
Daviuif orschic'iu'ii in don woitoven Culluvou Sclerotiou. Jo inassonhaftor sic gebildet
AVurdon, iiiii so niehr traten die Cbnidiciiträger zurück. Sclion im Octobor
aber blieben die Sclerotien aus und von dieser Zeit bis zum näclisten Juli oder August
war wii'der nichts wie (,'onidicnträgcr zu tiiideii ; dann kamen die Sclerotien
ivic'der. um abermals nach 2 Monaten zu vcrscliAviiidcn, wie frülicr. Ich habe
dies () Jahre beobachtet. Die Sclerotien sind 5 — ü (Mal grösser Avie die von
Pénicillium, ascogone Ilyphonsträiige sind darin nicht zu tinden, e b e n s ow e n ig
d ie D i f f o r e i i z i r u i ig v o n I n i t i a l f ä d c n b e i d e r F r u e l i t a n l a g e in l l ü l l -
s c b l a n c h e u n d in a s c o g o n e S p r o s s e zu u n t e r s c h e id e n . Den Zustand
der Reifung der Sclerotien begleiten starke AVasserabschcidurigen an der Oberiiäche.
Die Reifung rcsj). (Membranvcrdickiiiig geht aber niemals bis zur Mitte.
Die centralen 'i'heile bleiben zart und gehen im weiteren V'crlaufc der Cultur
stets zu Grunde, die Sclerotien keimen n i c h t aus. Dieser Ausgang der Culturen
Avar 5 Jahre hindurch der gleiche und durch keine Variation des Cultur-
verfahrens zu bceiiifiiisseii, am Avcnigstcn dadurch, dass ich die Sclerotien auf
der Cultur sich selbst überliess, oder auch, die Reifung zu vollenden, eine höhere
T'emxicratur aiiAvandtc. Die anfänglichen Auskeimungen, die icli beobachtete'),
Avaren auf die Keimung von Conidien zurüekzuführen, die zAvischen den llü ll-
liyphen eingesclilossen waren, Avic cs ja anch bei Penicillium vorkommt und zu
Täuschungen Veranlassung geben kann.
(Mit dem Aspergillus niger habe ich A sp . f l a v u s , den Pilz, den ich vor
12 Jahren anf einer Enijmsaflicgo antraf, gleichzeitig cultivirt. An ihm fand
ich auch im Herbst keine normale Sclerotien, Avohl aber undiffercnzirte knollcn-
artigc Gebilde, von denen ich es für Avabrschcinlicli halten möchte, dass sie die
v e r k ü m m e r t e n F r u c h tk ö r p e r a n l a g e n sind, die hier schon nicht mehr zur
vollen Formausbildung kommen.
Ein Avcitercs günstiges Material für die Untersuchung von Erysiphccn hoffte
ich in den F o rm e n zu finden, Avelche n u r e in e n o d e r Avcnigc v i e l -
s p o r ig c A sc e n h a b en . Ich traf drei Pilze der gesuchten Art bald nachher
auf Ilasenniist an, die ihre Sporen mit grosscr Heftigkeit an die reine Glocke
des Ciilturglases ausAvarfen; einer von ihnen hatte nur einen grossen viclsporigcn
9 B r e f e ld , M it th e ilu n g e n ü b e r n e u e C u ltu rm e th o d e n d e r P ilz e . A b h . d e r G e s e l ls c h a f t
n a tu r f . F r e u n d e in B e r l in . D e c em b e r 1 8 7 5 .
Ascus, und entsprach dem R y p a r o b iu s m y r io s p o ru s l lo u d . , eine zAveite
kleinere Form hatte deren mehrere, eine dritte viele kle in e Ascen, aber nocli
mit Avenigstens 24 Siioren.
Die septirten Mycelien Avarcn von allen gleich, anderAveite ((oiiidicnträger
blieben bei allen aus. Die ersten Perithccdcnanlagcn zeigten sich nach (i— 8 Ttigcn
und Avaron bald sehr reichlich. Sic Avurdcn auf dicken Mycelfäden a u s g le ic h a
r t i g e n S c i t e n s p r o s s e n g e b i ld e t , w e lc h e s ic h zu e in em k le in e n
I v ii ä u e lc h c n z u s a n im c n 1 o g te n . AVährend dies avI o andere junge Peritlie-
cienanlagen an Umfang zuzunehmen begann, z e i g t e s ic h in d e r M itte e in e
Z e lle , Avelche mit der Frucht langsam um das Vielfache der anfänglichen
Grösse ausAvuchs, und dann zum violsporigen Ascus wurde. — So Avie b e i den
S p o r a n g i e n t r ä g e r n d e r M o r t i e r e l l a d ie T r ä g e r z e l l c a n f d e n R h i z
o id e n e n t s t e h t ') , die ihr vorausgclien, so zeigt sich auch hier die Anlage
der ascogoncn Zelle res|). des S^iorangiums erst dann, aa' c h i i einige Seitensprosse
gebildet sind, die sich aber niclit ansbreiten, Avic bei der (Mortierella, sondern
sogleicli Zusammenlegen. Und Avie cs Aveiter bei der Mortierella häufig vor-
koiiimt, dass mehrere sporaugiale Sju-ossc auf einem Rhizoidenlager sich bilden,
bald nahe zusammen, bald Avcitcr entfernt (Eig. 3, Taf. 5), so sind auch liii'r
analoge Fälle häufig, in Avelchen statt eines ZAvci ascogone S^irosse zu zAvei völlig
getroiniten Asceiisporangien im Pcrithecium sich ausbilden. Das HüllgcAvcbo der
Kapsel, in Avelchem übrigens die GeAvebcbildung nur unvollkommen erfolgt,
dürfte hier kaum zur Ernährung des reifenden Ascus in VerAVciidung kommen,
denn er Aväclist, von dem Muttersjiross der Fruchtanlago ernährt, gleichzeitig mit
der Bildung der Hülle zur vollen Grösse aus. Diese wird nach Aussen gedrängt,
eine Auflösung ihrer Elemente habe ich nicht constatircn können; es ist aber
immerhin moglicli, dass sic in geringem Grade doch eintritt. Die sich mit der
Reife verdickende Membran des Ascus hat oben eine circumscripte dünnere Stelle,
an ihr erfolgt die Entleerung der Sxiorenmasse, Avobci die Hülle oben aufreisst;
die Sporen Averden, Aveit über 100 an Zahl, durch ZAvischensubstanz verklebt,
mit Vehemenz an den Deckel der Cultur gcAvorfen. — Bei den b e id e n k l e i n
e r e n E o rm e n mit mehreren Ascen habe ich diese zusammenhängend als
Sprosse eines ascogoncn Fadens gefunden. Die Anlage der kleineren Ascen ist
9 D i e 4 . A b h a n d lu n i? d i e s e s H e f t e s d e r S c h iinm e lp ilz o ,