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gostosson. Dass sich an den rroinycclien kleine Zellen bilden, ist ebenfalls, wenn
auch nicht zuerst A'on Tulasne. so doch von anderen z. B. von Fischer v. Wa/dheim
und Schroeter angegeheii, für sic wurde dio von den Rost])ilzcn licrübcrgenomtncno
Bezeichnung » S p o r id ie n « verwendet. Die paarweise Verbindung der Sporidien
unter sich und mit den Zellen der Promycelien ist von Fischer von Waldhemi
beschrichen und abgehildet worden (1. c). Die \ ’erhindung wird der allgemeinen
Auffassung entsprechend als »C'o])ulation<‘ bezeichnet.
Die reifen Sporen <lcs Antherenbrandes, Avclche ich zu meiiien Culturen
verwendete, k e im t e n in W a s s e r reichlich, wenn auch niclit allgemein aus.
Die netzförmig verzierte Aussenmembraii wurde in einer feinen Oeffnung von
einem Keiinschlauclio durchbroclien, Avelchcr sich zur Cylinderform verlängerte
nnd dann durch 1 oder häufiger durch 2 (Quei'Avände in 2 oder 3 Zellen tlieilte.
(Taf. L. Kig. 1 und 2'. Dio Keimliugc trennten sich fast allgemein von den Sporen,
ihre beiden Endzeilen zeigten nach der Abtronming oben und unten eine leichte
N'crjüngung (Fig. 3—11:. An den Promycelien bildeten sich nun an den Enden
oder au den (QucrAvänden durch Sprossung die bekannten kleinen eiförmigen
S{)oridien ans (Fig. 1 und 2). Diese sprossten nur hie und da, nicht allgemein
aus den Zellen der Promycelien aus ; darum erschöpfteii nur wenige Zellen ihren
Inhalt zur Bildung der Sporidien, die anderen blieben inhalterfüilt. Die ab-
gesehnürten Sporidien bildeten vereinzelt direct aus .sich eine neue Sporidie,
Avelclie im \ ’erhältniss kleiner austiel.
In gut gekeimten Aussaaten der Sporen in Wasser .fanden sich nach
24 Stunden die Promycelien in Menge vor, die meisten ahgeAvorfen, Avenigc mit
den Sporen noch in Wrhindung. Aus den gethoiltcn Promycelien sprossten
Sporidien aus, welche zum Theil schon abgefallcn und in der Bildung von Se-
cuiulärsporidien begriffen waren. — Blieben die (,’ulturen nun nocli einen Tag
stehen, so Avaren d ie s o g e n a n n te n C o p u l a t io n e n inzAvischen sehr häufig
eingotreten. SoAVohl die abgeschnürten Sporidien, grosse und kleine (Fig. 12),
als auch die Fromycelien selbst, haben sich in ihren Zellen paarAveise verhundcii
'Ijüg. G). DazAvischen sind Fälle häufig, in Avelclieii Conidien mit den Zellen
der Promycelien in Verbindung getreten sind durch einen hier kürzeren, dort
längeren dünnen Faden (Fig. 4, 5, 8, 9 und 11). Es ist leicht zu ermitteln, dass
die Verbindungen durch dünne fadenförmige KcimschläucUc hcrgcstellt Averdeii,
Avelclie die Sporidien oder auch die Zellen der Promycelien zu bilden vermögen.
Die Keimschläuche treffen zu zweien zusammen, sich zu verbinden, oder sie
treffen auf ungekcimto Sporidien und ITomycelzellen, um an der lierülirtcn
Stelle die Verbindung ehizuleiten. Die Vcrhindung von Sporidien. grossen und
kleinen, ist fast ebenso häufig, wie die Vereinigung von Sporidien mit Promy-
celzcllcn. An einem Promycel finden sieh nicht selten 2 Sporidien mit einzelnen
Zollen in kürzerem oder längerem Fadenfortsatz verbunden vor (Fig. 8,. Bei der
Verbindung von Promycelien, d. h. der Verbindung ihrer einzelnen Zellen untereinander
können die mannigfachsten Variationen eintreten, die in den Kig. 4
bis 11 dargcstellt sind ; eine doppelte A'crhindimg zwischen 2 Promycelien ist
durchaus nicht selten (Fig. 7). Selbst ZAvischen den Zellen ein und desselben
ITomyccls erfolgt mitunter eine Verbindung iu Form einer Oese (Fig. 4 \
AVcim die Keim sch läu clie, Avclclie die Verbindungen lie rste llcn , keine
Sporidien oder ITomycclien angetroffon h aben, so stehen sie n ach einiger Zeit
im AVaclisthum still (Fig. 11).. Die Sporidien keimen immer n u r zum T h e il aus,
ih re Keimschläuche h le ib en Aveit k ü rz e r Avic diejenigen, Avelche von den Zellen
der ITomycelicn geb ild et Avcrden. Diese können, Avenn eine A'erbindung nich t
e rre ich t wird, ziemlich lang auswachsen. Die Zellen, welclic sic bilden, entleeren
sich dabei alimählicli, schliesslich en tle e rt sich auch der Keimschlauch
n ach h in ten in dem Maassc, als cr nach vorn Avciter Avächst, u n d ScheideAvände,
von h in ten nach vorn im le eren Fad en auftretend, begrenzen n ach einander die
in lialterfü llten Fadcneiiden.
Die bcschriebeiu' Verbindung erfolgt gcwölinlicli paarweise, es verbinden
sich aber auch mehr wie 2 /.eilen, namentlich mehr wie 2 Sporidien mit einander;
sobald man mir danach sucht, erweisen sieh Vorkonminissc dieser Art
als keine Seltenheit 'Fig. 13).
Hie vcrhundouen Sporidien und Ihüinycelzellen keimen nach längerem
Liegen in AVasser vereinzelt in Fäden aus, viele keimen nicht aus und gehen
in der Länge der Zeit unter. Im Ganzen genommen ist cs immer mir ein
wechselnder Briiclithcil der Keimlinge und der Sporidien, welcher überhaupt zu
etwas längeren Fäden aiiskcimt.
AA'omi man sich die A'orstelluiig phiiisihcl machen will, wie die Keime des
parasitisch Ichciideu Pilzes in die betreffenden Nährpflanzcn liineiiigelangen, so
ist dio Fadonauskciniiing der Sporidien und Promycelien die erste nothweudige
A’oraussetzung hierfür. Dio sich fadenförmig verlängernden Keimschläuche sind