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folglich nicliL dio AVirkunji, dass die Conidien durch sie entwicklungsfäliig werden,
sie sind ohne die Verbindung zu zweien entwicklungsfäliig; sie hat nur den
einzigen grösseren Effect bei der Auskeimung zu Eäden. Nichts kann natürlicher
sein, als dass der Inhalt von 2 verbundenen Conidien für einen längeren Keim-
schlauch ausreicht, als ihn die einzelne Zelle für sich zu bilden vermag.
Für die Entwicklung des Pilzes in der Natur als Par-asit ist die Eusionirung
gewiss von nicht unwesentlicher Bedentung. Alit den Keimschläuchen dringen die
Parasiten in die Nährpfianze ein und der längere Keimschiauch sichert das Eindringen
des Keimlings bis zu dem Punkte seiner Ernährung in der Nährpilanze
gewiss eher als der kürzere. Alit einer unzureichenden Entwicklungsfähigkeit
in K e im s c l i l ä i i c h e n steht hier die Eusionirung der Conidien im Zusammenhänge;
diese wii'd durch sie gesteigert, aber sie wird nicht inducirt durch sic.
Nach unserer je tz ig e n A u ffa s su n g ü b e r d a s AVesen d e r S e x u a l
i t ä t kann hier von einem Gesclilechtsacte nicht die llede sein; ob nicht aber
am Ende für eine z u k ü n f t ig e a n d e r e B e u r th e i lu n g d e r G e s c h l e c h t l
i c h k e i t und des Sexualactes und für unsere Vorstellung von der Entstehung
und Entwicklung der Geschlechtlichkeit diese in ihrer AATrkung so eigenartige
Eusionirung der Conidien bei den Brandpilzen noch mal ein werthvolles Alaterial
abgeben wird, das mag hier vorläufig nur angedeutet sein.
AVie ich schon anführte, erfolgte in längeren lleihenciütnren von Conidien
in Nähiiösiing nichts, anderes als die A'ermchrung in Conidien durch directe
Sprossung. Es ist hiernach der Schluss erlaubt, dass die Sporenbildung ebenso
ausschliesslich in der Nährpilanze erfolgt ohne Conidien, diese sind bis jetzt nicht
in den AA'irthen gefunden.
VI. Ustilago Scabiosae Sowerby. Ust. flosculorum der neueren Autoren.
T a f e l V , F ig . 1— )j.
An dem Südabhange der Alpen fand ich im Sommer 188U in der Zeit
meiner Krankheit diesen Brandpilz in den Antheren von Knautia arvensis überaus
liäufig. In der Umgegend von Berlin habe ich selbst ihn bisher nicht gefunden;
das schöne Alaterial, mit welchem ich die Untersuchung machte, verdanke
ich der freundlichen Zusendung des Herrn Krieger in Königstein und des
HciTn Prof. W. in Laibach.
Die noch nicht geöffneten Blüthen von Knautia waren wie kleine Säcke
mit den weissliclicn, blass fleischfarbenen Sporenmassen des Brandpilzes aiige-
füllt. Die einzelnen rundlichen Sporen von 8— 10 g Durchmesser sind kaum
gefärbt, lichthcll, ihre Alembran hat feine leistenartige A^ors])rüngc, welche zu
einem engmaschigen Netze verbunden sind.
D ie S p o r e n k e im t e n in AA'asser sehr leicht und fast allgemein aus.
Es wurden 3 bis 4zellige Fruchtträger getrieben, an welchen kleine längliche
Conidien gebildet wurden fPaf. A', Fig. 1). Nach der Sprossung von nur wenigen
dieser Conidien war der Inhalt der Zellen der F ruchtträger schon nahezu erschöpft.
Alitunter zergliederten sich nachträglich die Zellen der Fruclitträger und gingcm
dann unter (Fig. 2). Die kleinen Conidien bildeten wohl mal noch kleinere
secundäre Conidien, dann erfolgten vereinzelte Fusionen und schwäcliliclie Auskeimungen
zu Fäden. Fruchtträger und Conidien, die keinem Beobachter entgangen
sein können, der die Sporen in AA'asser cultivirt hat, sind äusserst zart
und schnell vergänglich. — Bei Schroeter in seinen Beobachtungen über einige
Ustilagineen') iinden wir die Keimung der Sporen beschrieben und abgebildct.
B e i A n w e n d u n g v o n N ä h r lö s u n g e n z n r C u l t u r d e r S p o r e n
war die Entwicklung eine unerschöpflich reiclie. Die Fruchtträger, welche aus den
Sporen keimten, erschienen voller nnd grösser wie bei den Culturen in AA'asser, sie
blieben 3 bis 4 zellig und sprossten gleich nach dem Auftreten der Scheidewände
in ununterbrochener Folge die Conidien aus. Auch die Conidien waren voller
und gTösser als früher ( = 4— 8 ¡j. Länge und 1, 5— 2,0 ¡j. BreitC;. Sie fielen immer
sehr schnell vom Ernchtträger ah, so das.s dieser in Culturen auf Ohjectträgern
nie viele Conidien gleichzeitig trug (Fig. 3). Aber die Alasse der abgefallenen,
höchst charakteristischen, kleinen länglichen Conidien war in dem Culturtropfeii
enorm gross. Sie sprossten sofort in Hcfenforin aus und bildeten bald einen
förmlichen Nicderschlag in dem (¡lüturtropfcn (Fig. 5, 4).
ln Fig. 5, i—1 ist e in e ( ¡ u l t n r r e i l i e , in d i r e c t e r B e o b a c h tu n g
a u s e in e r S p o r e in d e n K am m e rn h e r g e l e i t e t , abgebildet worden. Die
Beilicnfolge der Zahlen entsiiriclit dem Gange der beobachteten Entwicklung.
’ Si'hrop/pr, 'Beiträg:e zu r B i o lo g i e 1. c .