nufbewiilu-cii, die Sporen belialtcii ihre Keimkraft häufig auf Jalire') hinaus (z.
B. beim Asi)crgillus über (> Jalire, Scliimmelpilze fll. Heft pag. 26 Anmerk. 2).
Wenn sie durch längeres Aufbewahreu in der Keimkraft geschwächt sind, so
keimen sic bei der Cultur langsamer, oft erst nach einigen AAföcheii aus; dies
ist sowohl für die Beurthoilung der Koimdaner wie für die Verwendung der Sporen
als Cnlturmaterial nicht ausser A cht zu lassen.
N u nm e h r b l e ib t n o c h die A u fg a b e zu lö s e n ü b r ig , d ie H n tc r -
s u c h u n g d e r E n tw i c k ln n g s g c s c h i c l i t c v o n e in em e in z ig e n K e im e
a u s g e h e n d m it d e n r e in e n N ä h r lö s u n g e n , d e n r e in e n U te n s il ie n u n d
dem r e in e n S p o r e n m a t e r i a l e in d e r A r t e ii i z u l c i t e n u n d d u r c liz u -
f ü h r e i i , d a s s j e d e S tö r u n g v e rm ie d e n u n d e in e u n u n t e r b r o c h e n e
B e o b a c h tu n g m ö g lic h w ird .
H ie l s o l i r u n g e in e s e in z e ln e n K e im e s f ü r d ie C u l t u r hat bei
reinem Ataterialc keine Schwierigkeit und lässt sich bis hinab zu den kleinsten l ’ilz-
tormcn leicht realisircii. Man nimmt eine kleine Partie des Jlateriales und mischt
sie gleichförmig mit reinem AVasser. AVo diese Brocedur z. B. hei abgosehnürten
Conidien auf Hindernisse stösst, wo die trockenen Sporen schwer benetzt werden
und sich darum nicht vcrtlieilen lassen, da braucht man sie nur eine Zeit lang in
einer feuchten Kammer zu belassen, und dann in einem Röhrchen mit AVasser
stark zu schütteln, dann sind sie alle benetzt und gleicliinässig vcrtheilt. Hat
man sieh hiervon überzeugt, so verdünnt man die Mischung mit so viel AVasser,
bis in einer mit einer lanzettförmigen Nadelspitze herausgenommeiien Probe nur
e in K e im sich vorfindet. Den Tröpfchen, die man auf die reinen Objectträger
übeltragen hat, setzt man, sobald man sich von der Anwesenheit e in e r Spore in
ihnen mit dem Mikroskop überzeugt hat, einen oder zwei Tropfen reiner Nährlösung
zu, wie sie für die Entwicklung des Pilzes jeweils geeignet ist. — Bei
Sporen, welche gross genug und der Form nach deutlich kennbar sind, ist dieser
Modus der Aussaat einer Spore mit Vortheil anzuwenden; er versagt aber den
Dienst, wenn die Sporen klein und in der Form nicht cliarakteristisch sind. In
solchen Fällen ist ein Kunstgriff mit Vortheil anzuwenden, der sehr nahe liegt.
') H ie r v o n m a c h e n v ie le S p o r e n v o n » P a r a s ite n im e n g s t e n S i n n e . , a u f d ie ic h sp ä te r z u r ü d i -
k om m e , e in e A u s n a hm e , e b e n s o m a n c h e F r u c h tb ild u n g e n u n d v e g e t a liv o I.la u e r zu s tä n d o v o n d ie s e n
P i l z e n , w e lc h e im m e r in d e r n ä c h s te n V e g e ta t io n sp e r io d e a u s k e im e n , z . B . M u t te r k o r n d e s s e n
K e im k r a ft v e r lo r e n is t , w e n n e s b is z um M ä rz d e s f o lg e n d e n J a h r e s t r o c k e n a u tb cw a h r t w ir d .
Die meisten Sporen vorf^rösscrn sich mit ointrotondor Keimung um das mehrfache
des Volums. Sobald dieser Zustand eingetrcteii, ist das Object gcnufisam
i-TOSS und kenntlicli, um e in e n Keim mit Sicherheit auszusäen. 'Man nimmt
also statt Wasser Nährlösung, die Keime zu vertheilcn, worin die Benetzung
meist noch leichter sich vollzieht als in reinem Wasser, wartet das erste Kei-
mungsstadiimi der Sporen ah und leitet erst dann die Aussaat ein. Es bleibt
aber hierbei zu beacliten, dass man es mit einem zarten Objecte zu thnn hat,
dass schon die Anwendung einer etwas concentrirteren Nährlösung, als die war,
worin man die Keimung einlcitcte, ansreicht, den Keimling zu tödten.
D ie C u l tu r e n a u f O h j e c t t r ä g e r n sind bei allen Eadenpilzen anwendbar.
Man })lacirt sie auf einer kleinen Leiter von Zinkblechstreifcn und schliesst
sic auf einem l ’cller mit einer Glocke bedeckt durch Wasser ah. Der Teller
ist ohne Hand, die Glocke nicht grösser zu wählen, als dass sic eben die Zink-
loitcr umgreift. Um den Kaum völlig dunstgesättigt zu eidialtcn, bläst man das
Innere der Glocke mit einem Pulverisator voll kleiner Tröpfclien. Die Culturen
können in Zwischenräumen von einigen Stunden besehen werden, oder es kann,
wenn man eine Anzahl angesetzt h a t, für jede Beobachtung eine von ihnen
gcoi)fort werden, um die einzelnen Eutwicklungsstadien genügend zu fixiren.
Natürlicher Weise reichen solche C u l t u r e n fü r e in e u n u n t e r b r o -
c lic n c B e o b a c h tu n g nicht aus. Es verdunstet der Culturtropfcn und der
Keimling stirbt ab; dazu ist bei offenen Objectträgern die Invasion fremder
Keime aus der Luft, auch wenn sie verhältnissmässig rein ist, in der Länge der
Zeit kaum auszuscliliesscu. — Um die Verdunstung zu verhindern, kann man
die Nährlösungen mit Caraghen oder Gelatine in der Art versetzen, dass sic,
bei 30 — 35 Grad noch flüssig, bis 15 Grad abgckühlt, fest werden. In diesen
g e l a t i n i r t e n L ö s u n g e n wachsen die Pilze wie in dünner Flüssigkeit, ihre
Entwicklung ist eher begünstigt als geschädigt. Man kann die (äilturen ohne
Gefahr umdrehen, um zu hindern, dass fremde Keime einfallen; und wenn man
sie auf Deckgläsern ausführt, kann man sie umgekehrt auch mit starken Ver-
grösscrungcn besehen.
Will man die gelatinirten Nährlösungen vermeiden, dann muss mau zu
b e s o n d e r e n O h j e c t t r ä g e r n seine Zuflucht nehmen, in welclien die Verdunstung
der Nährlösungen und die Invasion fremder Keime unmöglich ist, oline dass