pilzo oft zai diohten \ erknäuclungen ausbildcn. Die ganzen AlycelvcrzAveigungcn
gehen iu die Bildung der Sporen auf, welche dann als Brandmasse die verzehrten
'l’heile der Nährpiianzen ausfüllcn. Oft gehen dichte, morphologisch
hesondcrs differenzirte Fadenverknäuelungen der Bildung der Sporen voran,
welclie dann später zu einem Sporenhanfcn vcrlmndcn hlcihen z. B. hei Sori-
sporinm und 'L'uhercinia. Ahcr anch in diesen einzelnen Fadenknäueln entstehen
die Sporen nicht ander.s als in dem allgemeinen Fadengeflccht der Atycelien,
nämlich durcli Anschwellung eng hegrenzter Fudentheile, Avobei die xA.nschAvel-
lungcn mitunter einseitig Avie kleine ScitcnzAveige an den Fäden sich zeigen nnd
z. B. hei Geminella und Schizonella') paaiuvcise verbunden hleiben können.
Ueber die Keimung der Brandsporen mehrten sich nach den ersten
Arbeiten von Pirvost, Tidasne und Kühn ebenfalls die Beobachtungen. Fine
ziemliche Anzahl von Brandpilzen Avurde in ihrer xAuskeimung in Wasser untersucht.
KnhtP), de Barg'^), Fischer von Waldheim*), Wolf^), Magnus’*), Winter*),
Schroeter^), Woronin'*) und Avohl noch andere beschäftigten sich mit Aveiteren Keimungsversuchen
dieser Art, Avelche iu den citirten Abhandlungen hcschncben und
abgebildct sind. Viele Sporen von Brandpilzen keimten bis jetzt nicht aus, aber
diejenigen, Avelche auskeimten, zeigten unter sich ziemlich analoge Keimungs-
erscheimmgen. Die Brandsporen trieben kleine Keimschläuclie, welche im besten
Falle 3--5zellig Avurdcn und dann kleine Keimzellen erzeugten. »Die Keimung
mit ITomycelicn und Sporidien«, Avic man für die Folge die Keimlinge benannte,
Avurde sozusagen als die typische hei den Brandsporen bezeichnet. Die Ah-
Aveichungen bestanden in der Grösse der ITomycclien, in der Zahl ihrer Zellen
und in der Stellung der Sporidien am Promycel, an Avelchem sie seitlich einzeln
oder apical in wirteliger Anordnung z. B. bei Tilletia und Tubercinia auf-
9 S c h r o e te r , B e o b a c h tu n g e n ü b e r e in ig e U s t ila g in e e n , B e it r ä g e z u r B i o lo g ie . B a n d i i .
H e f t H I .
9 K ü h n , sp ä te r e A r b e i t e n ü b e r d i e B r a n d p ilz e a n v e r s c h ie d e n e n O r te n .
9 de Bax-ij, P r o t om y c e s m ic r o sp o r u s u n d s e in e V e rw a n d te n . B o t a n . Z e itu n g . 1 8 7 1,
9 F is ch e r voxi W a ld h e im , 1. c . d e r J a h r b ü c h e r 1 8 6 9 /7 (1 .
5' W o lff, 1. C. B ranc l d e s G e t r e id e s e tc .
9 M a gm ts , M y c o lo g is c h e M it t h e ilu n g e n , S i t z u n g s b e r i c h t d e s b o t . V e r e in s d e r P r o v in z B r a n d
e n b u r g . 1 8 7 5 .
9 W in te r , 1. c . d e r lÜ o r a . 1 S 7 6 .
9 S c h r o e te r , 1. c . d e r B e it r ä g e zu r B i o lo g ie .
- 9 1. C. d e r B e it r ä g e z u r M o r p h o lo g ie d e r P ilz e .
treten. An manelierlei Sporidien wurde die Auskeimung zu Kcimsidiläuclien
gesehen. Diese wurde mitunter auch au den Promycelien sclh.st bcobaelitet,
namentlich dann, wenn keine Sporidien ansgcsprosst waren und die Zellen ihren
Inhalt für diese nicht crsehöpft hatten. Die Promycelien von manchen Brandpilzen
z. B. dem Hirsehrand blieben überliaupt steril d. h. sie bildeten keine
Sporidien au s.')
Die Sporidien, welche im Ganzen scliweifällig und mitunter gar nicht
zu Keimschläiichen auswiichscn, zeigten hei einer beträchtliclieii Anzahl von
Formen z. B. hei Tillctia, Entyloma, l'stilago-Arten, Tubercinia etc. die Eigcn-
thümlichkeit, sicli paarweise zu verbinden durch einen melir oder minder feinen
Keimfortsatz. Diese Verbindung hat äussere Achnlichkeit mit der paarwciseii
Verbindung von Sexualzclleii z. B. hoi den Coiijiigaten und anderen Formen der
Thallophyten. Sie ist denn auch und wohl zuerst von de Bury ‘] als eine »Copulation
« bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich schon in der Abhandlung
über Protomyces macrosporus. Man konnte hier noch zweifelhaft sein, ob der
Ausdruck im Sinne der sexuellen Coimlatioii gemeint is t; de Bary hat sich aber
bald darauf in dem III. Hefte der Beiträge in derselben Abhandlung, in welcher
dio Gründung der Geschleehtsorgaiie der Ascomyceten begründet wurde, über
die Bedeutung, welche er dem Ausdrucke unterlegt, hestiiiiinter ausgesprochen.
Er sagt") »Unter C o p u l a t io n ist zu verstehen die Vereinigung von zwei, selten
mehr ursprünglich getrennten Zellen zu einer der Fortpflaiizung dienenden. Die
Verschmelzung solcher getrennter Zellen, welche mit der Fortpflanzung entschieden
nichts zu thmi haben, wie sie hei Pilzen, Flechten etc. vorkommt,
sollte mit der Copulation nicht verwechselt und kann von dieser durch den
von üliger längst oingcführtcii passenden Namen F u s io n iinterschicdeii werden«.
Da de Bary hier ausdrücklich gegen eine I ’erwechselung beider Ausdrücke
spricht, so kann von einem Maniie. der sich mit so grosscr Vorsicht aiisdrückt wie
de Bary, wohl schwerlich angciiomnieii werden, dass er schon wenige Jahre iiaeh-
hcr seine eigene Waniuiig vergessen h a b e , und dass er in der kleinen Ahhand-
9 W o lf f u n d K ü h n 1. c .
Z) * B a , y , B s i t r ä g e zm- M o r p h o lo g ie d e r P ilz e . 1. S e r ie . l'r o tom y e e s u n d P h y s o d e rm a .
") ,le B a r , / , B e it r ü g e , I I I . S e r ie . B em e r k u n g e n o b e r d ie ü e s o ld e c h t s o r g a n e d e r A s c o m y -
c e t e n , y . 8 4 A nm e r k u n g .
K ro f e h l, Butan. Uiiterauchungeiu A'. °