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 immer  nur  die  gewühiilichon  Friichtträger  Aviedercrhaltcn. 
 D ie   ü b r ig e n   A r t e n   v o n   F i l o h o l u s   haben  den  Bau  der  Sporangien  
 des  V.  anomalus  in  mehr  oder  minder  charakteristischer  Ausbildung,  er  wird  
 aber  hier  verdeckt  durch  das  Fliänomcii  des  gewaltsamen  Abschlcudcrns  der  
 Sporangien;  ausserdem  zeigt  sich  eine  Abweichung  in  der  Anlage  der  Fruchtträger  
 auf  den  Mycelien'). 
 D ie   (M y c e lie n   sind  cngluinig  und weitsparrig verzivcigt  (Fig.  1 b,  Taf. III).  
 Sic  wachsen  5— 6  Tage  vegetativ,  ehe  die  Fructification  beginnt.  Die  Anlagen  
 der  Fruchtträger  zeigen  sich  im  Verlaufe  oder  auch  an  den  Enden  älterer  My-  
 cclarmc  in  einer  Ansammlung  von  Protoplasma,  die  von  einer  bedeutenden  Erweiterung  
 der  Eäden  begleitet  ist  (Eig.  i c   u.  Eig.  2 b).  Die  Stellen  der  Fäden,  
 welche  von  dieser Ausweitung  betroffen  werden,  sind  so  ausgedehnt,  dass  in  der  
 llegcl  viele  Seitenzweige  auf  sie  fallen,  die  dort  früher  ihren Ursprung  genommen  
 haben.  Das  sich  ansamnielnde Protoplasma  zeigt  eine  gelbrothc  F ä rb u n g ,  welche  
 cs  vorher  in  den  Mycelfäden  nicht  hatte.  Auf  der Ausweitung  bildet  sich  bald  
 ein  Vegetationspinikt  aus,  eine  Stelle  intensivsten  Wachstliumes,  die  sich  als  
 F r u c h t t r ä g e r   erhebt  (Fig.  3  u.  4c/).  Sobald  dieser  sich  zeigt, Averdcn  ScheideAvände  
 angelegt,  welclie  die  Fruchtanlage  mit  dem  jungen  Träger  auf  ihr  von  
 den  (Mycelfäden  abgi-enzcn.  Während  bei Mucor  und P.  anomalus  diese  Schcidc-  
 Avändc  fern von  der Fruchtanlage  sich  bilden  zur Abgrenzung  der Mycelabschnitte,  
 welche  für  die  einzelnen  Fruchtträger  bestimmt  sind,  finden  wir  sie  hier  nach  
 ihrer  unmittelbarsten  Nähe  vorgeschoben.  Beim  P.  ocdipus  fällt  eine  von  ihnen  
 noch  in  die  AnscliAvellung,  die  hier  gewöhnlich  an  den  E n d e n   älterer  Myccl-  
 arme  angelegt  wird  (Eig.  3 — 9).  Beim  P.  niicrosporus,  wo  diese  im  V e r la u f e   
 älterer  Arme  sich  zu  bilden  pfiegt,  fallen  zwei  Wände  auf  die  AnschAvcllung  
 ,Fig.  16«—d,  Taf.  IV).  Wo  der  oder  die Hauptarme,  avcIcIic  in  die Anscliwol- 
 9   E s   is t   v e r s u c h t   A v o rd en ,  d e n   h ö c h s t   b e z e ic h n e n d e n   N am e n   P i lo b o lu s   a n om a lu s   z u   b e s 
 e i t ig e n   u n d   d e n   P ilz   z u   e in e r   n e u e n   G a t tu n g   »Pila ira «   z u   e r h e b e n ,  v a n   T ie gh em ,  l l é c h e r c h e s   su r   
 l e s   M u c o r in é e s ,  A n n .   d e s   s c ie n c .  V I .  s é r ie ,  I .   B a n d .  —   I c h   s e lb s t   h a b e   a n f a n g s   d e n   P .   a n om a lu s   
 n i c h t   a ls   s o lc h e n   e r k a n n t ,  u n d   ih n   a ls   e in e   n e u e   A r t   »P .  M u c ed o «   in   m e in e r   N o t i z   d e s   I .  H e f t e s   
 d e r   S c h im m e lp il z e   a u f g e fü h r t ,  k am   a b e r   s c h o n   b a ld   n a c h h e r   z u   d e r   U e b o r z e u g u n g ,  d a s s   d ie   v e r m 
 e in t lic h e   n e u e   A r t   n i c h t s   Avie  d e r   P .   a n om a lu s   v o n   C e sa ti  s e in   k ö n n e ,  a ls   Avelchon  ic h   ilm   d a n n   
 in   m e in em   V o r t r a g e   1.  c .  b e r e it s   b e z e ic h n e t   h a b e . 
