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Anhäufung' der fortselireitciidcn Neubildungen wurde aber scliliesslich so gross,
dass eine sichere Verfolgung der einzelnen Theile nicht mehr möglich war.
Aus diesem Grunde wendete ich für neue Culturen in den Kammern
dünnere Nährlösimgcn an, durch welche der zn grosse Reichthnm der Sprossungen,
der die Uebersicht hindert, von selbst eingeschränkt wird.
Es gelang mit diesen den G a n g d e r C u ltu r e in e r S p o r e in N ä h r lö
s u n g b is z um S t i l l s t ä n d e d e r N e u b i l d u n g e n u n d ü b e r d i e s e h i n a
u s zu beobachten.
Die Reihe in Eig. 4, 1—7 ist in ihren ersten Bildern von selbst verständlicli.
Nach einander werden die zweizeiligen Eruclitträger von der Spore gebildet.
Aus ilircn beiden Zellen sprossen Conidien, hier mal vorzugsweise aus den Enden,
nnd diese wachsen wieder zu Eruchtträgcrn aus (l—4). Zweizeilige Fruchtträger
und C'onidien, die wieder auswachsen, nclimen in den weiteren Bildern 6
und 7 zu. In dem Bilde 7 ist das Ende der Sprossung erreicht, es entspriclit
(wenn man dio Keimsclilänche wegdenkt) etwa dem letzten Bilde der früheren
Eigur 3, 7. Zweizeilige Ernchtträger und Conidien in allen Stadien Erucht-
träger zu werden, also in einfacher Sprossung und schon zweizeilig, setzen das
Bild zusammen. Die Conidien nnd jungen Ernchtträger liahen iiacli dem zufällig
erreichten Entwicklungspnnkte, den die orsciiöpfto Nälirlösung nicht weiter förderte,
eine ganz verschiedene Grösse; dazu kommt, dass die zuletzt gebildeten
Conidien unter dem Einflüsse der abnelimonden N-ährstoffe überliaupt kleiner
ausgefallen sind als die früheren. — AVie die E'orm der beiden Zellen der Ernclit-
träger mit der Anssprossung der Conidien an den Enden nnd an der Querwand
verbreitert werden kann, zeigt ein Blick anf dio verschiedenen Formen der
letzten Bilder von Figur 3 und 4. Weit liervortretendo Sterigmen gibt es auch
hier niclit, nur eine Aufwölbung der ZeUen entstellt mit dem Conidiensprosse,
und diese bleibt nach der Abgliederimg der ( 'onidien an den Enden des Eriiclit-
' trägers als kleiner Vorsprung, an der Querwand als eine Aussackung, die Taille
der FTuclitträger verbreiternd, zurück.
Kaum war der Stillstand in der Sprossung in Fig. 4, 7 erreicht, als e in e
a l l g e m e i n e A u s k e im u n g d e r v o r h a n d e n e n B i l d u n g e n zu l 'ä d e n
erfolgte. Die Conidien trieben an den Enden, die Eruclitträger an der Scheidewand
und an den Enden aus, mitunter an allen vier Stollen zugleich («—e). Es
sind gleiclisam die Sterigmen, welche sich jetzt nicht mehr zu Conidien, sondern
zu fortwachsenden Eäden verlängern. Die Keimfäden sind selir fein, selten geraden,
meist gewundenen, unregelmässig schlangenförniigon A'erlaufcs. Der In-
lialt der kloiiien Conidien ist bald erscliöjift, sie entleeren sicli in die dünnen
Eäden; bei grösseren Gonidien sind die Eäden im \erliältniss grösser und länger,
die grössten sprossen aus den grossen Zellen der Eruclitträger aus. Sie werden
oft sein- lang und zeigen liintor den inhalterfüllten fortwaclisendcn Spitzen nacli
rückwärts in dom entleerten Theile die Kammerung durch AVände. — Mit dem
Austreiben zu Eäden kommen die a l l e r v e r sc h i e d e n s t e n F u s io n e n zu
Stande, hald iu E'orm von Schnallen zwischen den beiden Zellen eines E'mclit-
trägcrs, bald zwischen den verscliiedenen Keimscliläuchen, wo diese sicli treffen.
Nicht bloss 2, ancli 3 nnd mehrere Eäden aus ganz verscliiedenen Zellen fusio-
iiiren mit einander. In dem Bilde der Eig. 4, 7 c sind die Fusionen gezeiclmet,
wie ich sie sah. Es sind rein zufällige Erscheinungen, deren einziger Effect dai-iii
bestehen kann, dass hier das Ende von verbundenen Eäden länger auswäelist, als
dort von einem einzigen inlialtärmeren E'adeii (e). — Unter den Anskeimnngen
der E'ig. 4, 7 sind mir in b nocli einige E'älle aufgefallen, in welchen die Keimfäden
der Conidien in die Luft gingen und hier 2—3 Anschwelhmgen von der
E'orm kleiner Conidien bildeten. Es sali so aus, als wenn hier Imftconidien gebildet
wären, es war aber nicht möglich dies sicher zu erweisen, weU sie niclit
isolirt werden konnten.
Nacli den beschriebenen Beobaclitungen in den Kammern wurden d ie
K e im s p o r e i i , E r n c h t t r ä g e r u n d C o n id ie n an s d e r e r s te n C u ltu r n o c h
w ie d e r h o lt m it n eu 'e r N ä h r lö s u n g e in g e s te llt, ohne dass etwas Neues,
vielmclir nur die fortdauernde Sprossung in den Nälirlösungen gesellen werden
konnte. — Anch anf Ohjectträgern habe icli die Sprossung in längeren Reihengenerationen
AA’oclieii liindurch fortgeführt mit demselben Resultate der ununtcr-
brochencn Neubildung von Couidieu und Fruchtträgern.
Aus diesen Objectträgerculturen habe ich noch eine Reihe von b ormen verschiedener
Fmchtträger. ihrer Conidiensprossnng nnd Fusionirung in Oesen gesammelt
und wiedergcgchen (Fig. 5—S). ln manchen Culturen der Sporen, besonders
in reichen Nährlösungen, blieben die Fmchtträger an den Sporen sitzen (Fig. 5 und
7), hie und da Avurden sie später mal dreizollig, sogar mehrzellig; dies kam aber sehr
selten vor (Fig. 5 b). An Fruchtträgern ans ('onidien habe ich grössere als ZAvei-
zellige Bildungen auch mehrfach gesehen (Fig. 0 b nnd S F, sie sind aber nur