l()f)
iiidicn, die wieder Alycelien mit (¡onidien erzeugten. — Nur anhangsweise iührc
ich die Versuche hier vorläufig an, um zu zeigen, wie leiclit auch dieser Pilz
i^uiid mit ihm wohl alle Entyloina-Formen) künstlich ernährt werden kann.
XXV. Bemerkungen zur Morphologie und Systematik der Ustilagineen.
AEt den hier ausführlich beschriehenen Formen schliesst die erste Serie
von Untersuchungen der Ustilagineen ab; eine zweite wird nachfolgen, sobald
ich in den Besitz von geeignetem Alaterial mancher noch fehlender Formen, die
nicht leicht zu beschaffen sind, gekommen sein werde.
AVeungleich nun auch die untersuchten Formen nicht alle bekannten
Brandpilze umfassen, so schliessen sie doch einzelne oder zahlreiche Repräsentanten
der verschiedenen Typen ein, welche man bis jetzt unter den l'stilagineen
unterschieden hat. Eine Reihe von den wesentlichen Thatsachen, welche für
die Beurtheilung der l'stilagineen in morphologisclier und systematischer Beziehung
von Bedeutung sein können, sind iu den abgeschlossenen I'ntersucliungen
der behandelten Formen bereits gegeben, und es lässt sich wohl annehmen, dass
die ferneren Beobachtungen in der Hauptsache mehr eine Erweiterung der jetzt
bekannten Baten bringen als neue wichtige Einzelheiten zu Tage fördern werden.
Aus diesen Gründen dürfte ein A’ersuch nicht werthlos sein, schon an
dieser Stelle die bis jetzt gewonnenen Ergebnisse zugleich mit anderweit bekannten,
hl der Literaturübersicht angeführten 'I'hatsachen über die Brandpilze
kurz zusaramenzufassen. —
Den verschiedenen Typen der Brandpilze sind 2 Fruclitformcn eigen, eine
Fructification in (¡onidien und eine zweite, für welche die Bczeicliiiung Brand-
sporeii oder Sporen kurzweg eingesetzt wurde. AVir wollen in unserer Betrachtung
von den Sporen ausgeheii.
D ie S p o r e n sind entweder einzeln frei, oder zu zweien und mehreren
verbunden zu einer Doppelspore oder zu einem Sporenhaufen. Hiernach lassen
sich Formen mit freien isolirten und Formen mit vcrbuiideiicii Sporen untersdieidcii.
Zu den ersteren gcliören die l)is jetzt unterscliicdciien Gattungen
Ustilago, Tillctia, Entyloma, Sclrizonella (?) und Xcuvossia: zu den letzteren Tubercinia,
Urocystis, Tolyposporiiim, ’l'hecaplrora, Sorisporium und Geminella. —
Wälirend bei der ersten lleihe dio isolirtoir Sporen gommcnartig iu oder an den
Mycelfäden entstehen, gehen boi der zweiten Reihe fruclitkör])erartige Bildungen
den Sporen roraus. ln diesen Bildungen, den dicliten Verzweigungen und Ver-
knäuoluiigcn eines einzigen oder zweier oder vielleiclit melirerer iad en eiitstolicn
die Sporen ehenfalls gemmenartig und bleiben zu mehreren oder zu zweien iiacli-
träglich verbunden. Den einfachsten Fall dieser Art stellt Urocystis, den näclisten
'rubcrcinia uud mit ihr wohl Tliecaphora, Sorisporium und Tolyposiiorium dar;
am weitesten uacli eben dieser liichtung entwickelt dürfte violleielit Geminclla
sohl, wenn mau voraussetzt, dass in den beobaditetcn Bildungen iiaeliträglieli die
Dü])peispürcn eiitstelieii.
Von der auf dem Objcctträger gezogenen Tilletia (,'arics lässt sicli mit
aller Sicherheit sagen, d a s s i l i r e S p o r e n u n g e s c h l e c h t l i c h e n t s t e l l e n .
Niclit hoi der Bildung der Sporen erzeugenden Fäden, nocli hei dor Bildung der
Einzelsporcu findet ein Gesclilcclitsact statt. Die Formen der Gattung Ustilago
uud Eiityloina zeigen in der Bildung der Einzelsporcu völlige 1 ohorcinstimnmng
mit Tillctia, und wir dürfen wolil annelimen, dass aucli dio Sporen iiildcndcn
F'äden bei ihnen, also hei den hckamiten Formen mit freien Sporen überhaupt,
imgesclileclitlich entstehen. — Boi den Formen mit verbundenen Sporen entstehen
die einzelnen der verbundenen Sporen ebenfalls ungeselileclitlicli; cs fragt
sicli aber, ob die fruchtkörperartigen Bildungen das Product eines üeselilcclits-
actes sind. Die liierüber, also über dio zur Sporcnanlage verselilungeuen Initialfäden
vorliegenden Daten schliessen eine solche Annalime wolil nicht absolut
aus, aber ebensowenig schliesst eine der vorhandenen Bcohaclitungcn diese An-
nahme mit irgend begründeter Berechtigung ein.
Mit der Keimung der Sporen kommt d ie zw e it e F r u c h t f o rm »in
C o n id ie n « zur Erscheinung. Sie zeigt für die einzelnen Formen grössere nior-
pliologischo Ahwcicliungcii, als dies hei den Sporen der Fall ist. — Beginnen
wir mit den Formen, welche d ie j e t z i g e G a t tu n g U s t i l a g o umfasst.
Bei dieser haben wir zunäclist einen ersten T y p u s , bei weleliem mit der
Siiorenkeiimmg (in Flüssigkeit) ein kleiner Fxnchtträger mit Conidien gebildet
wird. Bei fortdauernder Ernälirung iu küiistliclier Cultur erzeugt der Fniclit-
Uil .
1 I