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 Steng(dtlicilen  einige  kleine  iSclerotion,  legte  dann  die  Piianzen,  welche  oben  
 am  Stengel  noch  grün  Avuron,  in  eine  'rrommcl.  liie r  konnte  ich  verfolgen,  
 Avic  die  Erkrankung  von  den  AA'nrzelii  her  in  dem  lobenden  gesunden  Stengel-  
 theil  allmählich  höher  liinaufging,  wie  damit  Schritt  haltend  neue  Sclerotien  im  
 Innern  und  auch  an  äusserlicli  hervortretenden  Avoissen  Mycolmasscn  gebildet  
 Avurden,  und  Avic  sichtbar  alle  GcAvebspartion  des  Stengels,  die  von  den  fortschreitenden  
 (Mycelien  orgritfcn  Avurden,  Avelkten  und  abstarbcu.  Auf  Querschnitten  
 zeigte  sich  das  Mycclium  in  allen  zarteren  GcAvcbsolcinenten,  iianicnt-  
 lich  an  der  Alarkscheido  und  in  der  llindc  (Fig.  13).  Die  ZollAvändc  Avaren  von  
 den  Hyphen  durchbrochen,  die  befallenen  Gewebe  verfallen  und  Avelk.  Am  
 Alark  und  anch  in  der  llhide  wai’cn  Sclerotien-Anlagen  als  dichte  Hyplicn-  
 gcilochtü  leicht  zu  unterscheiden  (Eig.  13i).  Die  nicht  zerschnittenen  Anlagen  
 reiften  mit  dem  AbAvelken  des  Stengels  und  blieben  in  diesem  zurück,  häufig  
 als  scliAvarzc  Knötchen  reihenAveise  die  Markhöhlc  erfüllend. 
 Da  ich  Aveder Siioren  von  dem  Filze hatte,  noch  auch  Toxhnamburiiilanzen  
 zur  Infection  auftreibeii konnte,  drohte  die Beobachtung mit  den  gefundenen  Sclerotien  
 und  den  angeführten  Details  ihr  Ende  zu  erreichen.  BoA’or  dies  noch  
 geschehen, versuchte  ich,  ein kleines Mycelfiockchcn von der Oberfläche  des  letzten  
 Stengels reinlich  abzuheben, auf xiilzfreicm Brod  zu  cultiviren, Avie vorher die Siiorcii  
 der r .  tuberosa.  Die Eäden Avuchscn sogleich auf das iqipigstc aus, hatten  schon  nach  
 3  Tagen  das ganze Substrat  durchAvachsen und  breiteten  sich  dann  besonders  reichlich  
 an  seiner Oberfläclie  aus.  Diese Avar bald von  einem  dichten,  weissen Filz  bedeckt, 
   der  sich  namentlich  auf  einzelne  Stellen,  als  Knotenpunkte  von  unregcl-  
 mäs.sigcr Gestalt,  concentrirtc.  Bald wurden  an  diesen Stellen  kleine Wassertröiif-  
 chen  sichtbar,  die  schnell  zu  dicken Tropfen  anscliAvollen, Avährend  die  Farbe  der  
 immer mehr als Knollen anscliAvoUcndcn Knotenpunkte dunkler und endlich sclnvarz  
 Avurdc.  (Nach Aveitercn 3 Tagen Avarcn  die  reifen  schwarzen Sclerotien  in Massen  abzuheben, 
   sie  lösten  sich  nach  der Ausbildung  ihrer  cuticularisirten schwarzen liaiid-  
 schichten  leicht  von  dem  umgebenden Avelkcn Hyplienfilz  ab.  Die  Cultur AVurde  
 mit  abgehobenen  Ilyxihcii  fortgesetzt  und  Aveiterbin  raelircre  Bfuiide  Sclerotien  
 dargestellt.  Sie  hatten  . in  der  Melirzahl  die  Grösse  von  kleinen  Bohnen  (die  
 keimenden Sclerotien  auf Taf.  VIII),  nahmen  aber  durch  soitliclio  VorAvachsungcn  
 unter  einander  alle  mögliclien  Formen  an.  Boi  rocht  üpingeii  (filturon  waren 
