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 olmrakteristischo  Eigenthflinliclikcitcn  besitzen,  welclie  den  Pilzen  meist  abgehen. 
 AVir  wollen  mm  zuiiäclist  in  Betracht  ziehen,  durcli  welche  m e t l io d i -   
 s c lie n   I l ü l f s m i t t e l   es  g e l in g e n   k a n n ,  d ie   C u ltn r e n   r e i n   a n s z n i'ü h r c n ,  
 a lso   fr em d e   P iiz k c im e   von  ih n e n   a u s z u s c h lie s s e n . — Alle  Ohjoctc,  welche  
 für  eine  mycologischc  Untersuchung  im  Wege  der  Cultur  in  Verwendung  kommen, 
   sind  mycologiscli  unrein;  mögen  sie  auch  noch  so  sehr  gereinigt  sein,  es  
 hängen  doch  an  ihnen  die  yerscliiedensten  Piizkcime,  und  sic  müssen  besonders  
 von  diesen  befreit  worden.  Es  kann  dies  kaum  anders  geschehen  als  dadurch,  
 dass  man  die  Keime  durch  Hitze  todtct.  Wir  können  nun  eine  lAoccdur  in  
 diesem  Sinne  leicht  ansführen  bei  den  verschiedenen  Utensilien  für  die  Cultur,  
 also  z.  B.  hei  Gläsern,  Objectträgern,  bei  Nadeln,  Messern,  Pincetten  etc.  und  
 ferner  hei  den  Nährlösungen;  wir  können  sie  aber  nach  zwei  lliclitungen  niclit  
 anwcndcn,  nämlich  erstens  nicht  hei  den  Pilzsporen,  welche  zur  Aussaat  verwendet  
 werden  sollen,  und  zweitens  nicht  hei  der  atmosphärischen  Luft,  welche  
 in  den  Arhcitsräuinen  sich  findet.  An  diesen  beiden  Stellen  bleiben  die  Echler-  
 qiiellen  für  die  Einfuhr  und  das  Eindringen  fremder  Püzkoimo  in  die  Cultur  
 bestellen,  und  es  kann  sich  nur  darum  handeln,  sie  in  anderer  Weise,  nämlicli  
 indirect  zu  beseitigen  oder  vielmehr  anf  ein  Minimum  zu  rcdnciren. 
 AVas  zuerst  d ie   R e in ig u n g   d e r  U te n s il ie n   fü r   die  C u l tu r   angelit,  
 so  ist  diese  nicht  so  leicht  zu  orreichen,  wie  man wohl  meinen  mag.  Die Siedehitze  
 des  AA^assers  tödtet  nicht  alle  Piizkcime,  diese  sind  selbst  nach  einstündi-  
 gcm Kochen  noch  nicht  todt*).  Um  sie  umzubringen müssen  A^erstärkungen  über  
 die  Siedehitze  hinaus  benutzt  werden.  Bei  eisernen  Utensilien  ist  ein  Ausglühen  
 leicht  ausführbar;  hei  Ohjectträgern  und  ähnlichen  gläsernen  Objecten  wie  
 Culturgläsern  und  Kammern  geht  dies  schlecht  oder  gar  nicht.  Man  legt  sie  
 zur  Reinigung  in  lüprocentige  Salzsäure,  und  brüht  sie  dann  in  dcstillirtcm  
 AVasser  ab, welches  vorher  einige  Stunden  gekocht  hat.  Ich  verwende  besondere  
 Behälter,  worin  ich  z.  B.  die  Objectträger  und  Kammern  wochenlang  von  der  
 einen  Cnltur  bis  znr  nächsten  in  verdünnter  Salzsäure  liegen  lasse.  Und  erst  
 seit  ich  dies  thue,  bleiben  die  Culturen  von  Spaltpilzen  frei;  es  hat  ausserdem 
 '1  E r r f e U ,   U e b e r   B a c illu s   p .  1 1 .  V o r t r a g   in   d e r   G e s e l ls c h a f t   n a tu r f .  F r e u n d e   am   1 9 .  F e -   
 b ru a r   1 8 7 S . 
