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 eine  zweite  getrieben.') 
 Die  weiteren  Culturen  in  Nälirlö.suug  wurden  mit  einzelnen  Kcimsiioren  
 gomaelit.  Sobald  sie  in  "Wasser  Kranzkörpereben  oder  aus  diesen  Conidien  gebildet  
 liatten,  erfolgte  der  Zusatz  an  Nährlösung.  Mehr  Avie  100  Culturen  habe  
 ich  so  gemacht  und  immer  mit  dem  gleichen  Ausgauge.  Die  Kranzkörperchen  
 der  Conidien  wuchsen  durch  reichliche  \'erzwcigung  ihrer  Kcimscliläuche  zu  
 dem  vorhin  erAvähuten  feinfadigen,  in  der  Luft  schiieeweiss  erscheinenden  M y c 
 e l iu m   aus.  ln   der  Feinheit  ihrer  Fäden  coiitrastiren  die  ¡Myeelien  auffallend  
 mit  dem  dicken  Keimschläuehe,  Avelcher  aus  den  Sporen  der  'i'illetia  in  AVasser  
 austreibt  (man  vergl.  die  f'ig.  25—28  und  Fig.  45).  Iu  den  äussersten  A'er-  
 zvveigiiiigeii  erscheinen  die  Fäden  immer  am  feinsten,  die  älteren  'I'lieile  sind  
 etwas  dicker.  Die  A'erzweigungen  stehen  von  den  dickeren  riau])tiaden  sparrig  
 ab.  sie  biegen  sich  oft  iu  eleganter  Form  ohne  sich  aufzurollen  oder  zu  vcr-  
 knäueln  (Fig.  44).  In  den  centralen  Partien  der  Mycelien  nehmen  dio  Verzweigungen  
 sehr  bald  so  zu,  dass  ein  dichtes  Gcilcclit  von  Fäden  zu  Stande  
 kommt:  iu  den  peripberiscli  gelegenen  Fäden  sind  dagegen  alle Einzolliciteii  der  
 Gliederung  vollkommen  übersichtlich  und  klar. 
 Soweit  ich  mit  den besten und  stärksten  Linsen  die  Fäden,  soAvolil  dickere  
 ältere Avie  dünnere jüngere,  untcrsuclite,  fand  ich  iu  ihrem  dichten  äusserst  feinkörnigen  
 Inhalte  keine  ScheidcAvände.  Diese  traten  erst  auf,  AA’enn  d ie   F r u c t 
 i f ic a tio n   in  den  Fäden  beginnt.  Die  Zeit,  wenn  diese  eintritt,  ist  ganz  vcr-  
 scliiedeii.  Bei  .schlecht  ernälirten Alycelien,  die  klein  bleiben  und  nach  Avenigen  
 'L'agen  schon  den Eiidimiikt  der EntAvicklung  erreicht  haben,  erfolgt  die'Bildung  
 der  ( ’uiiidieii  an  den  Fäden  schnell,  also  nach  wenigen  Tagen,  ln   anderen  
 Fällen,  avo  die  Mycelien  grösser  Averden,  also  bei  guter  Ernährung,  vergehen  
 meist  5—-()  lä g e ,  bis  die  Conidien  sich  zeigen.  Aber  auch  hierin  besteht  keine  
 llcgclmässigkeit.  Ich  habe  Mycelien  mit  demselben  Materiale,  mit  denselben 
 ')  A u s   R a um r ü c k s ic h t e n   h a b e   ic h   m eh r e r e   g r ö s s e r e   Z e ic h n u n g e n ,  in   w e l c h e n   a u s   e in z e ln e n   
 K r a n z k ö r p e r c h e n   k l e in e   f r u c t if ic ir e n d e   M y e e lie n   g e w a c h s e n   s in d ,   n i c h t   w ie d e r g e g e b e n .  —   Hie  s in d   
 in   n i c h t s   v e r s c h ie d e n   in   d e r   F r u c h tb a r k e it   a n   C o n id ie n   u n d   sp ä te r h in   an  D a u e r sp o r e n   v o n   d e n   B i l d 
 u n g e n ,  w e lc h e   a u s   p a a rw e is e   v e r b u n d e n e n   K r a n z k ö r p e r c h e n   od e r   a u s   d e n   C o n id ie n   g e z o g e n   w e r d 
 e n .  D a s   M y c e l  m it   ( ’o n id ie n   in   F ig .   4 4   i s t   v o n   e in em   e in z e ln e n   K r a n z k ö r p e r c h e n   g e b ild e t . 
