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 nur  die  Uebereinstimmung  in  der  l'ormausbilduug  mit  anderen  Ascusfriielitcn,  
 deren  AVerth  sich  sicherer  bestimmen  liLsst,  einen, wenn  auch  nicht  zuverlässigen,  
 Anlialtsiiunkt  geben. 
 Boi  den  h'ormcn  der  Ascomyceten,  die  man  als  Krysi])hecn,  Pyreiio-  und  
 Discomyccten  zusammcngefEusst  liat,  ist,  falls  auch  in  keinem  Palle  die  Sexualität  
 sich  sicher  erweisoii  lässt,  auf  Grund  der  früher  hetontcn  Analogien  nicht  ohne  
 Wahrschciiilkîhkeit  anzunelimcii,  dass  die  als Ajio-oder  l*erithccieii  bczeiclineten  
 Prüchto  analoge  sind  und  den  Worth  von  weiblichen  Prücliton  besessen  haben.  
 Boi  Exoascus  aber  und  boi  ’rajihrina  und  älinlichoii  Eormon,  von  welchen  vorläufig  
 nichts  wie  Ascusträgor  bekannt  sind,  die  ungeschlechtlich  entstehen  und  
 geschlechtslos  sind,  scheint  es  bei  dem  vorläufigen Mangel  an Vergleichspunkten  
 Avohl  ebenso  Avahrsclieinlich,  dass  hier  die  ungeschlechtliche Eruchtform  vorliegt,  
 dass  somit  der  Ascus  in  der  ungeschlechtlichen  Eruchtform  erhalten  ist;  doch  
 müssen  hierüber,  Avciiii  es  überliaujit  möglich  ist,  Aveiterc  Untersuchungen  endgültig  
 entscheiden. 
 Gellen  Avir  jetzt,  nun  wir  den Werth  und  die Eormausbildung  der Eriiclit-  
 forraen  der  Ascomyceten  cnvogcn  haben,  auf  das  vorher  nur  kurz  betonte  verschiedene  
 Vorkommen der Fruchtfornien  zurück,  so  Avürdcn  s ic h   b e i  k e in em   
 d e r   h i e r   u n t e r s u c h t e n   P i l z e   a l l e   d r e i   F r u e h t f o rm c n   in   d em   E n t -   
 A v ic k lu n g sg a iig e   v o r f in d e n .   D ie s e   Avürden  h i e r n a c h   a ls  m e h r   o d e r   
 m in d e r   u n v o l l s t ä n d i g e ,   o d e r   v i e l l e i c h t   a u c h   in   i h r e n   F r n c h tf o rm e n   
 l ü c k e n h a f t   gCAvordenc  A s c om y c e te n   a n z i is e h e n   s e in ,   je   nachdem  von  
 den  drei  (oder  noch  mohrercn  durcli  Spaltung  entstandenen)  Fruchtformen  nur  
 mehr  zAvei,  ja   gar  nur  eine  zur  Ausbildung  kommt,  also  entAvedcr  nur  Ascus-  
 früclite  mit  Conidien,  oder  Ascusfrüchte  mit  Spcrmogonien,  oder  Ascusfrüchte  
 allein,  oder  Conidien  allein  Vorkommen. 
 D ie   E x i s t e n z   v o n   A s c om y c e te n ,  a v c I c Ii c   n o c h   j e t z t   in   i h r e n   
 b r u c l i t f o rm e n   v o l l s t ä n d ig   s in d ,  AA-hd  von  älteren  Autoren  angegeben,  namentlich  
 von  Tid(ism'),  ferner  von  N its cM p   und  von  FuckeT).  Die  Angaben  
 stützen  sicli  aber  nicht  auf  entAvicklungsgeschichtlichc  Uiitersucliungen  im Wege 
 9   T ulasne ,  S o l e e ta   l 'u n g o n im   C a r p o lo g ia   I— IU . 
 N itz s c h k e ,  P y r e n o r a y c e t e s   ü e rm a n i c i ,   l   u .  I I . 
 9   F u rk e l,  S y in b o la o   m y c o lo g i c a e .  1 8 6 !)  (n o b s t   X a c l it r iig e n ] . 
 der  Cultur,  sondern  nur  auf  Präparationsbefunde  oder  gar  nur  auf  gemeinsames  
 Vorkommen,  welche  beide  nicht  beweisend  sind'). 
