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 ic h   a b e r   e r g ä n z e n d   e in e   l l e i h e   a n  d e r c r  K e i m n n g  en  g e g c n ü h c r -   
 s t e l l e n ,   in   w e lc h e n   die  ' F a d e n h i ld u i ig   s c l i r   f r ü h   z u r ü c k t r a t   zn  
 G u n s t e n   e r n e u t e r   C o n id i c n s p r  o s sn n g .  Auch  hier  waren  cs  bald  beide  
 (Fig.  25),  bald  nur  eine  der  verbundenen  (-'onidien,  welche  auskeinitoii  (ITg.  26).  
 Die  ersten  S]irosso  wurden  verhältnissmässig  lang  und  fadonartig,  ans  diesen  
 kamen  kürzere  und  immer  kürzere  bis  zur  normalen  Gestalt  der  (loiiidien.  Die  
 Keimungen  stellten  Sprosscolonien  dar,  in  Avelchcn  die  ältesten  Sjirosse  dio  
 Form  eines  längeren Oylindcrs  hatten  und  von  ihnen  ans  die  Grosso  der  Sprosse  
 in  centrifugaler  Richtung  allmählich  ahnalnu  bis  zur  normalen  (¡onidienform  
 (Fig.  25  und  26).  Die  Veränderungen,  Avclcho  mit  der Auskeimung  in  dem  Inhalte  
 der  verbundenen  Conidien  vor  sich  gehen,  habe  ich  in  den  Figuren  25  
 bis  27  wiederzugeben  versuclit.  Nur  Avenn  e in e   Conidie  auskeimt,  entleert  .sich  
 mitunter  die  zAveitc,  keimen  b e id e   aus,  so  belialten  sie  beide,  soAvoit  icli  es  
 verfolgen  konnte,  den  Inhalt. 
 M u s t e r t   m an   in   r e i c h e n   K o im c n l tn r c n   d ie   M asse   d e r   A u s k 
 e im u n g e n ,  so  f ä l l t   cs  a n f,  d a ss   die  T 'a d e n a u s k e iin u n g e n   g a n z   vor-  
 zngsAveise  v o n   d e n   v e r b u n d e n e n   ( '¡o n id ie n   a u s g e lic n ,  man  kann  sie  
 hiernach  fast  unterscheiden.  Die  nicht  verbundenen  Conidien  bilden  nur  selten  
 kleine Keimschläuche,  meist direct  die  Conidiensprossnng  (Fig.  22  nnd  23).  Hierin  
 beruht der H auptunterschicd in dem Verhalten einzelner  und verbundener Conidien. 
 Sclion  durch  die  Auskeimung  ist  es  erAviescn,  dass  die  Entinischnng  des  
 Inhaltes  in  nicht  sprossenden Conidien,  namentlich  die  sphärisclien Ahscheidnngen,  
 keine  Fructification  sein  können;  sie  keimten  nicht  a u s ,  lösten  sich  vielmehr  
 Avieder  anf.  In  ferneren  Versuchen  der  ausgetrockneten,  mit Acther und  Chloroform  
 behandelten  Conidien  ergab  sich,  dass  die  Abscheidungen  verscliAvinden,  
 d.  h.  aufgelöst  Aveiden;  sie  entsprechen  also  den  Fettabscheidungen  in  anderen  
 nicht  vcgetirenden  Pilzzellen. 
 Um  d ie   K e im d a u e r   d e r   C o n id i e n ,   der  einzelnen  unverbundenen  
 und  der  paarAveise  vereinten,  zu  bestimmen  und  namentlich  zn  ermitteln,  oh  
 vielleicht  an  dieser  Stelle  eine  Verschiedenheit  in  dem  Verhalten  beider  bestehen  
 könnte,  liess  ich  eine Reihe  von  schönen  Culturen mit  reichen  paarAveisen  
 A’erhindungen  feucht  stehen  und  andere  austrockncn.  In  kurzen  Zcitahständen  
 Avurde  die  AVirkung  der  Nährlösung  auf  dies  Alaterial  geprüft.  Es  stellte  .sicli  
 heraus,  dass  na c li  6  AVochen  die  Keimungen  noch  reichliche  Avaron,  v o n   da 
 iialimen  sie  ab;  nacli  3  Alonatcn  habe  icli  nur  einzelne  Keimungen  melir  gesellen. 