 Näl.rlösuugcii  gc/,ogeii,  und  der  eine  Tlieil  von  ilmen  fruetificirtc  nncli  3 - 3   
 Tagen,  ein  anderer  wuchs  dafür  mehrere  Wochen  vegetativ  fort,  und  dann  erst  
 trat  die  Bildung  der  Conidien  allgemein  und  geradezu  massenhaft  ein. 
 Diese Mycelien,  welche  in  ihrem Acussorcn  in Niclits  von den  vegetativen  
 Bildungen  beliebiger  anderer  Pilze  ahwichen,  crreicliteii  auf  dem  Objeettrager  
 mehr  wie  einen  halben  Zoll  im  Durchmesser,  Die  mittleren  Tlieile  bildeten  
 einen  förmliclien Rasen,  der  nach  dem Umfange  etwas  lichter wurde nnd  dann  in  
 die  einzelnen Fäden  mit  ihren  klar  nnterseheidbaren Verzweigungen  auslief;  eine  
 Wiedergabe  solcli  üppiger  Bildungen  ist  unmöglich. 
 In  kleinen,  nahezu  ausgewaclisenen  Mycelien  sieht  mau  d ie   C o n id i e n   
 gleichzeitig  an  allen  Fäden  aussprossen.  Boi  grösseren  Mycelien  sicht  man  sie  
 in  einiger  Entfernung  vom  Umfange  und  in  den  centralen  Tlieilen,  soweit  sie  
 dort  in  dem  dichten  Fadengefleclitc  unterscheidbar  sind.  Dir  Auftreten  he-  
 zoiclinet  nicht  einen  .Stillstand  in  der  vegetativen  Entwicklung  des  Myceliums.  
 Solche  Fäden  und  Fadcuvcrzweiguiigen,  die  zunächst  niclit  fructiiiciren,  wachsen  
 fort,  wälircnd  die  anderen  sich  in  Conidienbildung  erschöpfen. 
 Die  Conidien  bilden  sich  an  besonderen  kleinen  Seitenzweigen,  deren  
 Spitze  sich  zur  Kcgelform  verlängert  und  dann  als  Conidie  ahgegliedert  wird  
 (Fig.  45).  Der  Conidienspross  ist  verhältnissmässig  dick  und  an  der  Stelle,  wo  
 cr  am  Faden  aussprosst,  ist  auch  der  Faden  dicker  und  breiter  geworden.  Oft  
 ist  dies  sehr  aufflUlig,  oft  anoli weniger.  Die  iu  Fructification  begriffenen  Fäden  
 bekommen  so  ein  etwas  knotenförmiges  Ansehen.  Sobald  der  kurze  Scitenspross  
 die Luft  eiToiclft liat,  bildet  sieb  die Conidie  an  der  Spitze  aus.  D io   C o n id ie n s 
 p r o s s e   s t e h e n   e i n z e l n   nnd  immer  in  einiger  Entfernung  von  einander  an  
 den  fructificirenden  Fäden.  Diese  sind  also  hald nachher  mit  einzelnen Conidien  
 besetzt,  die  in  die  Luft  ragen  und  hier  besonders  hcrvortretcn.  sobald  sie  ihre  
 volle Anshildung  erlangt  liabcn.  In  dem klaasse  aber,  als  sie  deutlicher  werden,  
 treten  die  Mvcclfädcn,  an  welchen  sic  sitzen,  bis  zur  Uuscheinbarkeit  zuTÜck.  
 Ihr  liilialt  ist  für  sic  entleert,  und  die  entleerten Membranen  sind  sehr  vergäug-  
 h d ,  und  glcidi  nadilier  kaum  noch  zu  selien.  Es  folgt  liieraus,  dass  sieh  Fäden,  
 mit  reifen Conidien  hcsotzt,  für  die  engere Beobachtung  nicht  eignen;  man  muss  
 vielmehr  solche  Fäden  answählcn,  an  welelicn  ihre  Bildung  noch  im  Gange  ist;  
 je  lichter,  d.  h.  je  ärmer  an  natürliclien  Verzweigungen  sie  sind,  um  so  deut-  
 lid ic r  wird  das  Bild.  Die  Conidiensprosse  sind  als  dickere  Aussackungen  sofort 
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