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wie diese ('onidien wolil mal anf dem Faden weiter austrieben zu neuen dünnen
Keimschläuclien (F'ig. 26''.
Die lücr beschriebenen Keimungsvorgiinge auf dem Träger können sich
ahcr auch unahliängig von ilim vollziehen, wenn die Kranzkörpcrclien früher ahgestossen
werden. Geschieht dies, so zeigt sich e in e R e ih e von A bw e ic h u n g
e n , dio ich nälier berücksichtigen will. — Werden die Kranzkörpcrchcn ahgestossen,
ehe sie auskeiineii, so sind die F'nsionoii erschwert, und dort, wo sic
cintreten, werden die Brücken länger. D ie e i n z e l n e n K r a n z k ö rp e r c h e n
keimen aus, b i l d e n a b e r n u r e in e n k u r z e n K c im s e l i l a u c l i i'l'af. XIII,
F'ig. 36 a—c), der au beliebiger Stelle, zumeist (a und b ] aber nicht immer (ij
in der Mitte oder in der nntercii Hälfte gelegen ist. Es entleert sich der Inhalt
des Kraiizkörporchens in ilin. cr bildet, wenn er recht günstig liegt, eine
kleine C'onidie (n| aus, sonst endet er steril \ b ) . — F'indct nun die Abtrennung
der Kranzkörperchen dann statt, wenn bereits ihre Auskeimung und
mit dieser die Fusionirung, bei so naher Stellung in enger Brücke, eingetreten
ist (Fig. 29—39), so fragt es sich, wo sie für die weitere Entwicklung gelegen
sind. lie g e n sie günstig in feucliter la ift, so bildet sich an den abgefallenen
verbundenen Kranzkörperchen die Conidie an einem kurzen Keimschläuehe
wie früher am Träger aus iFig. 31 nnd 35). Sind dagegen die verbundenen
Kranzkörperchen auf Wasser gewellt oder gar von diesem benetzt, so treibt derselbe
Keinisclilaucli aus wie frülier, aber es kommt nielit sofort zur Conidien-
bildnng (Fig. 31). Er wächst länger und länger zn einem feinen, selten verzweigten
Eaden aus, bis er eine günstige Lage crreieht, die Conidie zn bilden,
welche dann selten an dem Ende, meist entfernt von diesem an einem kleinen
Seitonzweige anssprosst (F'ig. 33). Das Längenwaclisthuni dieser Keimschläuehe
geht his zur Erschöpfung des Inhaltes fo rt; dabei entleeren sich erst die Kranz-
körperchen, darauf die hinteren Fadonenden, genau so wie hei dem dicken Keim-
schlaucli aus der Spore, in den entleerten Partien die Scheidewände ziirück-
lassend, welche vordem die inhaltcrfüllten Enden abgrenzteii (F'ig. 33). Kommen
die Keimschläuche in ihrem weiteren Verlaufe also nicht in günstige Verliält-
nisse um eine Conidie zu bilden, so enden sie mit der Flrschöpfung des Inlialtes
steril, anderweit wird die Conidie aus ilirem Inhalte gehildet. Die Conidie fäUt
gross aus, wenn der Keimsclilauch kurz bleibt und seinen Inhalt niclit erschöpft
hat; sic wird aber in dem Verhältniss kleiner, als der Keimsclilauch
länger wird und seinen Inhalt für das liängcnwaehstlium verwendet, ehe die Co-
nidie zur Ausbildung kommt (Fig- 33 und 35). Die Grössenverscdiiedenheitcn
der Conidien nacb diesen äusseren Umständen sind sehr beträcbtlicb und in der
!Tg. 43 a—d A’cranscliauliclit.
ln den Objectträgcrcnlturen, welche für die vorstehenden Beobachtungen
das Material gaben, findet man liäufig die Krone von Kranzkörperchen so vom
ITäger abgetrennt, dass jedes einzelne Kranzkörpercbeu verfolgt werden kann.
In den angegebenen Abbildungen sind Einzclfällc dieser Art dargestellt. In Fig.
34 nnd 35 ist je ein Kranzkörperchen (d und c) nicht zur Fusion gekommen;
der Keimsclilauch, den es getrieben hat, ist kleiner als die dor übrigen Fnsions-
paarc. Dies kommt ebenso bäuiig vor als d ie V e rb in d u n g von 3 u n d m eh r
K r a n z k ö rp e r c h e n m it e in a n d e r (Fig. 37—39 und 35 b ) . Bei den Drillingen
werden wolil mal an-mchreren Stellen Keimschläuche ausgetrieben (Fig. 37 und 38);
cs gewinnt aber später meist einer den Vorsprung, der dann die Conidie bildet.
Zwisclien den Keimscliläuchen selbst habe ich auch liic und da eine Fusion gesehen
und zwei Conidien an solchen Fäden (Fig. 38); dies ist aber ebenso selten
wie eine d o p p e l t e F u s io n zw i s c h e n zw e i K r a n z k ö r p e r c h e n (in derselben
Figur 38).
D ie b e s c lir ie b e n e n F u s io n iru u g e n zw is c h e n d en K r a n z k ö r p e r c
h e n s te h e n in d e r F o rm u n d in dem W e r th e den V e rb in d u n g e n
g l e i c h , w e l c h e w ir b e i d e n C o n id i e n v o n U s t i l a g o -A r t e n v i e l f a c h
a n t r a f e n Sie sind bei Entyloma'), welche wie Tilletia auskeimt, als »Copulation
« bezeichnet worden und werden, wenn auch Avohl nicht allgemein, in
diesem Sinne aufgefasst. — D e r g a n z e E f f e c t d e r F u s io n b e s t e h t a u ch
h ie r d a r in , d a ss d ie zAvei v e r b u n d e n e n K r a n z k ö r p e r c h e n e in e n
lä n g e r e n K e im s c lila u c h n n d e in e g rö s s e r e C o n id ie b ild e n , a ls e in e
n i c h t f n s i o n i r t e . Die EiitAA-icklungsfäliigkeit der verbundenen gelit über die
einzelnen hinaus, Aveil der Inhalt a’o ii zAveien Aveiter reicht, als von einer. —
E in e g u t e N ä h r l ö s u n g i n d u c i r t b e i d e n e i n z e ln e n s o f o r t d ie m ö g l
i c h s t e E n tA v i e k lu n g s f ä h ig k c i t , Avic ic h g l e i c h z e ig e n w e r d e , s ie
m a c h t jo d e F u s i o n i r u n g ü b e r f l ü s s i g , d ie d e n n a u c h t h a t s ä c l i l i c l i
a.usb l e ib t .
9 de. B a r y . 1. c . d e r B o i . Z e itu n g 1 8 7 ) .