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 stellt  natürlich  ebenso,  ^wie  bei  anderen  Pil/d'ormen,  im  directen  Zusaninienban^e  
 mit  der  Ernährung.  Dieser  Umstand  darf  für  die  Unterscbeidun<>'  der  Formen  
 nicht  nnbeaebtet  bleiben.  Ihre  ( ’haraktere werden, wie  schon  beim  P,  anomalus 
 ii-ezeifit  wurde,  mehr  oder  minder  nndcutlicb  nnd  vorAviscbt.  Im  Bau  der  S])o-  
 ran<;ien,  in  der  Form  der  ((olumclla  und  sogar  in  der  Gestalt  der S])oren  zeigen  
 sich  \ ’ariatioiien,  Avelche  in  normaler  Cultur  sofort  verschwinden.  Avelche  aber  
 voreilig  beurtUeilt  znr  Annahme  neuer  Formen  füliren  können. 
 \'o n   n i c h t   zn  u n t e r s c h ä t z e n d e r   B e d e u tu n g   f ü r   die  F o rm a u s b 
 i l d u n g   is t  a u c h   n o c h   b e i  e in z e ln e n   F o rm e n   d a s   L ic h t.  Es  ist  bekannt. 
   dass  die  Fruchtträger  stark  ])ositiv  heliotropisch  sind,  ebenso  ist beobachtet,  
 dass  die  Decajiitation  bei  Ausschliessung  des  Liclites  verzögert werden  kann,  bei  
 P.  oedipus  um  kürzere  Zeit,  beim  P.  crystallinus  um  einige  Stunden,  beim  P.  
 roridus  sogar ganz;  dabei  wachsen  die  'l'räger  länger  aus als  sonst.  —  Ueber  den 
 P.  m ic r o s p o r u s   liegen  keine  näheren  Beobachtungen  vor,  bei  ihm  ist  die 
 AVirkung  des  Lichtes  am  grössten;  d ie   F r i i c h t t r ä g e r   v c r g c i l e n   o h n e   
 L i c h t  v o l lk o m n i e i i ,  o h n e   d a s s   cs  z u r   A n la g e   d e r   S p o r a n g ie n   kommt. 
 Wählt  man  vergleichende  Cnlturen,  welche  zum  Theil  im  F'instern,  zum  
 T'heil  im  Lichte  gehalten  sind,  für  die  ivcitcre  Beohachtung  aus,  so  lässt  sich 
 leicht  ermitteln,  ivic  bis  zur  Anlage  der  Fruchtträger,  die  mit  dem  G.  oder 
 7.  Tage  in  allen  Culturen  als  rothe  Knöllclicn  auf  dem  Substrate  erscheinen,  
 das  Licht  ohne  alle  Bedeutung  ist.  Am  nächsten  Morgen  sind  diese  Anlagen  
 dann  aber  auf  den  beleuchteten  Culturen  zur  Reife  gelangt  und  iverden  ab-  
 gcworfen.  während  auf  den  anderen,  welche  im  Finstern  stehen,  die  Träger  ctiva  
 '/2  ^oll  Länge  erreicht  haben  mögen,  an  ihrer  wachsenden  Spitze  eine  gelbe  
 Zone  zeigen,  aber  kein  Sporangium  gebildet  haben.  An  den  folgenden  T'ageii  
 dauert  die  normale  Entwicklung  dort  fort,  während  hier  die  Träger  jeden  'l.'ag 
 I I I   M ém o ir e   su r   l e s   M u c o r in é e s   1.  c .  A n n .  d .  s e .  n a t . ) .   D a   e s   le ic h t   i s t ,   s ic h   im   W e g e   d e r 
 U u ltu r   v o n   d e r   Z u v e r lä s s ig k e it   m e in e r   A n g a b e n   z u   ü b e r z e u g e n ,  s o   h a lte   ic h   e s   fü r  u n n ö t h i g ,  d ie 
 A u s fü h r u n g e n   d e s   H r n .  v an   Tieghem  w e i t e r   z u   b e r ü c k s ic h t ig e n .  U e b r ig e n s   r e ic h t   e in e   b lo s s e   E r -   
 w ä g im g   s c h o n   z u   ih r e r   B e u r t h e ilu n g   a u s .  D e n n   w e n n   e s   r ic h t ig   w ä r e ,  d a s s   m a n   d ie   g e s c h le c h t li 
 c h e n   E r n c h t fo rm e n   s o   le ic h t   im   AVege  g e e ig n e t e n   S u b s tr a te s   u n d   z u t r e ff e n d e r   E r n ä h r u n g   h e r s t e ile n   
 k ö n n t e ,  s o   m ü s s t e   e s   g e r a d e z u   u n b e g r e if lic h   e r s c h e in e n ,   Avarum  d a   H r .  v a n   Tieghem   z u   d e n   v ie le n   
 Z j -g om y c e t e n   m it   n u r   u n g e s c h le c h t lic h e r   E o r tp f la n z u n g ,  d ie   e r   b e s c h r ie b e n ,   n i c h t   s c lio n   lä n g s t   d ie 
 z u g e h ö r ig e n   g e s c h le c h t lic h e n   P 'ru ch tfo rm en   d u r c h   k ü n s t li c h e   (Ju ltu r   I ie r g e s t e llt   h a t. 
