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 /yjiosporen  einen  ('outoiir  in  der  dicken  Membran,  wtdehcr  eine  Differeii/irung  
 aiuU'iitetc,  und  wenn  eine  solche  Spore  zerdrückt  wurde,  trat  an  eben  dieser  
 Stelle  oiTic  Si)altiiu‘^‘  der  (Membran  ein  (Fig.  18  u.  21).  Der  Inhalt  der  Sporen,  
 dickes  Frotopla-sma  mit  vielen  kleinen  statt  eines  grossen Ocltropfens,  war  nicht  
 weiter  abweichend  (Fig.  20  u.  21). 
 Eine  möglichst übersichtliche A n s i c h t   d e r  F r u c l i t k ö r p e r   u n d   ih r e s   
 B a u e s   ergab  sich  auf  dünnen  (Querschnitten,  die  bei  der  Festigkeit,  mit  welcher  
 ilie  Ka])sel  die  Spore  umschliesst,  leicht  in  vollem  Zusammenhänge  horzustellen  
 waren.  Die  Kapsel  gleiclit  in  ihrer  Dicke  fa.st  dem  halben  Durchmesser  der  
 Sporen,  abgesehen  von  den  loseren  Hyphen,  welclic  die  Fnuditköriier  umhüllen  
 Fig.  17.  'l'af.  \ r .   Diese  werden  nach  innen  zu  schnell  dicliter  und  schliessen  
 bald  zu  einer  com])acten  Gewcbcmassc  zusammen,  derjenigen  gleicli,  welche  aucli  
 die  Fruchtträger  umgibt.  Wiewohl  die  Kajisol  den  zclligeii  Bau  des  Filzjiaren-  
 chyms  zeigt,  kann  man  sich  leicht  durch  Präparation  überzeugen,  dass  cs  anch  
 hier  nur  schoidoAvandlose  Schlüuclic  sind, welche  in  ihren  dichten Verzweigungen  
 zum  Gewebe  zusammenschlicsseu.  Der  äussere  'bheil  der Ka])sel  liat  eine braune  
 Karbe  (Fig.  \1 cpa),  welche  von  einer  Cuticularisirung  der  (Membranen  herrührt;  
 die  Farbe  verblasst  alimählicli  nach  innen,  a v o   das  GcAvebe  in  der  Umgebung  
 der  Zygospore  farblos  ist  Fig.  ilcpi).  Es  bat  den Aiisclicin,  als  ob  die  cuticu-  
 larisirte  Aussciqiartic  der  Kajisel  die  Eunction  des  cuticularisirten  Exosporhims  
 anderer Zygosporen  übernimmt,  nnd  damit  die  bekannte Difforcnzirung  der Zygosporen  
 in  Exö-  nnd  Endosporium  unterbleibt. 
 In  weiteren  Culturen,  Avclche  ich  mit  (Mycelfäden  oder  mit  den  Sporen  
 der  etAva  noch  gebildeten  Fruchtträger  fortsetzte,  erhielt  ich  fort  und  fort Zygo-  
 sjiorcn  sehr  zahh-eich  und  oft  so  dicht neben  einander gebildet,  dass  die K a p s c l-  
 m a s s e n   z u s am iiie n g eA v a c h s e n   Avarcn  (Eig.  16c). 
