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 wieder  andere  1  sogar  '2  Jahre  stehen  lassen,  dabei  ihr  Aiistrocknen  verhindert,  
 und  habe  noch  nach  dieser  langen  Zeit,  sowie  nur  das  Liclit  einwirktc,  die  
 reieliste  Fruelitkörpcrbildung  bcobaelitet.  Für  die  Bcnrtlieilung  der  Lebensweise  
 der Basidiomyceten überhaupt,  namcntlicli  der  vegetativen Zustände,  durften  
 diese  Beobaclitungen  iiiclit  oline  Interesse  sein,  da  sie  zeigen,  dass  diese  olmc  
 Dauerzustände  zu  bilden  und  ohne  erkennbar  zu  wachsen  mehrere  Jahre  vege-  
 tireii  können,  und  also  mit Grund  vcruiutlion  lassen,  dass  die  reielien  vegetativen  
 Untwickluiigen,  die  man  in Bergwerken,  in Kcllcni  nnd  ändern  iiiistorii Raumen  
 voriiiidct,  sterile  Bildungen  sind,  welche  ohne  die Mitwü'kung  dos  Lichtes  niclit  
 zur  Fruchtbildung  kommen  können 0. 
 ITm  die Anlagen  von Fruclitkörporn  beim Coiir.  ephcmorus  liervorzurufen,  
 genügt  eine  Exposition  von  24  Stunden,  vielleiclit  noeli  kürzere  Z e it;  sie  bilden  
 sicli  dann  nacliträglicli  im Finstern  aus, während  man nacli  der Bcleuclitung nocli  
 keine  Spur  von  ihnen  sieht.  Boi  ausgobildcten,  aber  oline  Licht  verwelkten  
 Fruchtkörpern  genügt  eine  Exposition  von  4— 5  Stunden  die  dann  noch  schlaft  
 erscheinondcn  FriiclitkOiiier  im  Einstern  zur  l'urgcscenz  und  zum  Ahwcrfen  der  
 Sporen  zu  bringen.  —  Ueber  anderweite,  leider  iu  ihrem  Gange  durch  meine  
 Kranklieit  unterbrochene  Versuclie  bezüglich  der Bedeutung  des  Liclites  für  die  
 Frnchtkürperanlage  und  ihre  Entwicklung  hei  Basidiomyceten  werde  ich  spater  
 bcrieliten,  aber  schon  hier  anführen,  dass  der  Fall  beim  Copr.  cpliemcrus  nicht  
 vereiniielt  dastelit. 
 I)  N e u e r d in g s   lia b e   i c b   a u s   e in em   B e r gw e r k e   a u c h   E r u c h tk ö r p e r   v o n   F o ly p o r u s -A r t e n   z u g 
 e s c h ic k t   e r h a l t e n ,   w e l c h e   g a n z   im   E in s t e r n   g ew a c h s e n   s e in   s o ll e n .  E in e   v o n   d i e s e n   E o rm e n   m   
 d e r   G e s t a lt   e in e s   la n g e n   B a u m a s t e s ,  is t   d a s   w u n d e r b a r s t e   G e b ild e   ,  w e l c h e s   m ir   v o n   e in em   B a s id 
 iom y c e t e n   b i s   j e t z t   z u   G e s ie b t   g e k om m e n   is t .   E s   i s t   n a c h   A r t   e in e s   8 ym p o d iu m s   a u f g e b a u t   u n d   
 t r ä g t   in   t r e p p e n fö rm ig e n   E t a g e n   a lt e r n ir e n d   n a c h   l in k s   u n d   r e c h t s   d ie   e in z e ln e n   g e t r e n n t e n   H y m 
 e n ie n .  D a s   n ä c h s t   h ö h e r e   H ym e n iu m   s c h e in t   d u r c h   s e it lic h e   A u s s p r o s s u n g   a u s   d em   R ü c k e n   d e s   
 t ie f e r e n   z u   e n t s t e h e n   u n d   d i e s e s   zu r   S e it e   z u   d r ä n g e n ;   w e it e r e   E in z e lh e i t e n   m u s s   ic h   fü r   d a s  
 n ä c h s te   H e f t   v e r s c h ie b e n . 
 Mortierella  Rostafinskii. 
 lie b e r   diesen  kleinen  Schimmelpilz  habe  ich  bereits  im  Jahre  187G  eine  
 kurze  Mittheilung  gemacht’).  Ich  fand  ihn  auf  Pferdemist  und  cultivirtc  ilni  
 für  die  weitere  Untersuchung  auf  ausgekochtem  ])ilzfrcien  Substrate,  wo  er vollkommen  
 rein  zur  üppigsten  Entwicklung  gelangte.  Xacli  5 — G  Tagen  zeigten  
 sich  die  ersten  Kruchtträgcr  mit  grossen  weissen  Sporangien  auf  der  Oberiiäche  
 des  Substrates.  Bald  erschienen  sie  auch  auf  den  freien  Wänden  des  Cultur-  
 gefässos  nnd  breiteten  sicdi  schliesslich  über  den  ganzen  Glasdeckel  aus. 
 Es  war  liier  schon  mit  hlosscni Auge  deutlich  zu  sehen,  dass  die  k u r z e n   
 F r u c h t t r ä g e r   iu  so  weiter  Entfernung  vom  Nährboden  an  langen  Stolonen  
 gebildet  -wurden,  die  auf  ihm  ilireii  Ursprung  nahmen  lEig.  1— G.s'DTaf.  
 Durch  ein  dickes  Bündel  von  llliizoidcn waren  die  Eruclitträger  dort,  wo  sie  aus  
 den  Stolonen  entsprangen,  an  ihre  l'nterlage  befestigt  (Fig.  3— 6  rh).  Normaler  
 Weise  w'ar  die  Bildung  der  Rhizoidcii  an  der  Basis  der  Fruchtträger  eine  so  
 reiche,  dass  sic  den unteren Theil  desselben  miteinhüllten  und  sich  hier,  auf  das  
 engste  verbunden,  zu  einem  förmlichen  Gew'ebe  zusanimenschlossen,  welches  aus  
 schcidcwandloscn  Schläuchen  zusammengesetzt  war.  Dies  Gewebe  reichte  häuhg  
 bis  zu  '/i  der Höhe  der  Fruchtträger hinauf,  gleichsam  e in e   K a p s e l   b ild e n d ,  
 aus  welcher  die  Spitze  des  Fruclitträgers  mit  dem  Sporangium  frei  hervorragte.  
 An  solchen  Stellen,  wo  die  Entwicklung  der  Fruchtträger  eine  besonders  reiche  
 war,  bildeten  die  (Massen  der  Rhizoidcn  benachbarter  Friichtträger  eine  fest  ge- 
 'i  B r e f e ld ,   A U eiter e   M it t lie ih in g o n   ü b e r   c o p u lir e n d e   P ilz e .  S i t z u n g s b e r i c h t   d e s   b o t a n is c h e n   
 A e v e in s   in   B e r l in   um l  d e r   G e s .  n a tu r f .  F r e u n d e   2 0 .   J u n i  1 8 7 0 , 
 BrpfoUl.  Uotaii.  I'iilnrsnchiiiiRpJu  IV.  11