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 mindesten  beeinträchtigt  wird. 
 Die  primitivsten  O b j e c t t r ä g e r   solcher  Art  sind  diejenigen,  b e i   w^cl-  
 c lie n   m a n   in   h ä n g e n d e n   T r o p f e n   b e o b a c h t e t .   Wer  mit  ilinen  arbeitet, 
   wird bald  <Ue Reilic  der Uebelstäiidc  erkennen,  die  sich  liier geltend  machen.  
 Der  Cultuvtropfen  kann  mir  klein  genommen werden,  sonst  läuft  er  zum Tropfen  
 zusammen,  er  schwankt  bei  der  geringsten  Bewegung,  die  Keimspore  verändert  
 ihre  Lago  und  ist  mit  starken  Vorgrösserungen  kaum  zugänglich;  dabei  machen  
 sich  an  dem weiter  entwickelten Keimlinge  Schwerkraftskrümmungen  bemerkbar,  
 — kurz  die Beobacditung  ist mühsam und unvollkommen,  anch  dann,  wenn man ge-  
 latinirto Nährlösungen  amvendet.  Den Aiiparat,  in hängenden Tropfen  zu  beobachten, 
   gibt  jeder Objcctträger  ab,  auf  den  mau  einen beiderseits  glatt  geschlitfenen  
 Glasring  legt und  mit  einem Deckglase mit Culturtropfcn  und  Keimling  überdeckt  
 (Fig'.  1;.  Ist  der  Glasring  angekittet,  so  kann  man  etwas  Wasser  hineingeben;  
 besser  aber  ist  es  einen  Ring  mit  seitlich  eingeschmolzencn  Zu-  und  Ableitungsröhren  
 für  feuchte Luft  anzuwenden  
 oder  gar  eine  Kammer  
 zu  benutzen,  die  in  der  
 mittleren Verbreitung  und  Ver-  
 tiefimgWasser  enthält u ndinden  
 cingoschlossenen  Leitungsröh-  
 *'  ren eine coiitinuirlichc Durchleitung  
 von  feuchter  Luft'gestattet-(Fig.  2).  —  Aber  auch Apparate  dieser Art,  so  
 leicht und  gut  sie  für Culturen  von  Algen  zu  brauchen  sind,  leisten  bei  mycologischen  
 Beobachtungen  nur 
 _______     wenig Dienste,  wenn  auch 
 la  schon  weit  bessere,  wie  
 2  angegebener  
 Apparat,  der  aus 
 einer  dicken  Glasplatte  mit  kreisförmiger  tiefer  Rinne  besteht,  in  welche  der  
 krumme  Rand  eines  Deckels  von  Deckglasdicke  üborgrcift;  in  dem  Zwischenräume  
 zwischen  der  Glasplatte  und  dem  Deckel,  den  man  in  der  Rinne  mit  
 AVasser  oder Quecksilber  abspcrrt,  während man  durch  eingeschmolzcne  Lcitungs-  
 rühren  Luft  einleiten  kann,  sollen  hier  die  Boohachtimgcn  ausgeführt  werden. 
 Zweckmässiger  als  die  angeführtiui  A))purate  sind  d ie   K am m e r n   von  
 r  ReckUiKfhan.sciidie  von  Geisskr  in  Berlin  angOertigt  werdiui.  l‘>in  Zu-  und  
 ‘Vbleitmi'’srohr  führt  zu  einem  mittlerim  runden  Kammerrauni  aus  deekglas-  
 dickein  Glase,  der  an  einer  Seite  hach,  an  der  aiidc'rn  so  wOt  vertieft  ist,  (hiss  
 die  Ober-  und  ITitcrseite  in  der  Alitte  an  einer  Stelle  .si(d)  fast  berühren,  und  
 dass  an  dieser  ein  ca])illarer  'l'ropfeii  hängen  bleibt,  w'enii  man  die  Kammer  voll  
 AA^asser  saugt  und  dieses  dann  aiistiiessen  lässt.  Mau  kann  je  nach  dem  Bedürfnisse  
 den  Kammerraum  gross  oder  sehr  klein  machen,  und  ebenso  eine  beliebige!  
 A'ariation  in  den  Dimensioiu'u  des  Raumes  tür  den  ca])illaren  Troi)fen  cintreten  
 lassen  : ITg.  3  h—e).  AVendet man  nun  statt AVasser  eine mit  Filzkeimen  beschickte 
 F ig - 
 Nährlösung  für  die  reine  Kanmier  an.  so  ist  cs  nicht  schwer,  mudi  einigen  Frohen  
 die  Zahl  der Sporen  oder  Keime  durch  wedteren  Zusatz  an Nährlösung  so  zu  1h‘-  
 messen,  dass  schliesslich  nach  der Lntlccriiiig  in  dem  caiMlareu Tropfen  nur • eine  
 Spore  oder Keim  zurückhleibt,  der  nun  zum Gegenstände der Beobachtung gemacht  
 wird.  Von  d('r  tiachcii  Seite  aus  ist  der  Keimling  mit  den  stärksten  Linsen  zu  
 erreichen. 
 A b e r  a u c h   d ie s e   K am m e rn   s in d   n i c h t   fü r   a l l e   F ä l l e   a u s r e i c 
 h e n d .  Schon  dann  wenn  man  einzellige  Filze,  namentlich  aber  Spaltpilze  bis  
 zu  den  kleinsten  Formen  verfolgen  will,  stösst  man  auf  unüberwindliche  Schwierigkeiten. 
   Die  kleinen  Zellen  lassen  sich  mit  den  starken  Linsen,  mit  denen  
 man  sie  allein  selicn  kann,  nicht  tixircn,  sie  verschieben  sieh  in  dem  capillaren  
 Tropfen  ohne  ITitorlass,  und  man  überzeugt  sich  bald,  dass  hier  die  Dienstleistung  
 der  Kammer  zn  Lude  geht.  D e r  c a p i l l a r e   T’r o p f e n   is t  zu  t i e f ,   d ie 
 I tr f if o ld .  lloUii.  üntPrsucliungflu.  IV.  ii