 die  oborliächlich  gebildeten  Sclerotien  zu  einer  einzigen  kuchenartig(‘n  oft  diirch-  
 löclicrteu  Alassc  vcrsclimolzeii.  von  der  ich  ein  kleines  Stück  abg(d)ild(;t  habe  
 (Fig.  12  T'af.  IX '.  Auf  allen  diesen  noch  so  üppigen  Culturen  lie.ss  sicli  niclit  
 eine  S])ur  von den Conidien  auflinclen,  die  bei der  P.  tuberosa  so  ma.sscnhaft Vorkommen, 
   und  Avas  dort  durch  vorsichtige Beobachtung  ermittelt  Avar,  das  konntii  
 hier  ohne  AVeitcros  festgcstellt  werden,  dass  nämlich  die  Conidien  und  die  Bildung  
 der  Sclerotien  in  keinem  ursächlichen  /usammenhange  stehen.  —  Erst  
 späterhin  zeigte  sich,  dass  auch  hei  diesem  Pilze  dieselben  Coiiidieuhilduugeii  
 Vorkommen,  aber  immer  nur  dann,  Avcnii  man  die  Culturen,  nachdem  die  Sclerotien  
 gebildet  sind,  lange  stehen  lässt,  in  Avelchcm  F'alle  einzelne,  für  die A117  
 lagen  der  Sclerotien  nicht  ('rschöx)ftc  Fäden  kümmerlich  fortAvachseii  und  
 schliesslich  zu  Conidienträgern  Averden.  Sic  sind  in  der  F'orm  etwa-s  kleiner,  Avic  
 die  von  P.  tuberosa,  vcrknäuclii  sicli  niemals  zu  Eruchtkörperu,  vcrgelien  aber  
 mitsammt  den  Sporen  schon  bald  nach  ihrer  Bildung  durch  Auflösen,  Avas  ich  
 bei  P.  tuberosa  niemals  gesehen,  avo  im  Gegcntheilc  Sporen  und  Träger  persistent  
 sind. 
 Es  kam  nun  darauf  an ,  d ie   B i ld u n g   d e r   S c l e r o t i e n   genauer  zu  
 verfolgen.  Zu  diesem  ZAVccke  Avurdcn  in  verdünnten,  klaren  Nährlösungen  neue  
 Alycelicn  erzogen.  Diese  breiteten  sich  in  dom  Culturtropfcn  Aveithin  aus  und  
 bildeten  in  der  llogol  an  mehreren  Stellen,  Avcit  von  einander  entfernt,  kleine  
 Sclerotien  von  der  Grösse  eines Alohiisamciikorncs,  Avelche  normal  gebaut  Avaren  
 und  später  auskeimten,  aaüc  die  grösseren.  Die  Alycelßiden  mit  ihren  V'erzAvei-  
 gungon  Avarcn  lose  genug  verflochten,  um  die  ersten  Anßlnge  der  Sclerotien  mit  
 übersichtlicher  Deutlichkeit  verfolgen  zu  lassen.  —  An  den  Stellen,  avo  sie  angelegt  
 AA'ordcn,  gcAvahrt  man  zuerst  eine  reichere  Hyphcnhildung.  Sie  entsteht  
 durch  VcrzAA^cigung  und  zAvar  nicht  e in e s   F'adens,  sondern  v i e l e r   Fäden  \ind  
 erstreckt  sich  auf  einen  ganzen Aiycelcom])lex,  dessen  llyiihen  gleichzeitig  reiche  
 Au.ssxirossungen  bilden,  Avelchc  in  die  la ift  führen  (Fig.  ID O .   Diese  Hyphon-  
 sprossen  Aveichcn  von  anderen  Alycclfädcn  nur  darin  ab,  dass  sie  schlanker  und  
 dünner  sind,  dass  sic  ein  rankenartiges Ansehen  haben,  und  Avcnigstcns  zunächst  
 arm  an  secundärcn  VcrzAvcigungcn  bleiben  (Eig.  14/;).  vSio Avachsen  Avin-  durcheinander  
 zu  einem  Ilyphcnknäucl,  der  dadurch  dichter  Avird,  dass  mit  der  Verschlingung  
 der  liaiikcn  eine  allgemeine  ScitcnauszAvoigung  an  ihnen  hegiimt.  Sie  
 führt  endlich  zu  der  Ausfüllung  fast  aller  Luftlücken  in  dem  Knäuel  und  zu