   Die  isolirt  gebliebenen  und  die  verbundenen  Conidien  verliielten  sieh  
 gleicli.  Die  Versuche  wurden  vom  Sommer  in  den  Herbst  gemaclit,  das Keim-  
 material  bei  der  /immcrtemperatur  aufbewahrt.  Icli  möclite  es  für  walirschein-  
 lich  halten,  dass  in  der  Natur,  namentlicli  in  der  kälteren  Jalireszeit,  die  Coni-  
 dien  länger  keimfähig  hleiben. 
 S in d   n u n   d ie   p a a rw e i s e   e i n t r o t e n d e n   V e r b in d u n g e n   d e r   
 C o n id i e n   e in   C o p u l a t io n s -   re sp .  S e x u a l a c t ?   h a b e n   a ls o   d ie   C o n id 
 i e n ,   w e l c l i e   s i e b   v e r b in d e n ,   d e n   W e r th   v o n   S e x u a l z e l l e n ?   — 
 Die  Conidien  verbinden  sicli  durch  einen  Fadenfortsatz,  der  meist  von  
 den  Enden,  aber  aucli  von  einer  seitliclien  Stelle  einer  oder  der  beiden  Coni-  
 (Ueii  ausgeben  kann.  Nacli  eingetretener  Verbindung  bleiben  beide  Conidien  
 inhalterfüllt,  weder  im  Innern  nocli  in  den  Formiimrissen  der  verbundenen  Zellen  
 treten  wesentliclie  Veränderungen  ein.  Nur  eine  Grössenzunalime  oline  anderweite  
 Eormgcstaltungen  macht  sicli  geltend  (Eig.  18—20).  Jede  der verbundenen  
 Conidien  ist  befäliigt  auszukeimen  (Eig.  26).  Bei  der  Auskeimung  in  Nälir-  
 lösung  werden  mehr  oder  minder  lange  Eäden  gebildet,  welche  wieder  zur  Co-  
 uidiensprossung  zurückgeben.  J e d e   u n v  e rb  u n d  e n e   C o n id ie   i s t   e b e n s o   
 b e f ä h i g t ,   in   N ä h iT ö s u n g   a u s z u k e im e n ,   w ie   d ie   v e r b u n d e n e n ;   eine  
 Fadcnbildung  erfolgt  hierbei  nicht  oder  nur  primitiv  (Fig-  2 2 ,,  die  C.onidieii  
 sprossen  direct  zu  neuen  Sprosscolonien  aus. —  D e r  g a n z e   E f f e c t   d e r  V e r b 
 in d u n g   b e s t e h t   a ls o   d a r in ,   d a s s   d io   v e r b u n d e n e n   Z e l l e n   e tw a s   
 g r ö s s e r   w e rd e n   k ö n n e n   w ie   d ie   u n v e r b u n d e n e n ,  u n d   d a ss   s ie   e tw a s   
 l ä n g e r e   K e im f ä d e n   zu  t r e i b e n   v e rm ö g e n . 
 Nach  gegenwärtigen  F'orstellungen  bestellt  das  Wesen  der  Sexualität  darin, 
   dass  die  Organismen  im  Laufe  ihrer  Entwicklung  Eortpilaiizungszelleii  liei-  
 vorbringeii,  welclie  einer  Fintwickliing  je  für  sicli  nicht  mehr  fähig  smd,  welche  
 aber  dadiircli  cntwicklmigsiäbig  werden,  dass  sie  sich  mit  einander  verbinden  
 resp.  vcrselimclzcii.  —  'ITifft  nun  diese  Auffassung  filr  den  vorliegciideii  
 Fiül  zu?  — 
 Die  beobachteten Thatsachen  bei  den  ('onidien  des  I'st.  anthcraruni  (und  
 der  später  bescliricbcneii  Brandphze):  zeigen,  dass  die  Conidien  ohne  Ausnahme  
 für  sicli  entwicklungsfähig  sind,  dass  sic  einer  paarweisen  VeTbinduiig  resp.  
 Verschmelzung  mit  einaiuler niclit bedürfen,  um  auszukeiiiien,  also  entwicklungs- 
 B r o f o ld .   Boten.  UntersiuTiniigon.  V.  '