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gelingt cs, die A'erunreinignngen auch in der Länge der Zeit auszuschalten. Bei
C'ulturen von solchen Pilzen, die Aveniger schnell Avachsen, bei Avelchen es sich um
die Ausbildung von höher differenzirten Prucditköriiern handelt, ist nur in einem
reinen Arheitsraumc ein liesultat zu ciAvarten. — Es müssen die Cultnren dieser
Art verschoben Averdon, bis man sieh endlich entschliesst, Avenigstens an
einer rniversität in Deutscliland ein mykologisches Laboratorium mit den Einrichtungen
zu eiricliten, Avclchc die l’ilzculturcii erfordern. Die unreinlichen
lläimie haben viel dazu beigetragen, die Fehlerquellen kennen zu lernen und sic
zu bekämpfen, die (-'iilturmethoden zur Untersuchung der Pilze,') Avelche die
(Grundlage der zukünftigen mykologischen Forsclmng bilden Averdon, verdanken
dom Mangel an äusseren Ilülfsiuittoln nicht zum geringen Theile ihre Vervollkommnung;
aber nunmelir ist es scliAver, zum Theil ganz unmöglich, und darum
eine Zeitversclnvendung, ohne den äusseren Apparat einer besonderen mykologischen
Einrichtung zu arbeiten, dnrcli Avelche die Fehlerquellen und Störungen
hei den ('nlturen von A-ornhercin ausgesclialtet Averden können.
Die Culturen der Geminella liaben mich fast ZAvei Alonato ausscliliesslich
bescliäftigt, sie sind untergegangen, als die Hoffnung auf ein abschliessendes
Resultat am grössten Avar. — Es hat zAvar avoI i I die Annahme eine niclit geringe
A\ alirscheinlichkeit für sich, dass sich in den Fruchtkorperanlagen die Sporen
aushilden Averden, Avelche in den Eruclitknoten von A'eronica-Arten Vorkommen,
deren Bildung ausserdem durch Wiuter bekannt ist; es fehlt aber der thatsächliche
BcAveis hierfür, und bis dieser beigebraclit ist, blciht die Lücke in der EntAvicklung
der Geminella bestehen.
XXIII. Tilletia Caries Tul.
D e r K o r n b r a n d d e s W e i z e n s , T a f . X I I u . X I I I , F ig , 2 5— 5 2 .
Der Stein-, Schmier- oder Stinkbrand des AA'eizens i.st durch einen Geruch
nach Häringslake ausgezeichnet. Er ist eine der verderblich.sten und von den Land-
Avirthcn am meisten gefürchteten Pilzkrankheiten unter unseren Culturpflanzen.
9 S c h im m e lp il z e , H e f t IV . I . A b h a n d lu n g .
Die Fruclitknoten vom AVeizen und meist alle Fruchtknoten einer Aehr(> werden
von dem Pilze, Avenn er die Nähriiilauze erreicht hat, zerstört. Allbekannt und
■allgemein angCAvendct ist das Schutzmittel gegen den AVeizenbrand, die Körner
vor der Aussaat mit einer Auflösung von scliAvcfelsaurem Kupferoxyd äusserlieh
zu benetzen, Avodurch die am Korn anhaftenden Brandsporen getödtet Avcrden.
Die von der T'illctia (¡aries befallenen Weizenpflanzen zeigen äusserlicli
kaum eine Veränderung, auch die Fruchtknoten entwickeln sich voll und scheinbar
kräftig, diese Averden aber später ganz in eine grauscliAA’ärzlichc Sporenma.sse
vevAvandelt, Avclche von der Samen- und Fruchtschale umschlossen wird. — Zerdrückt
man die Früchte, so zerfallen sie zu Staub, also in das Brandsporen-
pulver, Avelchcs sie ausfüllt; bei der Verstaubung kommt der lläringsgeruch in
die Nase. Die einzelnen Sporen haben eine dunkel gTaue Alembran, Avelchc
eine netzförmige Feldcrung durch fiaclic leistenaiTige Vorsprünge zeigt (die
Sporen der Figuren 25, 26 und 28, Taf. X II); sic sind rund nnd verhältnissmässig
gross bis 23 p. Die Felderung auf dem Exospor fehlt der Tilletia laevis Kühn,
Avelche sonst in allen ' Punkten mit der Tilletia Caries übereinstimmt und ebenfalls
auf AVeizen als Parasit lebt.
Durch freundliche Zusendung vom Herrn Prof. Kühn kam ich im August
1881 in den Besitz frischen Alatcrials, Avelches im Halle’schcn Garten durcli
künstliche Infection auf den Nährpflanzcn gezogen Avar. Aus einem vollen, unA-er-
letztcn Fruchtknoten entnahm ich eine Partie Sporen und brachte sie in AVasser.
Sie verbreiteten sich rapide, Avie die Sporen eines AIucor-S])orangiums ' , als ob
sie von einer a u f q u c l l e n d e n ZAA'ischeiisubstanz auseinander getrieben würden; unmöglich
ist es auch AVohl am Ende nicht, dass Fadentheile. AA’elchc boi der
Sporcnbildnng resp. der Reifung der Sporen untergehen, in AA’asscr aufquellcnd
Avic eine Zwisclieusubstanz Avirken. Nach 3—4 Tagen trat schon eine reichliche
Keimung ein. nnd dies mag gleich hier bemerkt sein, sie blieb auch nach der
Frist von drei .Jahren bei keiner Spore ans. D ie K e im u n g d e r S p o r e n in
AA’a s s e r ist lange bekannt und schon zn Anfang der fünfziger .Iahre von Tulasne'^)
und Kühn*) beobachtet Avorden. Aus einer Oeffnung der äusseren Sporcnliaut,
n S c h im m e lp ik e , H e f t I . T a f e l l .
2', T ula sne , 1. c . d e r A b h . in d e n A n n . d , s e . n a t .
3) K ü h n , 1. C. d e r K r a n k h e it e n d e r C u ltu r g ew ä c h s e .