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 sclnvollungcn  durch  drai  Pilz  gebildet.  Mit  der  Zerstörung  der  Kolhcu  wird  
 uatürii'-h  das  Ziel  der  Cultur  völlig  vereitelt. 
 Die  eiuzelneii  Siioreii  des  Maishrandes  liabcn  eine  braune  Mciiibraii,  
 welclie  mit  feinen  Wiraprüiigoii  verseilen  ist,  sic  sind  verliältnissmässig  klein  
 und  riiildlieli  in  der  Porill,  die  Grösse  =   9— 12  g. 
 Die  Keiniuiig  der  Sporen  in  A\ä.sscr  ist  von  Kii/ui']  iieoliaclitet  und  nli-  
 gebildet.  Seine  Aiitiildniigeii  iinden  sieli  reproducirt  in  der  Aliliandlnng  von  
 W o lf ) ,  welclier  aiigilit,  dass  es  ilim  nie  gelungen  sei,  sein  friselics,  cntscliicdcii  
 kcimfiiliiges  Material  zur  Auskeimung  zu  bringen.  Naeli  den  Beobaclitungen  
 von  Kühn  erfolgt  die  Keimung  der  Sporen  älinlich  wie  beim  Flugbrand,  es  
 werden  Promycelien  und  an  diesen  Sporidien  gebildet,  die  wieder  secundär  
 [uissprossen. 
 Gegen  Endo  August  ISSl  erhielt  icli  durch  freniidliclic  Zusciidnng  von  
 den  Herren  P ro f  Kii/ui  und  W.  Foss  in  l.aibacli  ungcfälir  gleichzeitig  irisches  
 scliönes  Material,  welclies  eben  erst  ansgcrcift  war.  Siegesgewiss  begann  icli  
 d io   C u ltn r   d e r   S p o r e n   in   W a s s e r .  Nicht  wenig  war  icli  enstannt  über  
 den  negativen  Erfolg.  Die  S)iorcn  keimten  niclit,  ancli  iiacli  S  Tagen  niclit  
 ans.  Icli  holte  dann  aus  dem  Universitätsgarten  in  Berlin  neues  Material,  
 machte  damit  neue  Versuclie,  ahcr  immer  wieder  mit  deinsclhcn  traurigen  
 A u so a iig e . 
 Nun  ereignete  sich  der  seltsame  Zufall,  dass  mir  in  meinem  Aerger  über  
 diesen Misserfolg  eine  grosso Brandbenlc,  stauliig  trocken,  aus  der Hand  fiel  und  
 die  Sporen  sicli  Wolkenartig  im  Zimmer  vcrlircitctcu  und  in  andere  Cnlfnrcn  
 gcrietlien.  welclic  icli  an  demselben Tage  liesali.  In  diesi-n  Cnlturen  von  anderen  
 Pilzen  trat  bald  eine  spindelförmige  llefonforin  Taf. i \ ',   Fig.  9 und  I 9)  auf, die alles  
 überwuclievtc.  Ilasselbc war  ane.li  iu  anderen CnltuTcn  nocli  lange naclilicr  der  Fall,  
 dank  dem  unreinlichen Raume,  den  icli  für  so  reinliche A'ersuclic benutzen musste.  
 Iler  rätlisblliaften  Herkunft  dieser  Hefen  miclispürond,  fand  ich  zufällig  eine  
 Maisbrandspnre  mit  se.liönem  Fruchtträger  von  Conidien  reieli  iH-sctzt  iu  einer  
 Cultur  vor  'Fig.  (i  nnd  7;.  Die  Spore  war  durcli  Verstänlmng  in  die  Cultnr  
 gekommen.  Die  Conidien  entspraclien  genau  den  Heien,  nnd  11m  den  h nicht*) 
   K ü /i» ,  1.  C.  d e r   P f la n z e n k r a n k h e it e n .  
 9   J V o lf,  B r a n d   d e s   G e t r e id e s .  (1.  c .' 
 träger,  der  an  der  Spore  sass.  lagen  bereits  eine  Alassc  Conidien  in  ludenartigcr  
 Sprossung.  AVas  ic h   in   AVasser  v o rg e b lic h   e rw a r t e t e ,   die  K e im u n g   
 d e r  M a i s s p o r e n ,   d a s   w a r  o f f e n b a r   s o fo r t  in  N ä lirlö s u n g   e i n g c l r e t e n . 
