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 trÜG-er  endlos Conidicin  wobei  er  sieh  durch  nicht  gar weit gehende Verzweigung  
 i-ergrösseni  kann.  Die  ('onidien  waclisen  in Nährlösung  nicht  wieder  zu  Fruchtträgern  
 aus,  sondern  verinehren  sich  durch  directc  Siirossung  in  Form  von  Helen, 
   welche  als  nichts  anderes  angesehen  werden  können,  wie  Klüssigkeitscoiii-  
 dien  in  fortlaufenden  Generationen.  —  Diesem  'lypiis  der  Gattung  Ustilago  gehören  
 vorläufig  U.  (¡arho,  U.  antherarum,  U.  Alaydis,  U.  Betonicae,  V.  Scabiosae,  
 V.  cruenta,  U.  lleiliana,  U.  Ischaemi,  U.  receptaculorum,  IT.  Kühneana,  V.  (.'ar-  
 dui  und  i;.  fiosculorum  an.  Die  letzten  4  Formen  zeigen  eine  A'ergrösserung  
 dcr  Fruchtträgor  durch  A'crzweigung.  —  Es  versteht  sich  von  selbst,  dass  noch  
 fernere  I'ormen  der  Gattung,  dio  nicht  untersucht  sind,  sich  dem  Typus  aii-  
 schliessen  werden. 
 Bei  einem  z w e i t e n   T y p u s   der  Gattung  bilden  die  (¡onidien  der  Fruchtträger  
 durch  directe  Sprossung  keine  Hefen,  sie  waclisen vielmehr  in Nährlösung  
 immer  wieder  zu  neuen,  den  ersten  glcicliartigen  Fruchtträgern  aus.  —  Hierher  
 geliöreii  I  st. longissima, U.  grandis,  U.  bromivora  und  wahrscheinlich  noch  andere.  
 Ust.  longissima  erzeugt  zwar  aus  der  Kcimsporc  kaum  einen  Fruchtträger,  sondern  
 eher  Conidien;  aber  diese  Conidien  wachsen  später  zu  grossen  verzweigten  
 Fruchtträgcrn  aus.  AVcnn  man  erwägt,  dass  die  Conidien  ans  den  Sporen  mitunter  
 auch  auf  diesen  schon  zu  Fruchtträgcrn  auswaclisen  können  'l'af.  VHI,  
 Fig.  7),  so  würde  man  der  U.  longissima  die  grössten  Fruclitträger  unter  den  
 untersuchten  Formen  des Typus  zuschreiben  können.  Nach  ihr  kommt  U.  gran-  
 dis,  dann  U.  bromivora.  Boi  diesen  beiden  letzteren  kann  die Conidie  auch wohl  
 mal  wieder  direct  eine  Conidie  sprossen.  In  U.  bromivora  hat  der  Fruchtträger  
 nur  noch  zwei  Zellen,  er  ist  der  einzelligen  Conidie  schon  nahe  gekommen. 
 In  diesem  Gange  der  Reduction  der  Fruchtträger  mit  Conidien  zu  einfachen  
 Conidien  macht  nun  Ustilago  bromivora  den  Uebergang  zu  einem  weiteren  
 und  d r i t t e n   T y p u s   der  Gattung  Ustilago,  welcher  zunächst  durch  Ust.  
 olivácea  allein  vertreten  wird.  —  Dieser Brandpilz  liat  keine  Fruchtträger  mehr,  
 sondern  nur  noch  Conidien,  welche  direct  aus  der  Spore  keimen  und  sicli  dann  
 in  Nährlösung  endlos  in  hefenartiger  Sprossung  vermeliren. 
