
 
        
         
		koiiunon  statt  der  »Sporangien  ('onidienträger  allein  vor.  —  In  den  gesclileclit-  
 lichen  Iruclitforincn  gelangen  bei  allen  5  Familien  die  8j)orangicn  überhau])t  
 nicht  mehr  zur  Ausbildung,  ihre  Anlagen  copuliren  ohne  vorlierige Bildung  von  
 Sjuiren.  —  Alle  Fruchtfornien,  ungeschlechtliche  und  geschlechtUche,  sind  einfache  
 'l'räger.  Aber  sclion  in  llhizo])Us  macht  sich  an  den  iiiigeschlcchtliclK'ii  
 Iriigern,  und  zwar  an  diesen  allein,  eine  Differeiizirung  in  sterile  und  fertile  
 ■Sprosse  bemerkbar, welche  z.  B.  hei Mortierella  11.  zu  einer  förmlichen  Frucht  mit  
 Ka])sel  in  beiderlei  Frucditformcn  fortgeschritten  ist. 
 In  dem  Auftreten  der verschiedenen  J-'ruclitformcn  sind  die  ungesclileclit-  
 lichen  bei  allen  5  Familien  überwiegend  gegen  die  geschlechtlichen,  welche  nur  
 vereinzelt  regelmässig,  meist  selten  nnd  mehrfach, wie  cs  scheint,  gar nicht mehr  
 auitreton,  als  ob  sie  nntcrgegangcn wären;  übrigens  eine Voraussetzung,  die,  wie  
 schon  horvorgehüben  wurde,  ein  gelügcntliches  AVicdcrcrschcincn  nicht  aus-  
 schliesscn  soll. 
 Ausser  dem  Verluste  der  Sexualität  in  dem  alleinigen  Auftreten  der  ungeschlechtlichen  
 Fruclitform  findet  sich  eine  zweite  Form  des  Geschlcchtsver-  
 lu.stes  dahin  vor,  dass  die  sonst  copnlirenden  geschlechtliclien  Sporangienanlagon  
 sich  ohne  C’o])nlation  zu  Azygosporenfruchtcn')  aushilden*). 
 II.  01a.sse,  die  O om y c cteil.  Hierzu  re ch n eich ;  1}  die C h y t r i d i a c e e n ,  
 die  »Sap ro leg n ie en ,  3)  die  P e r o n o s p o r e e n ,   4)  die E n t  om o p h  th  o r c c n ,  
 5)  die  U s t i l a g i n e c n . 
 F  In  den  C h y t r i d i a c e c n   vermag  ich  nichts  anderes  zu  erkennen,  als  
 I  ormen  mit  redncirteni  \'egctationskorpcr.  Diese  lleduction  kann  man  von  Po-  
 lyphag-us  durch  Obelidium  und  llhizidium  nach  Cliytridium  und  Synchytrium  so  
 deutlich  als  möglich  verfolgen,  bis  in  den  letzteren  der Vegetationskörper  gleichsam  
 verschwindet,  indem  er  seiner  ganzen  Masse  nach  zum'Sporangium  wird. 
 In  der  ungeschlechtlichen  Fnichtform  finden  sich  nur  Sporangien  und  
 kein  l a l l ,   so  weit  bis  jetzt  bekannt,  einer  lleduction  von  Sporangien  zu  Conidien  
 vor,  die  geschlechtlichen  Sporangien  dagegen  sind  erloschen  und  wie  es  
 vorläufig  sclieint,  copuliren  überall  deren Anlagen,  die  aber,  ungleich  in Grösse, 
 I n   d e n   A z y g o s p o r e n   l i e g t   e in e   R ü c k b ild u n g   g e s e b le c b t lic b e r   S p o r a n g ie n   z n   C o n id ie n   v o r .  
 9   D i e   L ite r a tu r a n g a b e n   ü b e r   d i e   Z y g om y c e t e n   in   d em   I ,  H e f t e   u n d   d e n   A b b .  2  —  5  d e s  
 IV .  H e f t e s   d e r   S c h im m e lp il z e . 
 sich  sclion  in  etwa  als  männliche  und  weibliche  unterscheiden  lassen;  in  den  
 Fällen  mit  vollständig  auf  Sporangien  reducirtem  Vcgetation.skörjier  cojiuliren  
 ganze  Individuen.  In  der  Copulation  der  S])orangicnanlagcn  schliessen  sich  dic>  
 Chytridiacccn  möglichst  nahe  an  die  Zygomyceten  an,  bei  welchen  diese  Anlagen  
 fast gleich,  hier  hingegen  in  der Form  verschieden  sind. — Bei  den Synchy-  
 tricen  dürften  die  beiden  verschmolzenen  (?)  Individuen  ganz  zu  Sporen wisrden,  
 bei  manchen  Cliytridiccn  wird  nur  eine  zur  Spore,  bei  Polyphagus  bildet  sich  
 diese  seitlich  an  den  verschmolzenen  Individuen  aus,  in  Ancylistes  erscheint  sic  
 erst  nach  der  Copulation  frei  in  der  weiblichen  »S])orangienanlage. 