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 doll  V'ortlicü,  dass  sicli  die  Cäilturlösuiigcu  auf  der  Fläche  des  Glases  leielit  
 ausbreiten,  was  in  .Fällen,  wo  dies  nicht  gesclüelit,  sehr  unbequem  werden  
 kann. 
 Um  d ie   N ä h r lö s u n g e n   p il z f r e i   zu  m a c h e n ,  wende  ich ,  wie  schon  
 an'>'cdeutet,  ein  eintägiges  Erhitzen  im  Danqifhade  an.  —  Die  Reagcnsrölirclicn  
 mit  Glasstab  versehen  und  doiipeltem  Miesspapicrverscliluss  verdeckt,  bleiben,  je  
 besonders  mit  den  verschiedenen  Nährlösungen  beschickt,  einen  'l’ag  in  einem  
 besonderen  Dampfbade  stehen,  durcli  dessen  durchlöcherten  Deckel  sie  bis  an  
 den  Rand  ciugcfülirt  worden  können. 
 Die  a tm o s p h ä r is c h e   L u f t   in   den A rb e its r ä um e n   kann ohne Sclnvie-  
 rigkcit  auf  einen  Uunkt  der  Reinheit  gebracht  werden,  wo  Störungen  durch  sie  
 im  Laufe  der  Culturen  wenig  mehr  zu  befürchten  sind.  Die  zu  vermeidenden  
 Filzkeime  schwinmien  als  Staub  in  der  Luft.  Die  Bildung  des  Staubes  wird  
 vornehmlich  durch  TTockiiiss  und  durch  Bewegung  der  Luft  begünstigt.  Man  
 kann  also  den Staub  nach IMögiichkeit  dadurch vermeiden,  dass  man  eine Verstäu-  
 bung  durch  Trockuiss  erschwert,  also  den nach  aussen gut  ahgesehlossenen Cultur-  
 raum  im  Innern  feucht  erhält.  Eine  beliebige Einrichtung,  den  Arbeitsraum  und  
 namentlich  den  F'ussboden  häufig  mit  nassen  Lappen  zu  reinigen,  leistet  hierfür  
 schon  wcscntliclio  Dienste.  Je  weniger  anderweit  in  diesem  Raume  verkehrt  
 wird, je  ausschliesslicher  er  den  spcciellon Zwecken der  I’ilzculturen  dient,  je  grössere  
 Reinlichkeit  man  beobachtet,  um  so  mehr  wird  die Bildung  des  Staubes  im  
 Innern  und  das  Eindringen  desselben  von  Aussen  vermieden  werden  können,  
 ln   einem  besonders  ausgcwählten  und  mit  zweckmässigen  Einrichtungen  und  
 Vorkehrungen  den  Staub  zu  beseitigen  und  seine  Bildung  im  Innern  zu  verliü-  
 ten  versehenen  Raume,  kann  es  nicht  schwer  fallen,  d ie   L u f t  f a s t   g a n z   
 p ilz f r e i  zu  e r h a l t e n ,   und  so  die  grosse  Fehlerquelle  einer  unreinen  Atmosphäre  
 bei  den  Bilzculturcn  nahezu  auszuschalten. 
 Der G e w i n n u n g   e in e s  m ö g l i c h s t   r e i n e n  S p o r e ix m a t e r i a l e s   z u r   
 A u s s a a t ,   zum Ausgangspunkte  für  die  Culturen, müssen wir  unsere Aufmerksamkeit  
 etwas  speciellcr  zuwenden. —  Bei  Filzen  mit grosseii  Fruchtkörpern  sind  die  
 Sporen  leicht  rchi  zu  gewinnen.  Sie werden  in  den  meisten Fällen  in  geschlossenen  
 Behältern  gebildet,  vielfach  sogar  abgeworfen  oder  gar  mit  einiger  Kraft  
 ejaculirt,  und  diese  Sporen,  wenn  sie  in  einem  reinen Raume  auf reinen Object