ess
Mi/' • **’
' i r
;l:l
i t
Inzwisclien ist der Glanz dos Ascns verblichen'). Nur bei de Barg hat
cr noch etwas von seinem alten Lustre behalten. Die Hefen sind erst kürzlich
von ilim nach dem Ascus als rudinientäro Ascomyceten angesprochen und so
gleichsam in den Anliang seiner grossen Classe versetzt worden*).
Jetzt bewährt sich auch in der Hcfenfragc nachträglich die alte Erfahrung,
dass, wenn sich zAvci Parteien streiten, sic liäufig alle beide Unrecht
liaben. Icli werde darlcgcn, dass dies liier zutrift't, indem ich auf die vorhin
liervorgeliobcuen beiden Charaktere für die ¡Selbständigkeit der Hcfcnpilze, also
auf dio unendliche Vcrinehrung der Hefen durch Sprossung und namentlicli auf
den Hefeascus der Weinhefe näher eingehe und sie beide als unhaltbar erweise.
Die u n e n d lic h e V e rm e h ru n g d e r H e f c n p i l z e d u rc h S p ro ssu n g
ist nur bei einer einzigen Eorm mit genügender Ausgiebigkeit geprüft Avorden,
nämlicli bei der Bierhefe, Avclclie für unsere Gälirungsindustric zur Culturpfianze
gcAvorden i.st; bei allen anderen Formen reichen die Beobachtungen nicht Aveit,
da ja die Aletlioden der fortdauernden lleincultur9 fehlten, um sic auszuführen.
I s t n u n d ie c u l t i v i r t e H e f e in d e r u n e n d l i c h e n S p r o s s u n g
v o n d e n h i e r z u n ä c l i s t in F r a g e k om m e n d e n H e f e c o n i d i e n d e r
B r a n d p i l z e v e r s c h ie d e n '?
Diese Frage kann natürlich nur durch das Fx])crimcnt, also durcli den
Nachweis entschieden Averden, dass die Sprossung der Hefeconidien, Avclcho von
den Brandpilzen abstammen, in derselben AVeise uiiondlicli fortdauert, Avie Avir
dies von der Bierhefe kennen. Die Sprossung der ( ’onidien findet in Nährlösung
statt, für den praktisclien A'ersucli müssen also die Sprossungen in Nährlösungen
bis iii’s I'nendliclie verfolgt werden.
Schon bei den beschriebenen Untersuchungen der einzelnen Brandpilze
und ilirer zugehörigen Hefeconidien habe ich diesen Punkt besonders berücksichtigt.
Es wurde in jedem Falle mit Nachdruck betont, dass die Hefeconidien
b is z u m e in e n j e t z i g e n U n t e r s u c h u n g e n u n r i c h t ig b e u r th e ü t . A u d i h ie r liin g d io A u f k lä r u n g v o n
e in e r w e i t e r e n V e r v o llk om m n u n g m e in e r C u ltu rm e th o d e n a b , w e l c h e n u r u llm ilh lic h e r f o lg e n
k o n n t e .
9 S c h im m e lp il z e , H e f t IV , p . 1 5 5— 1 5 7 .
2} B e it r ä g e IV , l l e ih e , ü r u n d l a g e n e in e s n a tü r li c h e n S y s t em s d e r P ilz e .
3] S c h im m e lp il z e IV , C u ltu rm e th o d e n z u r U n t e r s u c h u n g d e r P ilz e .
sicli bis in’s Endlose Tormohrten, wenn nnr die Nährlösungen durch genügende
Ernälirung die Vermehrung unterhielten. Eür mehrere Eormon von Hefeconidien
v.. B. für die des Elug- und Bculenhrandes, des Antherenbrandes und für
andere wurden schon besondere Culturreihen angeführt, in welchen dio Aus-
giohigkeit resp. die Eortdauer der Conidiensprossungen in Nährlösungen geprüft
worden ist. Es waren die Reihen') eingeleitct mit ein Paar Brandsporen nnd
die Conidien von diesen in einigen Tropfen Nährlösung als Hefen auf dem
Objeotträger cultivirt, bis mit der Erscliöpfung der Nährlösungen dio Vermehrung
durch Sprossung stille stand. Wenige Conidien der ersten Cultur wurden m
einer zweiten in neuer Nälirlösung zur Aussprossung gehraeht, und wenn aucli
diese ersciiöpft war nnd die Hefen wiederum einen dicken Niederschlag bildeten,
so wurden wieder einige Keime ans iiir für die dritte, dann für die vierte etc.
Rcilie verwendet. — Wälirend mehrerer Monate wurden die Reihen fortgesetzt.
Das Endresultat aus aRen war — die Eortdauer der Conidiensprossung als Hefen.
Niclits anderes wie Hefensprossungen konnten auch iu der letzten Cnltur der
Reihen heohaehtet werden, keine andere den Conidien zugehörige Eruelitform,
also hier die Sporen der Brandpilze, kamen zur Ausbildung.
Die Cultiirrcilien sind von wenigen Brandsporen licrgeleitet worden. Berechnet
man die Generationen, in wmlchcn bei ctwn 30 Reihen die Syirossuiig
der Conidien iu Hefenform fortdauertc, so kommt man sclion zn selir liolien
Zalilen.
Icli liahc aller gcglaulit. micli mit diesem zuerst gewonnenen Resultate
noch nicht hcgnttgcn zu sollen, und l i a h c os im te r iiom m o 11 lic i c iu z e l i i c u
E o rm c ii d ie R e i h e n c u l t u r c n w e ite r u n d zw a r e in g a n z e s .ia lir h in -
d u r c h fo r tz u s c tz e u .
E.S w-nrden ITstilago Carho nnd Hst. lUaydis, also die Hefeconidien des
Elug- und Beulcuhrandes, liicrfür gewälilt uud iieliciilier iiocli die Comdicii von
Ustilago longissima nnd die fadenförmigen Hefen von E'.xoliasidiuin \ acciiiii-)
9 M a n v e r g le ic h e d ie e in z e ln e n U n t e r s u c h u n g e n ü b e r d ie F o rm e n d e r B r a n d p ilz e z . B . p . o l
u . 5 2 d e s A n th e r e n b r a n d e s u . p . 6 2 u . 6 3 d o s F ln g b r a n d e s e t c . in d i e s em J h ich e .
2) I c h fü h r e d a s E x o b a s id iu m a u s m e in e n U n t e r s u c h u n g e n ü b e r d ie H e f e n b i ld e n d e n ' i r e -
m e ll in o n liie r v o r lä u f ig a n , d io w e i t e r e n A u s f ü h r u n g e n k ö n n e n e r st in d em 7 . H e i l e d e r S c h im m e lp
i lz e zu r P u b lic a t io n k om m e n .