 Die  ungeschlechtlichen  Sporangien  wiegen  in  dom Auftreten wohl überall  
 vor  (bei  Ancylistes  wird  man  sie  mit  der  .S])orcnkcimung  finden)  ;  den  ungeschlechtlichen  
 lleihengencrationen  folgen  wahrscheinlich  die  geschlechtlichen. 
 Ein  Geschlochtsvcrlust  ist  nicht  erwiesen;  es  sind  aber parthenogcnetische  
 Oosporenhildnngen  bei  Chytridium  und  Synchytrium  im  Auge  zu  behalten  für  
 fernere  Untersuchungen,  die  hier  noch  nothwcndig  sind*''. 
 2)  Bei  den S a p r o l e g n i e e n ,   welche  sich  den  Chytridiacccn  am  nächsten  
 anschliessen*),  sind  in  der nngcschlechtlichen Fruclitform  die  Sporangien  wie  dort  
 wohl  allgemein,  ln   den  geschlechtlichen  Ernchtformen  sind  in  Alonoblejiliaris  
 die  Sporangien  ebenfalls  erhalten;  bei  Saiirolegnia  und  Achlya  sind  die  männlichen  
 erloschen  oder  zu Pollinodicn  redueirt  (vielleicht  auch  in  diesen  schon  rudimentär  
 geworden),  die  weiblichen  bestehen  fort. 
 Die  ungesclilcchtlichen  Sporangien  sind  vorherrschend  (bei (Monohlci)haris-  
 Eormen  wohl  nur  nicht  überall  gefunden),  die  geschlechtlichen  treten  seltener,  
 meist  nach  den  llcihengenerationen  der  ersten  anf. 
 Ein  Geschlechtsvcrlust  findet  sich  in  dem  Eingehen  der  männlichen  Spo- 
 9   D ie   L it e r a tu r   ü b e r   d ie   C h y t r id ia c e c n   f in d e t   s ie b   in   d e n   b e id e n   A b h .  v o n   Xo zvu km rsM ,  
 Z u r   K e n n tn is s   d e r   C b y t r id ia c e e n ,  B c iträ jre   z u r   B i o lo g ie   B d .  I I ,  H e f t   1  u .  2 ;   ü b e r   d ie   S y n c h y t r ie e n   
 v e rw e i s e   ic h   a u f   S c h r o e te r ,  d ie   r fla n z e n p a r a s it e n   a u s   d e r   G a t tu n g   S y n c h y t r iu m ,  B e it r ä g e   B d ,  I ,   
 H e ft   1 .  —   S o r o k in   h a t   in   T e t r a c h y t r ium   e in e n   F a l l   b e s c h r ie b e n ,  w o   d i e   S c liw ä rm s p o r e n   c o p u lir e n ,  
 B o t .  Z e it u n g   1 8 7 4 ,   N o .   2 0 . 
 9   W e n n   ic h   v o r h in   d ie   C h y t r id ia c e c n   a ls   F o rm e n   m it   r e d u c ir t em   V e g e ta t io n s k ö r p e r   b e -   
 z e ic lm e t e ,  s o   w i l l   ic h   h ie r   a n fü h r e n ,  d a s s   d ie   F o rm e n ,  a u s   w e l c h e n   s ie   d u r c h   d i e s e   l l e d u c t io n   h e r v 
 o r g e g a n g e n   s i n d ,   w o h l  k e in e   a n d e r e n   a ls   S a p r o l e g n ie e n   g e w e s e n   s e in   d ü r f t e n .  H ie rm it   i s t   d ie   
 n a b e   V e rw a n d ts c h a f t   d e r   C h y t r id ia c e c n   z u   d e n   S a p r o l e g n ie e n   v o n   s e lb s t   g e g e b e n   ;  d ie   A b g r e n z u n g   
 b e id e r   F am ilie n   i s t   e in e   k ü n s t li c h e ,  d ü r f t e   a b e r   v o r lä u f ig   a ls   z w e c k m ä s s ig   a u f r e c h t   z u   e r h a lte n   s e in .