 Während  nun  bei  den  lückenhaften  Formen  die  Zugehörigkeit  zu  den  
 Ascomyceten,  so  lange  die  Ascusfrüchte,  welche  den  Charakter  der  Classe  ah-  
 gcbcn,  noch  auftretcn,  leicht  entschieden AVcrdcn kann,  wird  die  Sache  unsicher,  
 Avciin  n i c h t s   a n d  e r e s  m e h r   zu r A u s b i ld u n g   k om m t,  a ls   d ie   C o n id i e n t 
 r ä g e r ,   L a g e r   o d e r   F r ü c h t e .   Diese  können  ebensogut  anderen  Clas.sen  der  
 Pilze  angehören,  soAvohl  den  versehiedencii Tyjien  der  niederen  wie  der  höheren  
 Fadcnpilzc,  wo  überall  Conidien  Vorkommen. 
 Zur  Entscheidung  d e r   F r a g e ,   ob  e in e   C o n id i e n f o rm   d e n   n i e d 
 e r e n   o d e r   d e n   h ö l i c r c n   P i l z e n   a n g e h ö r t,  sind  die  vegetativen  Zustände  
 mit  zu  llathe  zu  ziehen,  da  der  llcgcl  nach  die  niederen  Pilze  unscptirte  oder  
 AVcnig  scptii-te,  die  höheren  hingegen  reich  septirte  und meist viel  feinere  dünnere  
 Mycelfäden haben.  Dass  aber  aucli  dieses  Ilülfsmittel  iqcht  sicher  entscheidet,  das  
 lehren  die  Eiitomo^ihthoreen,  welche  gegliederte  Mycelien  haben,  Conidicnlager  
 besitzen  wie  die  Basidiomyceten  und  doch  den  niederen  Pilzen  angehören.  Ist  
 es  nun  schon  scliAvicrig,  die  Entscheidung  im  weiteren  Sinne  zu  treffen,  überhaupt  
 nur  zwischen  niederen  und  höheren  Eadenpilzen  zu  unterscheiden,  so  
 ist  cs  noch  schwieriger  im  Engeren  zu  bestimmen,  welcher Eormenreihe  die  (.'e-  
 nidicnform  angchört.  Dies  gilt  namentlich  für  die  höheren  Pilze. 
 Ehe  Avir  nun  diesen  .Punkt  an  einer  ändern  Stelle  in  der  folgenden  Abhandlung  
 näher  herücksiehtigon, müssen  wir  hier  zuiiäclist  den  C h a r a k t e r   d e r  
 A s c om y c e te n   zu  fixiren  suchen. 
 AVodurch  sind  die  Ascomyceten  charaktcrisirt ?  —  Offenhar  durch  die  
 Ascusfrüchte.  Und  worin  liegt  der Charakter  der Ascusfrucht?  —  Offenhar  nicht  
 in  der Eruchthülle,  diese  kommt  Au c lfacli  anderweit  vor;  wolil  aber  in  der Fructification  
 in A sccn.— AVorin  l i e g t   n u n   a b e r   d e r  C h a r a k t e r   d e r  Asccn?-— 
 Ich  habe  mich  vergeblich  bemüht,  den  Charakter  der Asccn  zu hcstimmen.  
 Die  früher  angenommene  freie  Zellbildung  im  Ascus  existirt  so  Avciiig,  Avic  die  
 im  Embryosack  der  Pbancrogamcii.  Die  A'orgänge  zur  Sporenbüdung  durch  
 Theilung  sind  keine  anderen,  a v ic   diejenigen,  Avclclie  in  Sporangien  übcrhau] t 
 9  B e i  P e z iz a   F u c k e lia n a ,  d i e   ic b   in   d e r   v o r h e r g e h e n d e n   A b b a n d liin g   a n g e f ü h r t   h a b e ,  s in d   
 e b e n f a lls   d r e i  F r u e h t fo rm c n   a n g e g e b e n ,  d ie   ab e r   n o c h   d e s   B e w e is e s   b e d ü r f t ig   s in d .