
 
        
         
		s io n c ii.  Die  Fusionen  werden  durcli  kleine  Keimschläuche  gebildet,  welche  
 die  einzelnen  Conidien  austreiben.  Die  Verbindungen  entsprechen  den  frülier  
 nälier  beschriebenen  Fusionen  anderer  Brandiiilze,  cs  genügt  daher  ein  Hinweis  
 auf  dio  Ahhildungcn  Fig.  Kl— 14.  Alehr  noch  als  in  früheren  Fällen  muss  es  
 auffallcn.  dass  die  Fusionspaare  an  Grösse  die  einzelnen  Conidien  überragen.  
 Dies  rührt  daher,  dass  die  ('onidien  nach  eingetretener  Fusion  hcträclitlich  
 wachsen,  und  dass  dann  erst  ein Auswachsen  zu Keimfäden  erfolgt  Fig.  lü— 14;.  
 Freilicli  iinden  sich  unter  den  Conidien  aucli  einzelne  isolirte  Zellen  von  bedeutender  
 (jrösse  vor  'Fig.  S'.  icli  möchte  aber  vermuthen.  dass  sie  den  zerfallenen  
 Gliederzellcn  der  primären  Fruchtträger  (Fig.  5’:  entsprechen. 
 Die   F a d e n a n s k c im u n g   d e r   f u s i o n i r t e n   ( 'o n id ie n   ist  so  auffällig  
 gegenüber  den  isolirt  gebliebenen,  Avelche  viel  kürzere  oder  gar  keine  Fadcn-  
 kcinningen  zeigen  (Fig.  9',  dass  man  an  den  Fäden  die  Fnsionspaare.  wenn  sie  
 entleert  sind,  loicht  aufiinden  kann.  Bald  keimt  eine  der  beiden  Conidien  aus  
 und  der  Inhalt  aus  beiden  wandert  in  den Keimschlauch,  bald  keimen  beide  aus,  
 aber  der Keimschlauch  der  einen  erlangt  in  der  l.ängc  schon  früh  den A'orsprung.  
 AVie  lang  die  Keimschläuche  von  erst  noch  gewachsenen  Fusionspaaren  werden  
 können,  erhellt  aus  den  Abbildungen  Fig.  11 — 14).  Die  dicken  Keimscliläuclie  
 entleeren  .sich,  an  der  Spitze  fortwachsend,  von  hinten  und  zeigen  dann  liier  eine  
 Kammerung  durch  Scheidewände:  der  inhaltcrfüllte  Tlieil  hat  keine  AATinde.  
 Bei  erneutem  Zusatze  von  Nährlösung  beginnt  an  den  Fäden  die  Aussprossung  
 von  Conidien  wieder,  indem  sie  zugleich  nachlassen  in  die  I-änge  zu  ivachsen  
 ■Fig.  II  h). 
 Die  beschriebenen  Einzelheiten  wiederholten  sicli  im  Laufe  molirerer  
 AVochen.  so  lange,  als  ich  die  K e ih e n g e n c r a t io n e n   d e r  S p r o s s u n g e n   überhaupt  
 fortsetzte.  Die  ('onidien  bliehen  dieselben,  ebenso  die Fusionen beim AAachs-  
 thumsstillstande  nnd  ihr  endliches Auswachsen  in Fäden.  Der  Filz macht  in  der  
 endlosen  Conidicnsprossung  in  Nährlösung  keine  Ausnahme  von  den  früheren  
 Formen,  ebensowenig  in  der  ausscliliesslichen  Bildung  der  Sporen  in  den  Nähr-  
 ]itianzen. 
 X.  Ustilago  flosculorum   DC.  üstilago  intermedia  Schroeter.’} 
 T a f e l  V I ,  F ig u r   1 7— 2 7 . 
 AVie  Ustilago  Scabiosae  bcAVohnt  aucli  dieser Brandpilz  die  Antheren  von  
 Knautia  arvensis;  er  ist ferner  auf Succisa pratensis  und Scabiosa  columbaria gefunden. 
   Seine  Sporen  sind grösser  (10 —15— 18  g)  und  dunkler  als  bei  dem  anderen  
 Pilze,  die  Alembran  ist  bräunlich  mit  einem  engmaschigen  Lcistennetz  verseilen. 
 Der  von  Magnus'^)  als  Ustilago  Succisae  beschriebene  Pilz  kann  nicht  
 identisch  sein  mit  dem  Ustilago  intermedia  S.,  wie  cs  Winter'*)  annimmt;  in  der  
 Farbe  und  Grösse  der Sporen  und namentlich  in  der Keimung  besteht  ein Unterschied  
 zwischen  beiden. 
 Die  Keimung  der  Sporen  ist  von  Schroeter  (1.  c.)  beschrieben  und  abgebildet; 
   die  Promycelien  sind  3  bis  4 zellig  und  fallen  häufig  ab,  sie  erzeugten  
 kurz-eiförmige  Sporidien,  die  nicht  copulirten  und  auch  nicht  keimten. 
 Das  von  mir  untersuchte Alaterial  stammt  aus  dem  landw.  Versnchsgarten  
 des  Herrn  Prof.  Kühn,  der  es  mir  gütigst  einsendete;  die  Nährpfianze  war  Scabiosa  
 columbaria. 
 Bei  der K e im u n g   in   AA'asser  wurden  dreizellige  Fruchtträger gebildet,  
 welclie  meistens  von  den  Sporen  abfielen  (Fig.  17  und  18).  Die  Fruchtträger  
 erschöpften  ihren  Inlialt  in  der  Sprossung  weniger  eiförmiger  Conidien,  von  
 welchen  einzelne  am  Fruchtträger  zu  langen  Fäden  austrieben;  ebenso  keimten  
 auch  mitunter  die  nicht  entleerten Zollen  der  Fruchtträger  zu  langen  Fäden  ans  
 (F'ig.  19  und  20).  F’usionen  kamen  weder  an  den  Zellen  der  Fruchtträger  noch  
 an  den  abgcfallenen  Conidien  vor. 
 Der  Z u s a tz   v o n   N ä h iT ö s u n g   zu  den  Sporen  hatte  zunächst  eine  
 viel häufigere Auskeimung  zur Folge.  Die  Fruchtträger  blichen, abgesehen von  der  
 Grosse,  dieselben,  wie  bei  den  Keimungen  in AA'asser  (Fig.  21).  Dagegen  ivar  die  
 AVirkung  der Nährlösung  auf  die  Bildung  der  Conidien  eine  ganz  phänomenale.  
 Rund um  die  Scheidewände  der F'ruchtträger und  an  ihren Enden, Avofcrn  sie  von  
 den Sporen  ahgestossen waren,  sprossten  die  Conidien  kranzförmig  gestellt  hervor. 
 .•f 
 ’)  S c h r o e te r ,  B e it r ä g e   zu r   B i o lo g ie   B d .  I I ,  H e f t   I I I ,  p .  3 5 2   u n d   3 5 3 . 
 2)  M a g n u s ,  M y c o lo g is c h e   M it t h e ilu n g e n   in   H e d w ig ia   1 8 7 5 ,   p .  1 7 . 
 3)  W in te r ,  F ilz e   d e r   K r y p t o g am e n -F lo r a   v o n   R a b e n h o r s t   p . 
 • e f e li l.  Hotan.  Uiitovsuuhuiigen.  V.