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ivuctiiicatiou an den sunipiigcn Stollen, wo der Brandpilz vorkoinint, Avirklicli
gebildet wird, babe ieh nicht untersuclit. Ich ivciss aber gewiss, dass ich diese
scltsnincn Bildungen schon mehrfach in meinen Culturen aus früherer Zeit vor-
gcliabt habe, dass sie in diese durch Zufall gelangt waren, ohne dass ich mich
mit dem Brandpilz hcschäitigt, also eine Ini’asion durch die Sporen seihst veranlasst
hatte, ^'on den Thieren ivcrden dio S])orcn ja jedenfalls massciiliaft mit
dem IIcu genossen. -Sie kominen sjüiter zivischen die Faeces und so iu ein
natürliches, gut nährendes Substrat, iu den Dünger.
U n t e r F l ü s s i g k e i t nimmt die Schnelligkeit der Entwicklung ab, namentlich
auch die Auskeimung der Conidien zu Fäden, in o b e r f l ä c h l i c h e n
S c l i i e i l t e n geht sie mit bekannter Rapidität und Fruchtbarkeit vor sich. Ein
Eindringen der Keimlinge in die Nährpiianzen tief im Boden ist hiernach weniger
Avahrscheinlich; nm so natürlicher erscheint es aber, dass das Eindringen
an dor Oberfläche der nassen Standorte, an Avelchen die Keime leben und austreiben
dürften, stattflndet. wenn sie hier den austreihenden Pflanzen begegnen.
Bei \'ersnchen über die Keimdauer der Sjioreii fand ich. dass sie nicht
lange vorhält. Den AVinter über trocken aufbcAvahite Sporen keimten im Früh-
jalir nicht mehr aus. In der feuchten kalten Natur mag cs anders sein. Die
leichte und sofortige Keimung der Sjioren macht das Eindringen des Pilzes in
die Nälirpflanze im Laufe der Vegetationsperiode Avahrscheiniicher. — Die (.¡o-
nidieu verlieren ihre Keimkraft ebenfalls schnell, schon nach einigen AVochen,
Avenn sie trocken aufbcAvahrt Averden.
XVIII. Ustilago grandis Fries.
T a f . IX , F ig . 1 7— 2 6 .
Berk und Br.)
Der Brand des Schilflialmes gehört zu den seltenen Erscheinungen. Im
salzigen See (zAvischen Halle und Eislebcn) ist ein Standort, von weichem H.
Prof. Kühn in Halle das Alaterial für meine Untersuchungen selb.st zu holen
die grosse Güte hatte. Die Brandsporenlager kommen in den Internodien der
Halme von Phragmites communis Trin. vor. Sie erzeugen bculcnartige Anschwellungen,
Avelche später einem Typhakolbcn von ferne ähnlich sehen, wenn die
S p u r e n la g o r u n t e r d e n o b c r f lä c ld ic b e n G ew e b s s c h ic h tc n d e r A x e e in e scliAvarze
Karbe a n n e lim e n .
Die einzelnen Sporen sind braun, haben eine glatte Alembran und meist
eine rundliche Form = 8'—12 g Durclnnesser.
Das im October gereifte S])oreiimaterial von vorzüglicher Reinheit wurde
sogleich in Cultur genommen, ln AVasser keimten die Sporen schon nach 24
Stunden vielfach und genau so aus, Avie es Kühn beobachtet und beschrieben
h a t'). Der Keimschiauch, dor aus einer feinen Oeffnung in der Sporenmembran
austrat, schwoll hald nach seinem Austritte aus der Sjiore bedeutend an und
errciclitc otAva die 17äiige der uns bekannten Fruchtträger anderer Sporen, als
er sich durch AVände in mehrere Zollen theilte ('faf. IX, Fig. 17 —19_. ZavoI
dieser AA'ände bildeten sich in dem dickeren T'heile, der hierdurch dreizeilig
Avurdc. Die dritte AA'and trat nahe an der Spore auf an der Stelle, avo der
junge Fruchtträger zu einem dicken Faden anscliAvillt. An dieser gelenkartig
verjüngten Stelle erfolgte hald die Ablösung des dreizelligen Keimlinges; in der
Si)orc verblieb eine Zelle, welche mit ihrer Spitze, der früheren Insertionsstelle
des Keimlinges, hcraussah (Fig. 17). Fast alle Keimlinge, Avelche sich aus den
Sporen gebildet hatten, Avurden in dieser Art ahgestossen, sie waren viel grösser
Avie die von Ust. antherarum, in der Dreizelligkeit diesen sonst ähnlich.
Die abgestossenen Keimlinge blieben träge liegen. Erst nach mehreren
Tagen sprossten, spärlich und vereinzelt, längliche Conidien an den Enden und an
den Scheidewänden aus (Fig. 18 u. 19'. Diese Conidien blieben ebenfalls passiv
liegen und machten in 8 Tagen gar nichts Aveitcr. Ausser diesen Conidien kamen
noch mal hie und da Schnallenfusionen zAvischen den benachbarten Zellen
eines Keimünges vor (Fig. 18). Hiermit endeten die Culturen in AA’asser, die
schon früher von anderen Beobachtern gemacht sind, welche anch gefunden
haben, dass die Sporen das ganze Jalir hindurch in AA’asser auskeimen können.
[Kühn mündlich.)
A’on der ErAvägung ausgehend, dass hier nur Krüppelkeimungen vorliegen
können, und dass der Pilz bei solchen Keimungen seine Existenz als Parasit nicht
sichern könne, begann ich Aviederum die C 'u ltu r e n d e r S p o r e n in N ä h r lö
s u n g e n .
9 K ü h n , H a b e n h o ïs t F u n g i e u r o p a e i C. 2 3 .