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 Biüd  waren  die  Fruclitträgcr  ganz  von  den  Conidien  verhüllt  (Fig.  21).  Es  
 musste  auffallcn.  dass  die  Form  der  Conidien  nicht  die  rundeiförmige  der  Conidien  
 in  AVasser  war  (vgl.  F'ig.  17  und  IS).  Ihre  Gestalt  war  länger  und  
 schmäler,  namentlich  an  den  jüngsten  Sprossungen,  in  den  älteren  wurden  sie  
 grösser  und  runder,  aber  kaum  so  rund  Avic  bei  den  Keimungen  in  AA'asser.  
 Durch  den  Umstand,  dass  die  Conidiensprossungen  lange  zusamnien  blieben,  traten  
 diese  F'onininterschiede  in  den  jüngeren  und  den  älteren  Sprossgenerationeii,  zumal  
 Avenn  sie  abgefallen  waren  (F’ig.  24-—■26),  deutlich  hervor.  Die  Conidien  
 nehmen  also  in  Uebereinstimmung  mit  dem  Ust.  Cardui  erst  allmählich  die  
 typische  Form  an.  Es  kann  sein,  dass  die  Zusainmonsctzung  der  Nährlösungen  
 für  die  F'ormgestaltung  von  F'inffuss  ist,  soviel  ich  aber  sehen  konnte,  Avicder-  
 holte  sich  dieselbe  Erscheinung  in  ganz  verschieden  zusammengcmisclitcn  Nährlösungen  
 bei  schAvächcrer  oder  bei  stärkerer  Coneentration;  die  Grösse  der  Conidien  
 entspricht  4— 5  g  Klnge,  3—4  g  Breite. 
 An  den  abgefallenen  Conidien  dauerte  die  directe  Sprossung  ebenso  fort,  
 Avie  an  den  Fruchtträgern.  D ie   I l e f e c o l o n i e n   wurden  bald  so  gross,  dass  
 man  nicht  mehr  beurtlieilen  konnte,  ob  im  Innern  ein  abgestosscner  Fruchtträger  
 vorhanden  Avar  oder  nicht  (Fig.  26). 
 Finzelne  F'ruchtträger  und  ZAvar  soAvolil  solche,  Avelclic  an  den  Sporen  
 sitzen  blieben.  Avie  die  abgestossenen,  AA-urdcn grösser  und  bildeten  einfache VerzAveigungen  
 aus  (Fig.  22  und  23).  Auch  an  diesen  Fruchtträgern  ging  ebenso,  
 Avie  an  den  abgcfallenen Conidien,  die  Conidiensprossnng  endlos  fort.  Ich  konnte  
 die  Cultnren  S  Tage  lang  in  l i e i h e n g e n e r a t i o i i e n   fortsetzen,  dann  kamen  
 Bacterien  hinein,  wohl Avahrscheinlich  aus  dem  nicht  ganz  reinen  Sporenmaterial  
 herstamiiiend.  A'on  den Hefen keimten wenige,  die  am Bande  des  Cultnrtropfens  
 lagen,  zu  F'äden  aus,  ohne  dabei  zn  fusioniren  (F'ig.  27);  die  übrigen,  weiter  
 oder  tiefer  in  der  erschöpften Nährlösung gelegenen keimten  gar  nicht  aus,  ähnlich  
 Avic  bei  den  Hefen  des  Mai.sbrandes.  Uebrigens  sind  die  Culturen  nach  
 dieser  Richtung  nicht  bis  zum  änsscrsten  Funkte  verfolgt  Avorden,  avcü  die Bacterien  
 in  ihnen  auftraten  und  vielleicht  die  Aveitere  EntAvicklung  hemmten  oder  
 doch  störten. 
