
schwellou. bis sich eine Masse forniirt ha t. die niclit iiiclir durch Anlegen neuer
.\este wäclist. sondern aus den eigenen Kleiucnten sich vergrössert. Anfangs
scheint dies niclit bloss am Rande zu geschehen, dann aber ist nur mebr der
Rand für die Umfangzunahmo thätig. AVälu-ond er AA'äehst, gehen die rück-
wärtsangelogten Klemcntc in den Zustand des Pseudoxiarenchyms über. — Es
liegi'ii hier ’l'hallusmassen mit (Marginalwachstbum vor, die den thallöseii Bil-
dungc'ii anderer Pilze entsjirechen dürften, die aber, soweit icli sic verfolgt habe,
einen sclerotialen Zustand nicht annelimen. Eine Eructihcation habe icb bisher
niclit an ihnen erreichen können; die letzten V'ersuche sind gleich vielen an-
dcrc'ii durch meine Krankheit eingegaiigen. Es ist möglich, dass s])äter Ajio-
thecieii au ihnen aufgetreten waren, aber auch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen,
dass andere unbckaiiiite Eruchtformcn aus ihnen keimen; ich behalte mir weitere
Einzelheiten für eine sxiätero Mitthoilung vor.
Unter den E r y s ix ih e e n o d e r T u b e r a c o e i i habe ich zunächst die früheren
Beobachtungen über E r y s ip h e ') erneut. Den Reiliciigencrationcu mit
ausschliesslicher Cbnidieiibildung folgt im Anfänge des Herbstes die Anlage von
Peritliccien, anfangs noch mit Conidienbildung, die dann mehr und mehr zurück-
' geht. Die Asceiifrüchte treten an den Vcrbindungsxninkten von zwei Eäden auf,
und werden aus Seitenästen gebildet, die dort entspringen. Die D if f e r e n z i-
riin g d e r E r i i c l i t g r e i f t b i s a u f d ie e r s te A n la g e z u r ü c k . Von einem
der ersten Sprosse entspringen s^iäter die Ascen (oder der Ascus); die Siirossc
des zweiten Fadens und diejenigen, die an der Basis des ersten Sprosses entstehen,
bilden die (Masse des Eruchtkörpers um den ersten ascogonen Spross,
Avclcher das Füllgewebe bis anf die Kapsel verzehrend meist erst im nächsten
Frühjahr reife Asccn bildet. Die sämmtlichen Sxnosse, welche den Fruchtkörx>er
zusammensetzen, haben ein geringes Längenwachsthnm bei reicher Seitcnaus-
sprossung.
Bei E u r o t iu m A sp e rg illu s* ) kommen gewöhnlich beide Fruehtformcn,
Conidienträgcr und die Euroticn, auf demselben Alycclium vor, die letzteren
etivas später. In Roiliengeneratioiien verfolgt, fand ich die Eurotienbildimg ganz
besonders reich im Herbst, wo ich mehrmals Culturen hatte, die nur wenige
9 de. B a r y , E r y s ip h e , B e it r ä g e z u r M o r p h o lo g ie d e r P ilz e , I I I . R e ih e .
9 d e B a r y , E u r o t iu m , B e it r ä g e z u r M o r p h o lo g ie d e r P i l z e , U L R e ih e ,
Fruchtlrägcr \on Aspergillus getrieben lialteii. In gia.-jgucicn Objectträgerciillureii
erhält man Hunderte von Peritheciciiaiilageii. Seitmiäste \'on M}celiädcii rolh'ii
ilir Ende durch ungleiches Läiigenwuclisthum der Seiten wie eine Ranke spiralig
auf. Zu gleicher Zeit s^irossen Seitenzweige aus, namentlich unter der Scliraube.
Sie hüllen sic ein, schliessen zu einem Gewebe zusaninien, und dann wächst die
Schraube seitlich aus und bildet, vom Füllgewebe ernährt, aus Seiteiis])rossen
die Ascen. — A u c h h i e r g r e i f t d ie D if f e r e n z irn n g d e r F r u c h t a u f d ie
e r s t e n S p r o s s e z u rü c k , w ie b e i E r y s ip h e .
V'on P é n ic illium ') habe ich die Ascusfrüchte vor Hl Jahren gefunden
und im II. Hefte dieser S(diimnicli)ilzc bescbriobeii. UntiT den gewölniliclieii
Verhältnissen, ivie sie in der Natur vorliegen, sind die Coiiidic'ii so überwiegend,
als ob sie die alleinige Fruchtform des Pilzes wären. Nur bei sehr fqijiigt'r Ernährung
auf Brod kommen die Pcritliccicn zur Ausbildung; der Zutritt von laift
resp. von Sauerstoff spielt dabei keine oder nur eine iiiibedciitondc Rolle, wie
ich mich Aveiterliin überzeugt habe. Sie bilden sich neben den ((onidienträgerii
und zwar in jeder Jalireszoit, am üp])igsten allerdings im Herbst, wo die Coiii-
dion iiiitimtcr zu Gunsten der Sclerotien ziirücktreten. E i n s c l i r a u b i g g e w
u n d e n e r I n i t i a l f u d o n w ird v o n S c ite n s p ro s s e n u m liü ll t. B e id e
n e hm e n v o n A n f a n g an e in e n v e r s c h i e d e n e n E n tw i c k l u n g s g a n g ,
die Schraube wächst frülicr aus, wie bei Eurotium, ihre Sprosse lassen sich
zwischen den Hüllhyxilicii crkoiinoii und verfolgen. Sic erstarren im f'üUgeivobe
des sclerotialen Zustandes, keimen später allein aus und treiben, das I'uHgewebc
\'crzehrend, die ascenbildenden Scitcnäste. An ilinen werden die Asccn in basi-
lietalor Richtung in Ketten auf kurzen Sterigmen, wie die Conidien, gebildet
(nicht wie ich es früher gedeutet und beschrieben habe*)- Die Ketten zerfallen,
wenn die S|)oren in den Asccn gereift sind, dann lösen sich auch die
Ascen auf.
FVas mir bei Penicillium gelungen ist, die Pcritliccicn, die icb in der
Natur seit 10 Jahren vergeblich gesucht habe, durch künstliche Cultur zu erzeugen,
gelang mir nicht lange nachher auch beim A s p e r g i l l u s n ig e r . Bis
zu Ende Juli bedeckten die Conidienträgcr wie ein schwarzes Polster das Substrat.
B r e f e ld , S c h im m e lp il z e , I I . H e f t .
9 D i e A b b ilc h in g e t i in m e in e r A r b e i t s in d h ie r z u t r e f f e n d , ab e r d e r T e x t n i c h t m eh r d e n
j e t z ig e n A u f f a s s u n g e n u n d B e o b a c h tu n g e n e n t sp r e c h e n d .