. >'
I (t
t
P
zwei /eilen verbanden sich durch eine Ocsenfusion. Zwischen den Keimlingen
— den Conidien — habe ich auch eine Fusion gesehen (Taf. X, Fig. 1 a—c).
Ob die Keimung der Sporen in Wasser schon beschrieben ist, weiss ich nicht,
mochte cs aber kaum bezweifeln.
Mit diesen fast negativen llesultaten gingen die A'ersuche der Auskeimung
der Sporen in AA’asser zu Ende; um so erfolgreicher waren d ie C u l tu r e n in
NähiTösung. Sic wurden mit denselben Sporen eingeleitet, welche in AA'asser
nicht oder so ausserordentlich spärlich keimten. Schon am folgenden Morgen
war in der Nährlösung kaum noch eine ungckeimte Spore zu iinden. Die Keimlinge
vermehrten sich in 'ragesfrist zu einem Niederschlage in dem Cnlturtropfen
des Objectträgers.
Die weiteren Beobaclitungen über die Keimung und über den Verlauf
der Entwicklung der Keimlinge in Nährlösungen wurden nun in den Kammern
gemacht, da nur hier durch F i x i r u n g e i n z e l n e r K e im e und durch die ununterbrochene
Beobachtung Klarheit und Sicherheit zn gewinnen war. Ich habe
ZAvci l l e ih e n c u l t u r e n abgebildet, ivelche in dieser Art A-erfolgt sind und will
mit ihnen die Entwicklung des Brandpilzes beschreiben.
In Figur 3, 1—7 tritt 12 Stunden nach der Aussaat in i ein Keimschlaucli
aus der Spore aus. Er ist voller und grösser als die früheren aus den Keimungen
in AA'asser. Schon bald nachher in 2 ist er etwas über der Mitte durch
eine Scheidewand in zwei Zellen getlieilt; die untere grössere der beiden Zellen
treibt rechts unter der Scheidewand eine Conidie aus. Indem auch die obere
Zelle das gleiche th u t, iverden die beiden Zellen des Eruchtträgers aus ihrer
früheren Stellung zu einander verschoben und die obere knieförmig umgebogen
(3 und 4). Neben dem ersten Fruchtträger, der in diesem Falle vorläufig an
der Spore sitzen bleibt, kommt in 4 ein neuer Spross aus der Spore. In 5 ist
dieser Spross (Ä) weiter ausgewachsen; von dem ersten Fruchtträger (a) ist die
untere Conidie abgefaUen [a), sie zeigt schon eine Scheidewand in der Mitte und
die Aussprossung einer Conidie am oberen Ende. Nun ist in der folgenden
Zeichnung 6 mit dem ersten auch der zweite Spross (b) von der Spore abge-
stossen und zum Conidien bildenden Fruchtträger geworden; der dritte Spross
(c) treibt eben aus der Spore aus, w’ährcnd der erste a und sein Tochterspross a,
zu gleicher Grösse herangewachsen, beide Conidien bilden. In der beschriebenen
AA'eise nimmt nun die Bildung neuer Sprosse aus der S])ore ihren Fortgang; der
vierte, fünfte etc. werden nach einander ausgetricbeii und abgestosscn, meist aber
erst dann, wenn die Theilung in zwei Zellen durch eine AA'and eingetreten i.st
und die Conidiensprossnng an den Zellen begonnen hat. Die Conidien entsprechen
den Sporenkeimlingen, welche sich in AVasser bilden, an l‘'orm und
Grösse, sie sind länglich spindelförmig = 8—20 ¡j. Länge und 2—5 ¡j. Breite.
J e d e C o n id i e n u n , w e l c h e a n d e n k l e i n e n z w e i z e i l i g e n F r u c h t t
r ä g e r n g e b i l d e t w ird , w ä c h s t i h r e r s e i t s u n v e r z ü g l i c h z u e in em
F r u c h t t r ä g e r a u s , d e r n a ch e in g e tr e te n e r Z w e ith e ilu n g s o f o r t w i e d
e r C o n i d i e n b i ld e t . Die weiteren Bildungsstadien, welche in reicher Fülle
in dem Bilde 7 gezeichnet sind, lassen aber mit Sicherheit erkennen, d a s s d ie
C o n id i e n n i c h t im m e r e r s t g ro s s u n d z w e i z e i l ig z u Averden b r a u c
h e n , b i s s ie f r u c t i f i c i r e n ; es g e s c h ie h t d ie s a u c h s c h o n f r ü h e r ,
in d em s i e , b e v o r sie n o c h i h r e v o l l e G r ö s s e e r r e i c h t h a b e n , d i r
e c t zu n e u e n C o n id i e n a u s s p r o s s e n ; sie Avachsen d a n n n a c h t r ä g l
i c h m i t d e r C o n i d i e n b i l d u n g z u r v o l l e n G rö s s e a u s, th e ile n s ich
d u r c h e in e AA'and u n d Averden ZAveizellig. A'on da an sprossen sie an
den beiden Enden und an der ScheideAvand, hier oft nach entgegengesetzten
Richtungen, fort und fort neue Conidien aus, die selbstverständlich sogleich Avieder
zu Fruchtträgcrn AA’crden. D ie a u s d e n C o n id i e n g e b i l d e t e n F r u c h t t
r ä g e r s in d d e n en g le ic h , Avelche a u s d e n S p o r e n a u s t r e i b e n ; d ie se
s in d e ig e n tlic h n ic h ts a n d e r e s als C o n id ie n , Avclche — in N ä h r l ö s
u n g e n — s c h o n a n d e r S p o r e zu F r u c h t t r ä g e r n ausAvachsen. Es ist
klar, dass man diese letzteren nur eine Zeit lang ilirer Lage nach verfolgen
k a n n ; dann sind sie von den secundären ans Conidien geAvachsenen Fruchtträgern
nicht mehr zu unterscheiden. Dies ist in dem letzten Bilde der Reihe (7) der
Fall; in ihm sind die möglichen Bildungen veranschaulicht. Avelche zAA'ischen der
auswachsenden direct sprossenden Conidie bis zum Conidien bildenden zAveizel-
ligen Fruchtträger liegen können.
Uchcr dies letzte;, in 7 zur Darstellung gebrachte Stadium aus der Cultur-
reihe einer einzigen Spore hei directer Beobachtung habe ich eine Aveitcre Zeichnung
auf der T'afcl aus Raumrücksichten nicht Aviedergegeben; ich kann nur
aussagen. d a s s d ie av e i t c r c B i ld u n g a- 011 j) r i m ä r e n F r u c h 11 r ä g e r n
a u s d e r S p o r e u n d d e n s e c u n d ä r e n a u s d e n a n i h n e n a u s g e s p ro s s t
e n C o n id i e n b is z u r E r s c h ö p f u n g d e r N ä h r lö s u n g f o r tg iu g . Die