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 dabei  niclit.  sie  sind  das  ausschliessliche  Krzeugniss  des  Pilzes,  wenn  er  als  l ’arasit  
 die  Kruchtkiiotcn  von  Caricincn  beAvohnt. 
 XXI.  Thecaphora  Lathyri  Kühn. 
 T a l   X L   F ig .   8— 1 2 . 
 Der  Pilz,  Avelcheii  ich  untersucht habe,  stammt  aus  dem  laiidAv.  Versuchsgarten  
 des  Herrn  Prof.  Kühn,  dem  ich  seine  Zusendung  verdanke.  —  Einem  
 anderen  Typus,  als  die bisher untersuchten Formen  der Gattung Ustilago,  schliesst  
 sich  dieser Brandpilz  an.  Seine  Sporen  Avcrden  nicht  einzeln,  sondern  in  dichten  
 geschlossenen  Haufen gebildet  und  hleiben  nach  vollendeter  lleife  in  diesen  vereinigt. 
   Die  einzelnen  Haufen  haben  meistens  eine  rundliche  Form  und  sind  aus  
 einer  ziemlich  scliAvankenden  Zahl  von  einzelnen  Sporen  zusammengesetzt.  Kleine  
 Haufen  hatten  otAva  12— 18,  grössere  vielleicht  Avohl  an  die  30  Sporen.  Diese  
 sind  in  den  Haufen  in  etwa  concentrisch  geordnet  und  haben  an  der  freien  
 Aussenliäche  auf  der  braunen  Membran  deutliche  Avarzenartigc  A'orsprünge.  —  
 In  den Hülsen  von  Eathyrus  pratensis  Avaren  nicht  immer  alle  Samen  vom Pilze  
 befallen.  Aus  den  befallenen  Avaren  die  Sporenhaufen  als  ein  braunes  Pulver  
 zum  Theil  schon  in  die  halboficncn  Hülsen  verstäubt,  Avas  zur  Folge  hatte,  dass  
 sie  nicht  ganz  rein  d.  h.  frei  von  fremden  Pilzkeimen  geblieben  Avaren. 
 Aus  dem  angcclenteten Grunde  misslangen  selbst  in   AA'asser  d ie   e r s te n   
 K e in iu n g sv e rs n c h e   m it  den  S p o ren .  Bacterienkeimc,  Avelche  den  Sporen  
 anliafteten,  cntAvickeiten  sich  Avciter  nnd  hüUtcn  sogar  die  Sporen  ein.  Ich  erneute  
 die  Versuche  aus  den  Sporenhaufen  von  einer  anderen  Hülse  und  säetc  
 zur A'ermeidung  der Bacterien  nur Avenigc, möglichst von  einander  isolirtc  Sporenhaufen  
 in  jedem AVassertropfcn  einer  Cultur  aus.  Nun  gelangen  die Keimungen,  
 AA’ieAvohl  sie  erst  nach  langer  Zeit,  nach  mehreren  AA'ochen  eintraten.  —  Um  
 Avähreiid  dieser  Zcitffist  die  Culturen  möglichst  zu  schützen,  Avurdcn  Teller,  
 Glocken  nnd  Leitern  des  Culturapparatcs  durch  Erhitzen  von  den  anhaftenden  
 fremden  Pilzkeimen  befreit  und  dann  der  Culturapparat,  mit  ausgekochtem  destillirtem  
 Wasser  abgeschlossen,  in  oinem  vcrsclüosscnen  .Schranke  möglichst  vor  
 Staub  geschützt.  Dabei  wurde  niclit  unterlassen  vou  8  zu  8  Tagen  die  Object-  
 träger  mit  den  Ckilturen  in  einen  anderen  reinen  Apparat  zu  übertragen.  —  Es  
 dauerte  fast  3  Wochen,  bis  die  Kcimimg  in  den  Sporenhaufen  heohaehtet  werden  
 konnte.  Schon  mit  Rücksicht  anf  diese  längere  /icit  sind  die  grösseren  
 l'orsichtsmaassregeln  zum Schutze  der Cultnren  nöthig;  cs  bilden  sich  namentlich  
 in  dem  Culturapparate  am  Rande  des  Wassers  kleine  Pilzvegetationen,  von  
 welchen  sehr  leicht  die  Keime  in  die  Culturen  seihst  kommen  können. 
 Die  Keimung  zeigt  sicli  nicht  gleiclizeitig  in  allen  .Sporen  eines Haufens,  
 jede  Thcilsporc  keimt  für  sicli  aus.  Ein  ziemlich  dicker  Keimsclilauch  durcli-  
 brieht in  feiner Oeffnung die  braune  Sporenmembran  und  wäclist  zn  einem  Faden  
 aus  (die  beiden  Fig.  8  « und  5).  Die  Länge  des  Fadens,  der  sicli  niclit  verzweigt, 
   ist  eine  nach  Umständen  weit  verschiedene.  Die  Keimfadeii  aus  den  
 oberen  Sporen  eines  Haufens  erreichen  früher  die  Luft  als  die  seitlichen.  So  
 wie  ein  Keimfadon  eine  kurze  Strecke  in  Luft  gewachsen  ist,  verjüngt  er  sicli  
 an  der  Spitze  kegelförmig  und  sprosst  anf  dieser  eine  länglich  cylindrisclie  Conidie  
 ans,  die  den  Inhalt  des  Keimschlauclies  zu  ihrer  Bildung  verhraiidit.  
 Die  Conidie  liat  eine  beträchtliche  Ghüssc,  sie  fällt  von  dem  entleerten  Faden  
 ab,  dieser  vorgeht  langsam.  Ich  habe  nicht  gesehen,  dass  zwei  Conidien  von  
 einer  Spore  gebildet  wurden,  es  soll  aber  nicht  ausgesclilossen  sein,  dass  dies  
 bei  dicken  Sporen  mal  gcscliielit.  Die  Conidien  werden  nur  in  Luft  gebildet,  
 und  so  lange  der  Keimschiauch  die  Luft  nicht  erreiclit  hat,  wird  die  Bildung  
 der  Conidie  an  seiner  Spitze  liiiiausgeschobcii.  Er  wächst  fort  und  fort,  der  Inhalt  
 der  Sporen  entleert  sich  in  den  Eaden,  dieser  selbst  entleert  sich  von  
 hinten,  in  dem  entleerten  Tlieile  in  regelmässigen  Abständen  eine  Kammerung  
 durch Wände  zeigend.  Erreicht  endlich  die  Spitze  die  Luft,  so  wird  sofort  eine  
 Conidie  gehildet;  verhindert man,  dass  dies  gescliielit,  so  gelit  der Faden ohne  Conidienbildung  
 unter  (Taf.  XI.  Fig.  9  c).  Die Conidien, welche  an lang  auswacliscn-  
 dcn  Keimschläuchen  gebildet  werden,  sind  natürlich  im  ä'erliältmss  kleiner,  oft  
 mir  halb  so  gross  wie  die  anderen  (Fig.  9 « ;,  die  Grösse  schwankt  von  15  
 25  g  l.änge  und  3— 5  g  Breite.  —  Die Keimschländie  von  den  verschiedensten  
 Längen  finden  sich  an  einem  Sporenhaufen  vor.  theils  noch  mit  inhaltcrfüllten  
 Eiuhiii,  tlieils  schon  Conidien  an  der  Spitze  tragend.  Da  die Keimung  der Theil-  
 spoTCn  langsam  erfolgt nnd  die Keimschläuche  langsam wachsen,  so  kann man nach 
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