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eine zweite (¡oniclie zum A erschein. Die Keimlinge sprossten vereinzelt zu einer
secuiidäreii Conidie aus (Fig. 10), sonst verhielten sie sich passiv und gingen schon
nach wenigen Tagen zu Grunde. — AVohl Niemand, der die Sporen in AA'asser
gebraclit hat, Avird die Keimung übersehen haben. — Ein vorläufiger A'e r s u c h
m it N ä h r l ö s u n g ergab auf dem Objectträger eine starke Hcfenbildimg.
Es Avurdcn daraufhin sogleich e in z e ln e S p o r e n in den K am m e r n
e in g e s te llt. Es keimte aus den Sporen (die Reihen der Figuren i l— 15) sehr
bald eine Conidie a aus; als sie ahgefallen Avar, eine zweite b, eine dritte c nnd
so weiter fort. AA'ährend die Absclinürung der Conidien an den Sporen fortging,
keimten die zuerst abgetrennten a, b, c etc., Avelche aber mitunter (Fig. 15) zu
mehreren an der Keimspore sitzen blieben, sofort nach ihrer lsolirung oder noch
an der Spore hefenartig aus. Diese Sprossungen blieben aber nicht zu grösseren
Colonien vereint, sie zerfielen immer bald in die einzelnen Glieder, ln mehreren
Reihen (Fig. 11— 15) habe icb die fortlaufenden Bildungsstadien gezeichnet, sie bedürfen
keiner Beschreibung mehr. Ein Vergleich dieser Reihen unter einander
zeigt, dass d ie C o n id ie n n ic h t im m e r d ie s e lb e G rö s s e u n d L ä n g e haben.
Sie sind in einer Reihe länglich spindelförmig, iu einer anderen von viel kürzerer
Eorm. Die Form der Conidien (— 5—20 g Länge, 2—3 g Breite), Avic sie aus den
Sporen keimen, Avird aber, Avenigstens innerhalb gewisser Grenzen, in den ferneren
Sprossungen beibelmlten. In den Fig. 13 nnd 15 keimen ans langen grossen
Keimsporen längere Conidien aus, als in den Fig. 12 und 14 aus einer runden
kleineren Spore. Mit abnehmender Nährlösung Averden natürlich alle Sprosse
kleiner, dann treten die Unterschiede Aveniger mehr hervor. Die Sprossung ist
eine sehr schnelle, längstens in 36 Stunden Avar schon die Nährlösung in den
Adhäsionsüberzügen der KammerAvand erschöpft. AA'enn die Conidien, die mit
aufhörender Sprossung alle einzeln liegen, sich stark anhäufen, so Avird hierdurch
die A n s k e im u n g zu F ä d e n erschAvert; sonst keimen die günstig gelegenen
zu äusserst feinen Keimschläuclien aus. In Objectträgerculturen ist diese
Auskeimung im Tropfen besonders ersclnvcrt.
In allen Fällen, avo ich neue Nährlösung in die Kammern saugte, ging
an den Keimsporen und an den Conidien die Sprossung unausgesetzt fort. Dio
Zellen in den Sporen bildeten an dem minimalen nach aussen tretenden Sterigma
neue Conidien aus, ebenso wie die abgefallenen Conidien an beiden Enden. —
-■Auf dem Objectträger habe ich d ie R e i h e n ctAva 3 AA'ochen f o r t g e f ü h r t .
D ie H e f e n b l i e h e n d ie s e lb e n , die Colonien waren niemals gross und zerfielen
immer bald. Die nicht auskeimenden Conidien sondern Eetttröpfchen ab,
die später Avieder aufgelöst Averdcn, Avenn sie in neuer Nährlösung Aveitcrsprossen
(Fig. 17).
Die Auskeimung der S])oren in Nährlösungen habe ich auf Objectträgerculturen
öfters Aviederholt, um zu sehen, oh keine Fruchtträger aus den Sporen
als Ausnahinefall auskeimten. Es war nicht der Fall; avoI i I aber habe ich vereinzelt
K e im l in g e v o n b e t r ä c h t l i c h e r L ä n g e gesehen, die aucli ziemlich fest
an den Sporen anhafteten. Die Beobachtungen dieser Art habe ich in den Abbildungen
der Fig. 18 nnd 19 zusammengestellt; einige an den Sporen sitzende
Keimlinge (Fig. 18 a} haben die I/änge von Fäden, sie sind aber ohne AA'ände,
und Avenn ich mal an ihnen Sprosse sah, so AA'aren diese späterhin ähnlich lang.
AVir k ö n n e n h i e r n a c h s a g e n , d a s s d em P i l z e d ie F r u c h t t r ä g e r
f e h l e n . D ie s e s in d g l e i c h s a m e in z e l l i g geAvorden u n d n u n v o n d e n
C o n id ie n n i c h t m e h r v e r s c h i e d e n , Avelche d i r e c t a u s i h n e n a u s s
p ro s s e n . D u r c h d e n M a n g e l d e r F r u c h t t r ä g e r i s t d ie C o n id i c i i -
f r u c t i f i c a t i o n a u f d ie h e f e n a r t i g e S p r o s s u n g a l l e i n b e s c h r ä n k t.
AVie ich schon bei Ust. bromivora, die noch zAveizellige Fruchtträger
besitzt, andeutete, ist die Entfernung dieses Pilzes von einer Form mit einzelligen
zur Conidie geAvordenen Fruchtträgern, wie sie uns jetzt in Ust. olivácea
bekannt geAvorden ist, nur noch ein Schritt. D ie R e i h e d e r F o rm e n , in
d e r G lie d e ru n g d e r F r u c h t t r ä g e r v o n U st. lo n g is s im a n a c h Ust.
g r a n d i s u n d v o n da n a c h U st. b r o m i v o r a a llm ä h lic h a b s t e i g
e n d , e r h ä l t m i t h i n in ü s t . o liv á c e a das l e t z t e m o rp h o lo g is c h
m ö g lic h e F o rm e n g lie d n a c h d ie s e r R ic h tu n g .
Dass aber die Conidien ohne Fruchtträger nicht ausschliesslich der Ustilago
olivacca eigen sind, sondern auch anderen Pilzformeii znkommen. das lehrt
schon der blosse Hinweis anf die Conidien von Exoascus und verAvaiidteii Eormen,
bei Avelchcn die Conidien (die Liefen' ohne Fruchtträger direct aus den
Schlauchsporeii aussprossen. •— Diese kurze Andeutung mag hier A'orläufig genügen
und eine Aveitcre Ausführung der Schlussabhandlung dieses AA’erkes -über
den morphologischen AA'erth dor Hefen« Vorbehalten hleiben.
Die Reibcncultureii von Ust. olivácea auf dem Objectträger in Nährlösungen
ergaben, a a íc ich schon e v A v a l i n t e . die endlose A ermelirung des Pilzes
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