 lan g   auslaufeii,  abgegrenzt Avordeii,  erfolgt  immer  die  Waiidbildnng  noch  i n   der  
 AnschAveJlnng, AVährciid bei  allen u n b ed eu ten d en  Seitcnzweigen  der  (Mycelien, die an  
 der Anscliwellnng  sich  b efin d en ,  die W ä n d e   an  deren  (ärenze  ange legt Averden,  So  
 kommt  es,  dass  d e r  F ru c h tträ g e r  von  V .   ocdipus Vlont.  und  von  an d e ren   der-Regel  
 nach  e i n e   zAviebelartige  AnscliAvellung,  der  von  V.  microsporus  K le in   zw e i  
 ZAA'iebeln  an   seiner  Basis  träg t,  u n d   in  solchen  Fällen  sogar  d r e i ,   a v o   eine  Fruidit-  
 anlagc  in  der  Gabelnngsstcllc  eines  Mycelarmcs  sich  aushildet  (Avio  in   Fig.  5,  
 Taf.  III)-  —  Hie  k le in en   MyeelzAveigc,  Avelche  sich  an  der  Basis  der  F ru ch tträg 
 er  oft  zahlreich  finden,  k ö n n en   le ich t,  Avcnn  man  d en   fertig en   F ru ch t-  
 träger  b esieh t,  zu  der  V e rm n th u n g   fü h re n ,  als  ob  sie  n a ch träg lich e  Aus-  
 sjwossnngen,  Rhizoidcnbildnngon  des  Trägers  seien;  dies  anzunelimen  würde  
 durchaus  unzutreffend  sein. 
 Die  jungen Fruchtträgor  erscheinen  am Abende  als  orangerotlio Knöllclien  
 (Fig.  1 c);  bei  Cultnren  anf  festem  Substrat  ist  dessen  Oberffäelic  mit  diesen  
 Knöllchen  reich  bedeckt,  die  schon  bis  zum näclisteii Morgen  zn  fertigen Fruchtträgern  
 ausgebildct  sind.  Die K nöllchen verjüngen  sich  zunächst Avicder,  indem  sic  
 Aveiter  auswachsen;  darauf bildet  sich  die  Spitze  durch AnscliAvellung  zum  Sporangium  
 aus  (Fig.  7 /.) ,  welches  aber  nicht  ganz  rund,  sondern  etwas  abgeplattet  
 erscheint.  Es  ist  anfangs  gelbroth  nnd  wird  mit  der  Reife  sclnvarz.  Noch  
 ehe  diese  Farbenänderung  vollendet  ist,  zeigt  sich  u n t e r   dem  S p o r a n g iu m   
 e in e   s t a r k e   A u f t r e ib u n g   d e s   F r u c h t t r ä g e r s ,   der  hier  bis  zur  Tonnenform  
 an  Umfang  zimimmt,  bis  das  inzwischen  schwarz  gewordene  Sporangium  
 nur  mehr  als  knopfförmige  Erhöhung  auf  ihm  erscheint  (Eig.  7— 9 c /(   Taf.  HI  
 u.  Eig.  13 — 17/(  Taf.  IV).  Diese  Waclisthumscrscheinung  des  Trägers  in  die  
 Fläche  entspricht  der Längsstreckung,  welche  den Trägern  des  P.  anomalus  eigen  
 ist,  für  sie  wird  auch  hier  der  Inhalt  des  Trägers  verbraucht.  Er  sieht  jetzt  
 krystalllicll  aus,  und  zeigt  nur  dort,  a v o   die AnscliAvellung  nach  dem  Sporangium  
 abläuft,  und  dort  a v o   sie  in  den Träger übergeht,  eine  scliAvachgelbe  oder  orangc-  
 rothe  Eärbnng  (in  Fig.  14— 17  durch  einen  Schatten  angedeutet).  Die  Vorgänge  
 im  oberen  Theilc  des  Friichtträgers,  die  Sonderung  des  Protoplasmas  für  
 das  Sporangium  und  die  Sporenbüdung  in  diesem  sind  von  einer W asscrabschci-  
 dung  begleitet,  Avclehe  sicli  in  dicken  Tröpfclien  bemerkbar  macht,  die  an  dem  
 Sporangium  und  an  dem  oberen  Theile  des  Trägers  auftreteii  (Fig.  9//,  'l'af.  III).  
 Ich  möchte  diese  A b s e l i e i d u n g   v o n   W a s s e r ,  welche  anch  bei  anderen