 XI.  Ustilago  c ru e n ta   Kühn. 
 B r a n d   d e r   S o r g h o -H i r s e ,  T a f e l  V I I ,  F ig u r   1— 8 
 A lit  d em   Ü s tila g o   c ru e n ta   Avill  ic h   Avieder  a u f   e in e   R e ih e   v o n   B ra n d p ilz e n   
 c in g e h e ii,  avcIcIic  a u f   C u ltu rp f la n z e n   l e b e n   u n d   a n   ih n e n   Z e r s tö ru n g e n   in   F o rm   
 v o n   a u ff ä llig e n   u n d   b e k a n n te n   F f ia n z c n k r a n k h e ite n   h e rv o iT u fe n . 
 Der  Ustilago  cruenta  ist  von  KühiV)  beschrieben.  Der  Pilz  lebt  in  den  
 Infiorescenzen  von  Sorglium-Arteii.  Dem  genannten Autor  verdanke  ich  das  im  
 Octobor  dieses  Jahres  (1882)  untersuchte  Alaterial.  Es  stammte  von  Sorghum  
 saccharatum  und  von  Sorghum  halepenso  und  Avar  durch  künstliche  Infection  
 anf  der  letzteren Nährpilanze  zugleich  mit  dem  Ustilago  Reiliana  von  Kiik»  gezogen  
 AVorden.  Das  schwarze  Sporenlagcr  des  Brandpilzes  hatte  einen  eigen-  
 thümliclicn  Stich  ins  Rötliliclie,  die  einzelnen  kleinen  rundlichen  Sporen  von  
 (5— ] 2  ¡X Grösse't  waren  eher  gelb  als  braun  gefärbt,  sie  hatten  glatte  Alembranen. 
 Die  Sporen  keimten  in   AVasser,  wie  cs  von  Kühn  gesehen  und  beschrieben  
 ist,  leicht und  allgemein  aus.  Die  schlanken und  dünnen Keimschläuclie  
 theilen  sich  durch  3—4  ScheideAvände.  Sie  bliehen  an  den  Sporen  mehrfach  
 sitzen,  nur  hie  und  da  zerfielen  mal  einige  an  etAA'as  dünneren  Stellen  (Taf.  \H ,   
 Fig.  1—3).  Die  Zellen  der  gegliederten  Keimscliläuclie  wuchsen  dann  zu  sehr  
 dünnen  Fäden  aus,  dio  sich  vielfach  drehten  und  krümmten  und  recht  lang  
 Averden konnten,  indem  die  inlialterfüllten Enden  fortAvuchsen bis  zur Erschöpfung  
 (Fig.  3  a).  Von  allen Brandpilzen,  Avelche  ich  untersuchte,  zeigte  keiner  hei  der  
 Cultnr  der  Sporen  in  AA'asser  eine  so  allgemeine  F'adenauskeimung  an  den  sonst  
 sterilen  Fruchtträgcrn. —  l'm   in  der  Beurtheilung  sicher  zu  gehen,  durchsuchte  
 ich  viele  Culturen.  Ich  ffind  ab  und  zu  mal  eine  Ocsenfusion  zwischen  den  
 GliederzcHen  eines  Fruclitträgers  iFig. 2),  aucli  mal  eine  schmallänglich  spindelförmige  
 Conidie  schon  abgefallen  oder  noch  an  einer  Zelle  des  Keimschlauches  
 resp.  des  Fruchtträgers  sitzend,  als BeAveis  ihrer Zugehörigkeit  zu  dem  Brandpilze  
 (Fig.  1  und  3)  .  sonst  immer  nur  die  allgemeine  Fadcnaiiskcimuug  der  Glieder-  
 zcilen. 
 Nach  diesen Keimungen  der  Sporen  in AA'asser können  ihre Keimschläuche 
 (   K iiM i.  Ilambur^^er  G u r t e n -   u n d   B lu in e n z e it u n g   2 8 .   B u n d ,  p .  17  
 d e s   V e r e in s   fü r   E r d k u n d e   1 8 7 7 ,   p .  8 5 , 
 f e r n e r   M it th e ilu n g e n