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 in  XVasser  n n d   in   N ä h r l ö s u n g   sind,  und  dass  diese  Versuche  mit  gleichem  
 Ausgange  ui't  wiederholt  wurden.  Es  soll  aber damit nicht  gesagt  sein,  dass  sieh  
 nicht  auch  Alaisbrandsporen  finden  werden,  welclie  in  AVasser  schon  im  Herbst  
 gleich  nach  der Keife  auskeimen;  es  ist  ja   möglich,  dass  die Adaptation  in  dem  
 Bedürfnisse  einer  Iluhczeit  bei  verschiedenem  S])orenmateriale  verschieden  ausgebildet  
 ist,  wenn  dies  aucli  bei  den  Sporen  von  3  Standorten,  die  mir  zn  (Gebote  
 standen,  nicht  der  Fall  war.') 
 Die  Auskeimung  der  Alaishraiidsporen  iu  AA'asser,  wie  sie  im  Frühjahre  
 eintrat,  entspricht  den  älteren  Beobachtungen  von  IXllkP).  Es  wurden  düinio  
 Keimschläuche  getrieben,  welche  sich  durch  3 — 4  Scheidewände  theilten  und  
 dann  an  den  Gliederzellcn  ('onidien  abschnürten.  Alituiiter  entleerten  sich  die  
 Zellen  für  die  Bildung  der  Conidien.  die,  sitzen  bleibend,  wohl  mal  eine  seciiii-  
 däre  kleinere  Conidie  aussprossten  {Fig.  1—2'.  ln   anderen  Fällen  war  dies  nicht  
 der  Fall,  und  die  Conidien  fielen  ab.  um  dann  hic  und  da  eine  Secundärconidie  
 zu  bilden  {Fig.  3—5).  A'erglichen  mit  dem  Flugbrande  sind  hier  die  Fruchtträger  
 aus  den  Sporen  schlanker  nnd  die  C’onidien  etwas  reicher  gebildet  (Fig.  1—5  und  
 Taf.  11,  Fig.  17— 19;.  Bei  einer  grösseren  Uebersicht  von  Keimungen  fand  ich  
 manche  Fruchtträger  zergliedert  in  zwei 'i'heile,  die  abgetrennteii Partien bestanden  
 aus  2  his  3  Zellen  ;Taf.  lA'.  Fig.  4).  Die  Conidien  sind  sdmiai  und  spindelförmig,  
 an  Grösse  oft  sehr  ungleich  Fig.  5).  —  Als  die  Culturen  mehrere  Tage  ge-  
 .standen  hatten,  waren  die  nicht  erschöpften  Gliederzelion  der  F'ruchtträger  zum  
 'L'heil  zu  Fäden  ausgewachsen,  die  keine  sehr  erhebliche  Länge  erreichten,  ln   
 Fäden  anskeimende  ( ’onidien  habe  ich  ganz  vereinzelt  gesehen,  niemals  dagegen  
 eine  paarweise  A’erbindung  der  Conidien  oder  der  Promycelzellcn  in  der  
 l'orm  der  Fusionen,  welche  so  häutig  beim  Antheren-  und  beim  Flugbrande  Vorkommen'*; 
   Fig.  4  und  5).  Am  Rande  des  (¡ulturtropfens  habe  ich  ein  i>aar Mal 
 ')  D a s s   a u c li  f r ü h e r e   B e o b a c h t e r   d i e   e b e n   g e r e if t e n   B r a n d sp o r e n   n i c h t   z um   K e im e n   in   
 W a s s e r   g e b r a c h t   h a b e n ,   z .  B .  W o iß '  [W u lf f ,   B r a n d k r a u k h e it e n   d e s   G e t r e id e s   u n d   a n d e r e ,  h a b e   
 ie h   s c h o n   f rü h e r   a n g e g e b e n .  D i e s e   B e o b a c h t u n g e n   s t im m e n   a ls o   m it   d e n   m e in ig e n   ü b e r e in . 
 2^  K ü h n ,  1.  C.  d e r   P f la n z e n k r a n k h e it e n . 