 um  (las  Dopiultc  des  ersten  Tases  sewaeli.scii  sind,  an  der  Spitze  die  
 AVaclisthnniszonc  aber  keine  Sporangieii  zcdsmi-  Das  I .ängcnwaclistliuin  geht  fort, 
 I  4 liuig,  dio  T'i'äger  orreichon  cino  Dingo  von  8—1II Zoll,  dann  stolien  
 sie  still,  die  gclbo  Spitze  vorschwiudot,  <lor  Inhalt  ist  orsoliöpft  und  dio  ivoissen  
 soidcnglän/.ondon'ITägor wolkoii  ah  olmo  dio  Bildung von  Sporangien;  die  ganzen  
 Culturen  enden  steril 
 Um  die  Dauer  der  Bideuehtuug  zu  h(;stimmeii,  die  für  die  Bildung  d(!r  
 Sporangien  ausreichend  ist,  cxponirte  ich  die  Culturen,  sobald  sich  die Anlagen  
 der  Sporangien  au  der  Oberfläclie  zeigten,  1,  2,  3  und  4  Stunden  dem  Lichte.  
 Es  zewtc  sich,  dass  s c h o n   e in e   z w e i s t ü  n d ig  c  B e l e u c h t u n g   h i n r c i c h t c ,   
 d ie   A n la g e n ,  w e lc h e   w ä h r e n d   d e r   E x p o s itio n   k e in e   w a h r n e h m b 
 a r e n   V e r ä n d e r u n g e n   z e i g t e n ,   im   F i n s t e r n   z u r   E n t  w ie  k 1 u n   zu  
 b r in g e n .  An  den  länger  heleuehtetcn Culturen  ivar  die  Zahl  der  reifen  Frucht-  
 träger  am  nächsten  Morgen  im  A'crhältniss  grösser  und,  wie  es  schien,  auch  die  
 Sporangien  selbst.  Auf  die  noch  niclit  angelegten  Fruchtaiilageii  des  folgenden  
 'l'ages  hatte  die  Beleuchtung  keinen  Einfiuss  gehabt,  sie  vcrgeilten,  wenn  das  
 Licht  ausgeschlossen  blieb. 
 Ein  minimaler  Zutritt  von  Licht,  etwa  durch  eine  Ritze  des  Schrankes  
 oder  des  Vcrschlussdeckels  künstlich  hergestellt,  machte  sich  sogleich  bemerkbar. 
   Es  wurden  S^iorangicn  angelegt  und  langsam  ausgebildet;  dabei  wandten  
 sich  alle  Träger  so  energisch  der  Lichtquelle  zu,  dass  ihre  säramtlichcn  Spitzen  
 sich  dort  dicht  zusammenlcgtcn. 
 Bei  V e r s u c h e n   im   b l a u e n   u n d   g e lb e n   L i c h t e   vcrhiclton  sich  die  
 Cnlturen  hinter  Kupferoxydammoniaklösnng  fast  wie  hei  gewöhnlicher  Beleuchtung; 
   h i n t e r   e in e r   L ö s u n g   v o n   d o p p e lt  c h rom s a u rem  K a l i  v e r g c i l t e n   
 a lle   E r u c l i t t r ä g e r   wie  im  Finstern,  sic  legten  keine  Sporangien  an,  a b e r   s ic   
 z e ig t e n   d e n   in t e n s iv s t e n   p o s i t i v e n   I l c l i o t r o p i sm u s .   Durch  Umdrehung  
 der  Culturen  in  Pansen  von  einigen  Stunden  nahmen  die  Krümmungen  
 eine  zickzackförmige,  hei  kleinen  AVinkelii  eine  korkzieherartige  Form  an,  die  
 deutlich  erkennen  licss,  dass  die  AA'achsthumszone  nur  an  der  Spitze  gelegen  ist.  
 Der  P.  micros])orus  kann  allen  denen  als  ein  besonders  geeignetes  A'ersuchs-  
 ohject  cmpfolilcn werden,  welche  sich  von  der  Unrichtigkeit  des  bis  dahin  geltenden  
 Satzes  überzeugen  wollen,  dass  die  mechanischen  Leistungen  des  Jii(;htes,  
 also  auch  die Erscludnungen  dos  Ilcliotropismus,  an  die  stark  hreidiharen  Strahlen