 Als  Repräsentant  eines  v i e r t e n   T y p u s   der  Gattung  kann  Ustilago  
 destruens  gelten.  Die  Fruchtträger  der  Sporen  bilden  unter  Nährlösung  wenige  
 Conidien,  welche  sich  nur  spärlich  durch  Sprossung  vermehren,  zumeist  angewachsen  
 bleiben  und  dann  zu  einem  Atycel  austreiben,  an  dessen  Fäden  nun  
 Conidien  in  Luft,  also  »Luftconidien«  gebildet  werden.  —  ln   den  A'Iycelien  mit  
 Luftconidien  kommt  der  Typus  den  Schimmelpilzen  näher. 
 Den  f ü n f t e n   u n d   v o r l ä u f i g   l e t z t e n   'i 'y p u s   der  Gattung  maclien  
 die  Formen  aus,  welche  gar  keine  Conidien  mehr  bilden.  —  Dies  traf  bis  jetzt  
 bei  der  Ust.  Crameri,  U.  Rabenhorstiana,  U.  liypodytcs  und  I '.  neglecta  zu;  
 zweifellos  werden  sich  manche  andere  Formen ähnlich  verhalten. 
 Verbinden  wir  die  Formen  des  ersten  Typus  mit  denen  des  fünften und 
 letzten,  so  bekommen  wir  eine  Reihe  in  welcher  die  Conidicnfructification  an  
 dem  einen Ende  noch  in  der  vollsten Entwicklung  steht,  während  sie  an  dem  ändern  
 Ende  schon  nicht  mehr  vorhanden  ist.  Die  Reihe  ist  eine  natürliche  und  
 sie  macht  es  ganz  unniöglich,  zwischen  beiden  Typen  eine  engere  systematische  
 Abgrenzung  eintreten  zu  lassen. 
 Etwas  anders  dürfte  aber  die  Sache  stehen,  wenn  wir  den  ersten  Typus  
 mit  dom  zweiten  vergleichen.  Diesem  fehlen  die  Hefen,  dafür  hildcn  sich  aber  
 die  (¡onidien  immer  wieder  zu  neuen  Eruchtträgcrn  aus.  Ganz  offenbar  steht  
 dieser  Typus  in  der  morphologischen  Differenzirnng  höher  als  der  erste,  der  ja  
 nur  ein  einziges  Alal  und  zwar  mit  der  Sporenkeimung  einen  Fruchtträger  mit  
 (¡onidien  bildet  und  nachträglich  nicht wieder,  indem  die  Conidien  ohne  Fruchtträger  
 sich  in  directer  Sprossung  als  liefen  vermehren.  —  AVir können  den 
 ersten  ’l'y])us  ans  dem  zweiten  ahleitcn,  wenn  wir  annehmen,  dass die  AViederhildung  
 der  Fmchtträger  aus  den  Conidien  zurückgegangen  und  anf  die  directe  
 S]irossung  der  (¡onidien  in  llefenform  redueirt  ist. 
 ln  dieser  A'orstellung  der  Rückbildung  findet  nun  anch  der  dritte  Typus  
 seinen  ganz  natürliclien  Anschlns.s  an  den  zweiten.  Die  Fruchtträger  werden  
 kleiner  uud  hören,  sobald  die  letzte  'riieilnng  in  dem  zweizeiligen  Fruchtträger  vou  
 Ust.  bromivora unterhleiht,  gleichsam  zu  existiren  auf.  sie  sind  den  Conidien  gleicli  
 geworden  und  vermehren  sich  hefenartig  in  directer  Sprossung,  wie  es  bei  Ust.  
 olivacca  geschieht. 
 Dom  mor])hoiogischoii  Charakter  des  vierten  'I'ypus  möchte  ich  einen  zn  
 grossen  AVcrth  nicht  beilegen.  Die  Conidien  in  Flüssigkeit  gehen  zurück  und  
 Luftconidien  treten  statt  ihrer  au f  Auch  schon  bei  l'st.  Maydis  und  Ust.  
 bromivora  zeigten  sich  Andeutungen  ähnlicher Art.  die  wahrscheinlich  noch  bei  
 anderen  l^'ormen,  die  dem  ersten  'I'ypus  angehören,  wiederkehren  werden.  Es