 3)  I n   d e n   g le ic h   z u   e r ö r te r n d e n   C u ltu r e n   in   N ä h r lö s u n g e n   h a b e   i c h   d ie   l'u s io n e n   e b e n s o   
 w e n ig   b e o b a c h t e n   k ö n n e n .  D i e   h i e r   m it g e t h e ilt e n   B e o b a c h tu n g e n   ü b e r   d ie   n i c h t   s ta tt fh id e n d c n   
 F u s io n e n   b e im   M a isb r a n d   w e i c h e n   w e i t   ab  v o n   d e n   u n z u t r e ff e n d e n   th e o r e t i s c h e n   D e d u c t io n e n   d t  
 B l u f f s ,   w e lc h e   e r s t   j ü n g s t   in   d e n   s o g e n a u u f e n   G r u n d la g e n   e in e s   n a lü r lic lu n i  ö y s t em e s   d e r   P ilz e 
 t  !  • 
 ii: 
 einzelne  Fruchtträger  in  Fadonanskcimung  gefunden,  bei  welcher  die  Fäden  in  
 die  Luft  gingen  und  hier  2  bis  3  sporenähnliche Anschwellungen  über  einander  
 zeigten  (Fig.  4  h).  A^ieUeicht  sind  hier  Luftconidien  gebildet,  ich  habe  sie  aber  
 nicht  isoliren  nnd  für  weitere  Cultnr,  welche  allein  erweisend  sein  kann,  verwenden  
 können. 
 Für  die  überaus  iq)pige  Entwicklung  des  Brandpilzcs  in  Nährlösungen,  
 die  ich jetzt beschreiben will,  mögen  die Keimungen  in  AVasser  als  Eolie  dienen. 
 Die  Auskeimung  der  Sporen  in  Nährlösungen  tritt  schon  in  der  Naclit  
 ein,  wenn  man  am  Abende  die  Sporen  ausgesäet  hat.  Die  Fruchtträgor  werden  
 grösser  und  voller  wie  in  AA^asserculturen  (Fig.  7)  und  treten  häutig  aus  einem  
 weiten  Risse  der  äusseren  S])orcnhaut  aus  (Fig.  (>  und  13).  Die  Sprössling  der  
 Conidien  beginnt  sogleich,  wenn  die  Fruchtträger  ausgewachsen  sind,  an  allen  
 ihren  Scheidewänden und  Enden,  und  auch um  die Sporen.  Sie  sind  hald  bedeckt  
 mit  Conidien,  welche  alle  möglichen  Richtungen  zeigen,  bald  nach  oben,  hald  
 nach  unten  aus  den  Fruchtträgern  wachsen,  hald  dicht  anlicgen,  bald  weiter  abstehen  
 (Fig.  6—8).  Noch  ehe  sie  die  volle  Grösse  erreicht  haben,  bilden  sie  
 neue  Conidien  durch  Sprossung,  mit  diesen  häufig  noch  am  'Träger  verbleibend.  
 Die  Conidien,  welche  namentlich  in  ihrer  Tiänge  (sie  messen  10—30  \x  in  der  
 Länge  und  3— 5  g  in  der  Breite'^  beträchtlich  verschieden  sein  können,  zeigen  
 alle  dieselbe  lang  s])indelförmige  Gestalt  mit  etwas  spitzen  Fnden  (Fig,  B— 13).  
 Nur  hic  und  da  ist  die  grösste  Breite mal nicht in  der Alittc,  sondern nach  einer  
 Seite  hin  verschoben  (die  oberen  Conidien  der  F'ig.  11,  3).  AVcnn  die  elegant  
 geformten  Conidien  am  Träger  sitzen,  so  will  cs  scheinen,  als  ob  ein  Sterigma  
 deutlich  zu  unterscheiden  ist.  wenn  sie  aber  abgefallcn  sind,  ist  es  kaum  mehr  
 ausgeprägt  wie  heim  Stauhbrande  und  fast  illusorisch.  —  Eine  (Tliederung  der  
 Fruchtträger  in  2  oder  3  'Theile  erfolgte  ähnlich  den  Beobachtungen  in  AA'asser  
 anch  hier  mitunter.  Die  abgetrennten  'Theile  wurden  dann  bald  von  den  aller  
 Orten  aussj)rosspiideii  Conidien  fast  eingoschlossen  (Fig,  8V  Die  Alenge  der  (conidien. 
   welche  fort  und  fort  vom  Fruchtträgor  abfällt,  wird  noch  erhöht  durch  
 ihr  sofortiges Aussprossen  zu  neuen  Conidien.  Sie  umgehen  den  'Träger  in  hefenartiger  
 Siu'ossung  in  immer  dichteren  Alassen,  bis  schliesslich  die  Erschöpfung 
 (B e itr ä g e   IV .  l .   c .)   d a h in   ih r e n   A u s d r u c k   fa n d e n ,  d a s s   d ie   v e rm e in t lic h e n   C o p u la t io n e n   w o h l  b e i  
 k e in e r   A r t   v o n   B r a n d ]) ilz e n   g a n z   f e h l e n   (v e r g l.  p .  3 4   in   d e r   z w e it e n   A b h a n d lu n g   d i e s e s   B u c h e s ) . 
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