
iiuszuk'gcn. Es bleibt ferner zu erwägen, dass in den anastomosii'enden Eäden
die Sclieidcwände selten sind, dass von coi)iilircndcn Scxualzellen niclit die Rede
sein kann, dass die Sporen in ihrem örtlichen xA.uftrctcn zu den AuszAvcigungcn,
resp. den Aiiastomoscn (deren Bildung man ja niclit direct verfolgen kann) durchaus
keine Regelmässigkeit zeigen, bald über diesen stehen, bald seitlich mehr
oder minder weit entfernt Vorkommen und endlich im Verlaufe von Eäden auf-
treten. an Avolchen man vcrgeblicli irgend eine Anastomose aufsucht') (Eig. 7,
'S u. 0). Die Bildung der Sporen erinnert lebhaft an die ebenfalls durch dichte
Eadenvcrknäuclung zur Undeutlichkeit verwickelten Vorgänge der Sporenbildung
bei den l'stilagiiiecn, z. B. Ustilago, Thocystis, Tillctia, Sorisporium etc. Es
ist im höchsten Grade wahrscheinlicli, dass aucli hier ähnliche Fusionen der
Fäden die dichte Vcrknäuelung herbeiführeii, sie sind bei Urocystis nachgewiesen*),
in anderen Fällen z. B. bei Geminclla aber wiederum bei der Sporeii-
bilduiig niclit gefunden worden*).
Sobald die Sporcnanlagen licrvortreten, wandert das Protoplasma der Fäden
in sie hinein und zivar in dem Maassc, als sie wachsen. In den sich entleerenden
Fäden treten nach rückwärts Scheideivändc anf, von denen es fast scheinen
könnte, als ob sie das austretende Protoplasma immer enger abgrciizen sollten.
Sic bilden sich ohne Regel bald zahlreich, in anderen Fällen vereinzelt (Fig. 8
u. 0 \ (Mit dem üebertreten des Protoplasmas in die Sporenanlage ist eine
Conccntration desselben durcli Abscheidung von Wasser verbunden, welches
wenigstens zum Theil in den Fäden zurückhleibt. Sie werden hierdurch welk
und schlaff und da vorher die Raupen von den prallen Fäden voll und tur-
gescent waren, so ist nichts natürlicher, als dass sie mit diesen Vorgängen
ihr volles Ansehen verlieren und auch welk und weich werden. Dieser Zustand
dauert, solange die Sporen reifen, an, bis das Wasser durch die Haut verdunstet
ist, diese um die reifen Sporen zusammensinkt und damit das Ganze zur (Mumie
einschrumpft (Fig. id).
') K ou -a k o io sk i h a t u n a b h ä n g ig v o n m ir d ie D a u e r s p o r e n v o n E . c u r v is p o r a , o v is p o r a u n d
r a d ic a n s g e fu n d e n u n d d i e F a d e n v e r s c h m e lz u n g e n a l s C o p u la t io n g e d e u t e t . B o t . Z e itu n g 1 8 7 7 ,
p . 2 1 7 , d ie C o p u la t io n b e i e in ig e n E n tom o p h th o r e e n .
2] K . W o lf f . D e r B r a n d d e s G e t r e id e s , H a ll e 1 8 7 4 , W a is e n h a u s h u c h h a n d lu n g , T a f . V ,
F ig . 2 2 .
3) G . W in te r , E in ig e N o t i z e n ü b e r d ie F am ilie d e r U s t i la g in e c n , F lo r a 1 8 7 6 , N r o . 10
u . 1 1 , T a f . IV .
In den Mumien ist von den Fäden, an welchen sich die Sporen bildeten
, kaum eine Spur zu finden, älinlicli wie es auch bei Ustilaginecn der Fall
ist. Sie vergehen, resp. lösen sich auf, Aveiin sie entleert sind und eine Wand
die inhaltcrfüllte Spore abgeschieden liat. In den Sporen verläuft die Sonderung
des Protoplasma wie in anderen Fällen. In dem anfangs gleichmässigen Inhalte
treten Fetttropfchcn auf, die sich schliesslicli in der Mitte zu einem grossen
Tropfen sammeln, während der übrige T'lieil sich aufhcllt. Eine starke Mem-
branhildung nach Au.ssen begleitet diese inneren A'orgänge, sie schliesst mit der
Differenzirnng in ein dickes Exo- und dünnes Endosporium ab (Eig. lü). Die
Farbe der nicht stark cnticularisii’ten Aussenhant ist gelblich weiss, daher sieht
auch die Masse der Sporen gelblich aus. Einzeln besehen ist ihre Form rund, die
Oberfläche Avenig uneben, ihre Grösse durchschnittlich = 0,025 mm; vereinzelt
kommen längliche Eormen vor und VciAvachsungen aus 2, die aber nur äusserlicli
sind und nicht als Doiipelsporen durch Theilung cntetanden gedeutet Averden
dürfen (Fig. 11 u. 13).
Die Bildung der Dauersporen von der Anlage bis zur Reife dauert 8 bis
10 Tage. Häufig trocknen die Raupen eher ein, als die Sonderung des Inhaltes
der Sporen und die Abscheidung der Membranen beendigt ist. Die (Mumien
enthalten dann unreife dünimandige Sporen, die einen körnigen Inhalt haben.
Diese Sporen reifen nach, sobald die Mumien Avieder feucht gelegt Averden;
vergeht aber eine längere Zeit, 1 oder 2 Monate, bis dies geschieht, dann sind
sie todt. So kommt es, dass man mit den Mumien vielfach unreife Sporen ein-
samnielt, die im nächsten Frühjahr nicht auskeimen. Ich liabe Grund, meine
bisherigen Aviederholt missglückten Keimungsversuchc im AA'esentlicheii auf diesen
Umstand zurückzuführen, den ich erst später klar stellte. Eine Aveitere Erklärung
dürfte darin zu suchen sein, dass die Sporen, wenn sie den AVinter hindurch
trocken gehalten sind, die Keimkraft verloren haben, und dass cs AAuedcr-
um schwer möglich ist, die in der (Natur obwaltenden Umstände der Befeuchtnng
so nachzuahmen, dass die Sporen nicht durcli Nässe, Bactcrienhildung etc. leiden
und untergeben. Leider ist das im vorverflosseiien Herbst zum vierten (Male
mit aller Vorsicht cingesammelte Material AA'ährcnd meiner Krankheit unbrauchbar
gcAvorden'). — Dasselbe Schicksal haben auch die Dauersporen von 2 Eni-
*) E s s e b e lu t m ir n i c h t u n m ö g l i c h , d a s s d ie D a u e r sp o r e n v o n E n t o m o p h t h o r e e n , d ie I n -
s e e t e n b e w o h n e n , e in e m e h r jä h r ig e R u h e z e i t h a b e n b i s z u r K e im u n g . S o w e it ic h b e o b a c h t e te ,