen für sich. ^Yenn auch dio Culturen von einzelnen Brandsporen ursprünglich
hergcleitet sind, wenn sie aucli durcli erneute Ziifulir von Nälirlösung in
kurzen Rcilieii fortgesetzt wurden, so sind diese» docli zu wenig umfassend, um zu
einer Beurtheilung der Conidien als vorlierrschcnder Fortpflaiizungsform des
Brandpilzes ein ausrcicliendcs Material zu gehen. Hierzu bedurfte cs neuer
Vcrsuchsrcilieii, wclclio, in anderer Form als die Beobaclitungen in den Kammern
ausgefülirt, eine längere und ununterbrochene Fortsetzung gestatten.
P’ür ein solclics weitgestecktes Ziel blieb keine andere Culturiorm übrig,
als die auf Objectträgorn ursprünglich ehigeleitetc. Der wesentliclie Alangcl bei
diesen Culturon ist bckamitlicli in der Gefalir einer Invasion von fremden Pilzen
gegeben. Gerade bei den Culturen der Hefen des Antherenbrandes ist diese
Gefahr eine besonders grosse, da die Hefen dieses l’ilzes beliebigen anderen
Hefen in der äusseren F’orni älinlicli selicn, und in der Gestalt von diesen, die
sich liäufig spontan in den Cultnren. cinstellcn, niclit uiiterscliieden werden
können. — Es gibt nun aber nacli den Beobachtungen, wclciic oben über die
(.‘oiiidicnsprossungen des Brandpilzes mitgetlieilt wurden, ein weiteres Kennzciclien
für diese. Es besteht in der Fusioniruiig der Conidiensprosso, wenn diese zu
sprossen aiifliOreii. Da es sicli mm weiter um keine besonderen Einzclbcobacli-
tungcn mclir liaiuiclte, welclie ein öfteres Besehen der Objectträgerculturen erfordern,
sondern nur um d ie F r a g e , wie w e it d ie H e f e c o n i d i e n fo r t
u n d f o r t e r n ä h r t in f o r 1 1 a u f e iid cii G e n e r a tio iic n f o r t s p r o s s e n k ö n n
e n , nnd ob nnd wann sic als Fortpflaiizungsform von den Dauersporen, welclie
in den Antliercii der Nälirpflanzen verkommen, aligclöst werden, so wurde cs
möglich, die Culturen mit all den Erfalinmgeii zu scliützen, welche icli m laiig-
jährigcn Cnlturversnclien über das Auftreten und Aiisscliliessen fremder i ’ilz-
kcime in Objeetträgerculturcii zu sammeln Gelegciilieit hatte; die ganz aiisser-
ordciitliclie Sclmolligkcit der Sprossung kam dabei besonders zu Statten.
D ie R e i l i e n c i i l tu r e n w u r d e n m it g r ö s s t c r A 'o r s ic lit d u r c l i d ie
A u s s a a t w e n ig e r B r a n d s p o r e n c i n g e l e i t e t . Die roiclien Conidienspross-
imgeu liatten nacli drei 'l’agen die zwei Tropfen Nälirlösung anf dem Objeotträger
crscböpft, am vierten trat die Fusionirimg ein. Icli liob mm mit einer ansge-
gliiliteii Nadel, deren Spitze icli eintaiiclitc, oiiiige Coiiidion ab mul braelite sie in
eine neue Cultur. Nacli weiteren vier Tagen war auch liier cm dickes Scdmiciit
von Hefen vorliandcn, die wieder fusionirten. Nun setzte ich die dritte Cultur an
und so fort und fort von .Anfang .luli bis in den September, wo ioli die Reilicii ab-
bracli. Das Endresultat dieser CnltuiTeibcii. welche eine unboreclienbaro Folge
von Sprossgciiorationeii in sicli sclilosscn. cntsiirach dom Anfänge, ln den zwanzig
Reiliciiculturen war niclits gebildet, wie die Couidiensprossuiigeii, in der letzten
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