 Sogleicli  wurden  die  alten  Culturen  in  AVasser  wieder  gemustert  und  als  
 constatirt "war,  dass  keine  einzige  Spore  gekeimt  liattc,  wurden  die  Speren  von  
 jedem  Objectträger  in  zwei  Tlieile  gctlicilt,  der  eine  verblieb  in  AVasser,  der  
 andere  erliielt  einen  Z u s a tz   v o n   N ä lir lö s u n g .  -Am  folgenden  Morgen  war  
 in  den  Cultnren  mit  Nälirlösung  jede  Spore  ausgekeimt,  die  Sporen  in  AA asser  
 waren  liingegcn  noc.li  ungekeimt  geblieben.  D ie   K e im u n g   s t a n d   m itliin   
 u n t e r   dem  E i n f lü s s e   d e r   N ä lirlö s u n g .  Es  würde  aber  fclilerliaft  sein,  den  
 Einfluss  zu  weit  zu  sc.liätzen.  Im  April  des  folgenden  Jalircs  machte  icli  neue  
 Koimungsvcrsuclie  in  AVasser  und  nun  keimten  die  Sporen  ziemlieli  reielilicli  
 aus.  Ahcr  ancli  liier  maclite  sicli  die  AVirkung  der  Nälirlösung  noch  geltend.  
 AVcirn  iu  AVasser  nur  etwa  die  Hälfte  der  Sporen  in  2  Tagen  ausgekeinit  war.  
 so  liatte.n  sie  in  Nälirlosimg  selion  in  einem  Tage  fast  alle  Keinischläuelie  getrieben. 
   Nach  einer  Mittlieilnng  vom  Herrn  Prof  Kühn  in  Halle  liatte  dieser  
 in  demsclticn  .Jalire  ottenbar  dieselbe  Bcobaclitnug  gcmadit;  er  scliricb  mir  im  
 Frülijalir  1882,  dass  er  im  Besitz  von  Alaisbrand  sei,  der  reiclilich  anskeinie.^^ 
 Wenn  die  Sporen  des  Alaisbrandes  im  Hcrb.st niclit kennten,  aber  iinF iiili-  
 jalire  keimfähig  geworden  waren,  so  kann  dies  seliwerlicli  einen  anderen Grund  
 liaben  al»  den,  dass  die  Sporen  adaptirt  sind.  dass  sie  einer  Rnheperiodo  bedürfen  
 nnd  dass  erst  nacli  Ablauf  dieser  Ruliepcriode  die  Auskeimung  erfolgt.  
 Ganz  unverkennbar  wird  nun  die  AVirkung,  welche  sonst  die  Ruliepcriode  für  
 die  spätere Auskcimnng  der  Sporen  ansübt.  dnrel.  den Fiiitiuss  der Nälirlösung  ersetzt. 
   und  dure.il  ilire  Einwirkung  werden  die  Sporen  zur  sofortigen  Auskeimung  
 veranlasst. 
 Diese  olücklichc Beobachtung  führte  von  nun  ah  einen  ganz  neuen  1-actor  
 in  den  Fortgang  der  lAitersnc.bnng  parasitischer  Pilze  ein.  und  wir  werden  im  
 A'erlanfc  der  weiteren  I  ntersnclinngen  anderer  Brandpilze  selien.  dass  der  iie-  
 ebachtete  l'ail  beim  Alaislirande  keine  vereinzelte  Ersclieinung  ist.  wie  ich  es  
 aucli  schon  in  der  ersten  Abliandlung  dieses  Buches  kurz  angedeutet  Imbe. 
 Fm  einer  Missdeutung  meiner  Ausfülirung  vorznbcngon,  will  ich  nocli  
 nai-hdrücklieli  herverheben,  dass  die  Finzellieite«.  welclie  ich  liier  mitgetheilt  
 habe,  das  E r g c b n i s s   v e r g l e i c h e n d e r   C’n l t u r  v e r s u  ob e  d e r s e l b e n   S p o ren 
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