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so ist die (Eu'lluug dos Kragens und zugleich die Ahqucllung dos Sporangiums
beim Zutritt von "Wasser eine momentane.
Die (Eicllschieht liat nichts mit der Sporangienmembran zu thun, sie
setzt di'utlich von dieser ab und nimmt ihren ITrsprung aus dem Inhalte des
Sporangiums.
Greift man auf jüngere Stadien zurück, so ist d e r V e r l a u f d e r E n t w
ic k lu n g e in e s S p o r a n g iu m s klar zu ühersehon. Nachdem die (Elumella
abgeschieden ist, tritt bald eine Sonderung des Inhaltes ein, der unten heller
und oben dunkler Avird. Nur iu dem oberen'rheile bilden sich die Sporen, der
untere hleiht hell und sporenfrei, er ist glciclisam ein Secret aus dem Proto-
])lasma. Avclches an der Sporcnbilduiig keinen Aiitheil nimmt. Alit eintreteuder
S])orenreife cuticularisirt der obere 'riieil der Sporangieumcmhrau, so Avcit die
Sporen nach unten reichen, sie Avird dunkel, fast scliAvarz (Fig. —g). Dort
aber, a v o die Sporen fehlen, bleibt die Alembran zart und dünn, (sie dürfte
später Avohl auch zum Theil zcriliesseii, soAvcit man dies verfolgen kann) und
zergeht bei dem geringsten Eintrocknen, dem die Quellscbicbt vornchmlicli unter-
Avorfcn ist. In diesem Zustande ist das Sporangium zum Abquellen reif.
D ie Q u e l l s c h i c h t g e h t a ls e in A b s o n d e ru n g s p ro d u c t a u s dem
P r o to p l a sm a hervor. Sic entsimcht iu der Art ihrer Bildung der Anlage von
quellharer Z w is c h e n s u b s ta i iz bei anderen Sporangien’), dem Capillitium der
Alyxomycetensporangien, den Sporeiiaiihängscln der Ascosporeii *) etc. Sie dient
zur Ahqucllung der Sporangien und hiernach ist ihre einseitige Lage im Sporangium
und ihre Beschaffenheit, leicht einzutrocknen und AAÜcder aufzuquellen
bemessen. Zu diesen Eigenschaften kommt noch ihre Klebcrigkcit hinzu, die
d a s s , Avenn m a n e in a b g e q u o lle n e s S p o r a n g ium m it s e in e n M em b r a n r ä n d e r n a n d i e d e r C o lum e lla
a n g e s e t z t d e n k t , d ie f r ü h e r e F o rm d e s S p o r a n g ium s z um e is t n i c h t Avieder e r r e ic h t Avird; d e r f e h le n d e
A b s c h n it t g e b t e b e n d u r c h Z e r f lie s s e n v e r lo r e n . D e r e u t ic u la r is ir t e T h e i l d e r M em b r a n s e t z t b a ld
z iem lic h j ä h u n d s tum p f a b , d i e s i s t d e r h ä u f ig e r e F a l l ; b a ld lä u f t e r z a r t u n d f e in a u s , d a n n
b a t d i e C o lum e lla e in e n f e in e n K r a g e n , e b e n s o d a s a b g e q u o lle n e S p o r a n g iu m , a n Avelcb em m a n
m it a lle r D e u t l ic h k e it s e h e n k a n n , d a s s d e r Q u e llk ia g e n v o n d e r S p o r a n g ie nm em b r a n Aveit a b s e t z t .
F ig . 2 3 u . 2 4 .
9 B r e f e ld , S c h im m e lp il z e I . M u c o r M u c e d o p . 1 6 u . 1 7 . F e r n e r 1. c . A n m e r k . p . 4
u . 5 d e s V o r t r a g e s ü b e r c o p u l ir e n d e P i l z e ; f e r n e r S c h im m e lp il z e IV . H e f t . T a f . I I . F ig . 1 0 u . I I .
9 W o r o in n , B e it r ä g e zu r M o r p h o lo g ie d e r P i l z e , l i e b e r S o r d a r ia ; W . Z o p f , U e b e r d e n
M e c h a n ism u s d e r S p o r e n e n t le e r u n g b e i d e n A s c om y c e t e n . S i t z u n g s b e r . d . Ü e a e lls c b . n a tu r f . F r e u n d e
z u B e r l in , F e b r u a r 1 8 8 0 .
dazu dient die Sporangiou au gefundenen Ilindcniisseii festzuklcben. Man überzeugt
sich Icieht, wie die abgetreniitcn Sporangien mit ibron QueUkragcn an
fremden Gegenständen kleben bleiben, wie fest sic an Nadeln ote. liaftcn.
Die Grösse der Sporangien ist je nach der Ernälirung des l ’ilzc.s eine sehr
verscliicdcne. Sie sind bei sehlocht ernährten Oultureii sehr klein, die /a lil der
Sjioren gellt auf 8— 12 zurück. Mit dieser Ecduetion in der Grösse geht die
charakteristische Structur der Sporangien mehr und mehr verloren. An den
kleinen Sporangien ist die Quollschiclit kaum bcmerkhar, die ungleiche Ausbildung
der Sporaiigionmcmbraii, die Cuticularisirung der oberen Hälfte, welche
sieh nach unten verliert, die Zartheit des basalen Abschnittes bis zur Auflösung
der Alembran, ist kaum oder nicht zu unterscheiden, selbst die Sporen (Eig. ISA,
sonst länglich oval = 0,(1075 Mm. Länge und 0,006 Alm. Breite worden kleiner
lind runder. Man könnte versucht sein, diese Zwcrgforinon für einen neuen
Filz zu lullten, kann sich aber leicht durch besser ernährte Culturen davon überzeugen,
dass sie sogleich zu der normalen Form zurückkohrcii. — Diese Erfahrungen
zeigen aufs Neue, wie nothwcndig es ist, den Cliarakter der Formen
nach normalen Ciiltiiron zu bestimmen.
Nur einmal habe ich im Jalire 1873 d ie Z y g o s p o re n d e s F. a n om a lu
s gefunden und zwar auf einem Fferdcmiste, auf welchem der Filz zugleich
massenhafte und üppige Eruclitträger gebildet hatte. Alehr wie etwa 50 Zygosporen
konnte ich nicht finden und in künstlichen Culturen mit Sporangicn-
sporen keine weitere Zygosporenbildung erreichen. Junge Zustände habe ich
nicht gesehen. — Die reifen Sporen sind schwarz, haben äusserlieh sehr kleine
AVarzen und eine etwas ovale Form. Die Suspensoren sitzen einseitig nahe hei
einander. Die copiüiroiiden Träger neigen sich offenbar zaiigonartig zusammen,
und später erhält die Zygospore durch einseitig begünstigtes AAmchsthum ihre
Stellung über den Suspensoren (Fig. 26—28). Einmal sah ich an diesen weitere
Hyplienaussprossungen (Eig. 27). Durch Aufsprengen der Alembran zeigt sich
der normale Bau der Zygospore: ein schwarzes wenig warziges Ex o - und ein
dickwandiges glattes Eiidosporiura, welches einen dichten Inhalt und einen grossen
Fetttropfen umschliesst (Eig. 26). Die Sporen keimten nach 4 wöchentlichem
Liegen auf feuchtem l’apier. Aus den gesprengten Alembranen trieb ein Keim-
schlauch, der sich zum Friichtträger des F. anomalus ausbildetc (Fig. 28). Die
meisten Sporen keimten iu der liichtung senkrecht zu den Trägern aus, andere
B r o f o ld . Bolan. Uiitersucliungen. IV.