 D ie   e r s t e   B i ld u n g   d e r   Z y g o s p o r e n   Avar  scliAvicrig  zu  verfolgen,  
 da  sic  nicht  anf  Objectträgcrcnlturen  auftretcn  Avollten  und  nur  an  den  freien  
 Wänden  des  Cultnrgefässcs  übersichtlich  anfznfindcn  AA^aren.  Die  Stätte,  a v o   sie  
 sich  bilden,  Avird  durch  ein  kleines  Elöckchen  von  Hyphen  vorrathcn.  Dieses  
 entsteht  genau  so  an  den  Stolonen,  Avie  die  Ilhizoidcn  bei  der  Bildung  der  
 Fruchtträger.  Nacli  der  Anlage  der  Rhizoiden  treten  auf  diesen  die  copulircn-  
 den Keulen  auf. Avclche  sich nach  zangenförmiger  Ausbiegung  zusammcnschliesson  
 (Fig.  11,  Xaf.  V).  Dies  Bild  sieht  man  mit vollkommener Deutlichkeit;  dagegen 
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 ist  es  bei  der  Menge  von  Stolonen,  die  durcheinander  Avachsen,  nicht  möglich,  
 zu  sehen,  üb  die  Keulen  von  einem  oder  je  von  verschiedenen  Ausläufern  gebildet  
 Averdcn.  Bald  nachher  umhüllen  die  schnell  wachsenden  und  sich  vcr-  
 zAVcigcndcu  Rhizoiden  den  ganzen  Copulationsai)parat  (Fig.  12  Nur  durch  auf-  
 hellcnde Mittel  sicht  mau  in  der Hyphenhülle  die Ahschcidung  der  copulirendeii  
 Zellen  deutlich,  und  in  Präparaten  von  etAvas  Aveiter  vorgerilckten  Stadien  schon  
 die  junge  Zygospore,  Avolche  aus  deren  Copulation  entstanden  ist  Ü^'ig.  13).  Die  
 Spore,  mit  dichtem  körnigem  Inhalte  angefüllt,  vergrösscrt  sich  rapide  und  in  
 gleichem  Verhältnisse  nimmt  die  Hyphcnhüllc  der  Rhizoiden  durch  reiche  Ver-  
 zAVcigung  zu.  Es  leuchtet  von  selbst  ein,  dass  die  im  Innern  der Hülle Avachsende  
 Zygospore  diese  nach  Aussen  schieben  muss,  und  s ü a v o I i I   hierdurch  Avie  durch  
 die  fortdauernde  X’^erzAvcigung  der  Hyphen  schreitet  das  Geiiccht  von  Eäden  
 bis  zur  Dichtigkeit  eines  GoAvehes  fort  (Eig.  14  u.  15).  Die  Träger  der  Zygo-  
 s])orcii  verschwinden  in  der  Ilyphcnhülle  und  scheinen,  soAveit  man  nach  den  
 einzelnen  Stadien  urtheilen  kann,  nicht  bedeutend  mit  der  Zygospore  auszu-  
 AA'achsen,  deren  Grössenzunahme  vorzugSAveise  einseitig  über  der  Insertion  der  
 Suspensoren  so  erfolgt,  dass  sie  schon  bald  nicht  mehr  zwischen,  sondern  übenden  
 Trägern  steht  (Fig.  15).  —  Dem  Ende  des  M’aclistlinins,  dem  Aufhören  
 der Grössenzunahmc  schliesst  sich  der Uebergang  in  den Dauerzustand ;  die  Gon-  
 ccntration  des  Inhaltes  der Spore  (Avahrscheinlich  durch  ‘Wasserausscheidung)  und  
 die  Abschoidung  des  Fettes  im  Protoplasma,  die  (Membranverdickung  nnd  die  
 Guticularisirung der Kapsel  als  eine Reihe  längst  bekannter \'orgünge  umnittcdbar  
 an  (Fig.  17,  20  u.  21,  Taf.  VI). 
 Um  die  Zygosporen  zur Keimung  zu  bringen,  verfuhr  ich  Avie  in  früheren  
 l ’allcn  und  legte  sie,  rein  gesammelt,  auf  feuchtes  Lösclipapier,  Avelches  ich  oft  
 erneute.  —  Es  traten  auf  den  Kapseln  in  mehreren  Eällen  zahlreiche  Fruchtträger  
 auf  (Eig.  22,  Taf.  VI).  Sic  kamen  aber,  Avie  ich  mich  durch  Präparation  
 überzeugte,  nicht  ans  der Zygos])oren-,  sondern  aus  der  Hyi)hcnkai)sel.  An  anderen  
 Zygosporen  bildeten  sich  sogar  neue  Zygosporcnanlagen  ans  den  ans-  
 AA'achsendeu  Hy})hen  des  inneren  KapselgcAvebes.  Eine  Avirklichc  Auskcimnng  
 der  Zygosporen  habe  ich  vergeblich  crAvartet.  Nach  einigen "Monaten waren  die  
 Kapseln welk  und  brüchig goAA-orden,  der  Inhalt  der S])oren  vergilbt und  sic  selbst  
 zAveifellos  abgestorben.  Dasselbe  Schicksal  hatten  eine  lange  Reihe  von  ( ’ul-  
 turen  mit  vorzüglich  ausgebildeteii  Zygosporen.  welche  ich  mühevoll  hergestellt